Frank Richter

Stiftung Frauenkirche Dresden/ANJA SCHNEIDER

Frank Richter - Zeitgenosse im Gespräch

Der Theologe, Mediator und Leiter der Stiftung Frauenkirche in Dresden ist zu Gast bei Renata Schmidtkunz im Theater in der Josefstadt.

Frank Richter ist ein Mann des Dialoges. Der Diskussion. Immer hat der katholische Theologe aus der sächsischen Kleinstadt Meißen versucht, mit Worten eine Brücke zu seinem jeweiligen Gegenüber zu bauen. Er wollte und sollte ein Mediator sein. Die Liste seiner Einsätze ist lang: Als 29-jähriger war er 1989 in der DDR Gründungsmitglied der "Gruppe der 20", die als erste oppositionelle Gruppierung vom Dresdner Oberbürgermeister als Gesprächspartner akzeptiert wurde. 2013 wurde er im Konflikt um eine Asylwerber-Unterkunft in Chemnitz als Vermittler zwischen den Verantwortlichen und den Anwohnern eingesetzt. Und nach dem Beginn der Pegida-Proteste in Dresden setzte sich Richter für einen Dialog zwischen allen Seiten ein. Aus diesem Grund nannte ihn die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" den "Sachsen-Versteher". Seit Februar 2017 ist er Geschäftsführer der "Stiftung Frauenkirche" in Dresden, einer Stadt in der er sein Engagement immer gezeigt hat. Auch dort will er "für Verständigung und Versöhnung eintreten."

Wo es notwendig ist, ist der ehemalige katholische Priester auch bereit, Konsequenzen zu ziehen und eigene Wege zu gehen. So ließ er sich 2005 laisieren, um heiraten zu können. 2017 ist Richter nach knapp 25 Jahren aus der CDU ausgetreten. "Der wichtigste Grund liegt in der Tatsache, dass die CDU zu den Parteien gehört, die mittragen, dass es deutsche Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien gibt" sagte er damals. Wie es sein könne, dass eine Partei, die das C im Namen trägt, auf diese Art und Weise agiert, fragte er. Für Richter ist klar, dass sich eine christliche Politik nicht gegen Menschenrechte richten kann.

Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Theater in der Josefstadt und Ö1 wird Frank Richter am 6. Mai 2018 um 11.00 Uhr zu Gast in den Sträußelsälen des Theaters in der Josefstadt sein.

Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz spricht der Theologe über den Widerstand in der DDR, sein ständiges Bemühen, ein Vermittler zu sein und über seinen Glauben.

  • Sonntag 6. Mai 2018, 11:00
  • Theater in der Josefstadt
  • Tickets unter Tel. (01) 42 700-300 oder http://www.josefstadt.org
  • Kartenpreis: EUR 10,50;
  • Ermäßigung für Ö1 Club-Mitglieder: -10 Prozent
  • Die Eintrittskarten sind an den Kassen der Josefstadt erhältlich:
  • Theater in der Josefstadt, 1080 Wien, Josefstädter Straße 24
  • Kammerspiele der Josefstadt, 1010 Wien, Rotenturmstraße 20
  • Öffnungszeiten: werktags Mo bis Fr von 10.00 Uhr, Sa, So und Feiertag von 13.00 Uhr, jeweils bis zum Beginn der Abendvorstellung.
  • Bankomatzahlung ist möglich.