Wiener Hauptbahnhof

APA/HANS PUNZ

2014

Hauptbahnhof Wien

Drehscheibe statt Endstation. So lautete die Parole, als 2007 der Spatenstich für die Arbeiten am Wiener Hauptbahnhof gesetzt wurde.

Köpfe und Knoten

Roman Tschiedl

Im Oktober 2014 wurde er eröffnet und seit Dezember 2015 wird der gesamte ÖBB-Fernverkehr über den neuen Hauptbahnhof geleitet. Mit 109 Hektar entspricht das neue Bahnhofsareal samt Einkaufszentrum, Bürotürmen und Wohnungen in etwa der Größe des 8. Wiener Gemeindebezirks.

"Hier an diesem Projekt haben wir eine Milliarde Euro verbaut. 20.000 Menschen werden hier arbeiten. 13.000 Menschen werden hier Wohnen und über 1100 Züge werden hier jeden Tag stehen." Christian Kern, damals Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, war nicht um superlative Zahlen verlegen, als der neue Wiener Hauptbahnhof nach fünf Jahren Bauzeit am 10. Oktober 2014 eröffnet wurde.

Dezember, 2010

Hauptbahnhofgelände im Dezember, 2010

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Innenansicht des 7000 Tonnen schweren Rautendachs des Hauptbahnhofes in Wien.

ÖBB/ROMAN BÖNSCH

Rautendachs des Hauptbahnhofes in Wien

Konkret drehte es sich bei diesem hochoffiziellen Akt aber eigentlich um die Eröffnung der sogenannten "BahnhofCity", dem Einkaufszentrum, das mit rund 90 Geschäften und Gastronomiebetrieben auf zwei Ebenen den neuen Verkehrsknotenpunkt prägt. Schnellbahn und Regionalzüge fuhren aber bereits ab Dezember 2012 den Hauptbahnhof an, erste Fernverkehrszüge von Süden, Osten und Norden folgten Mitte Dezember 2014 und seit Dezember 2015 wird der gesamte ÖBB-Fernverkehr über den Hauptbahnhof geleitet.

Einig waren sich Politik, Planung und ÖBB-Führung in der Bedeutung des "Jahrhundertprojektes Hauptbahnhof".

Südbahnhof

Südbahnhof, 2004

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Schon beim Spatenstich erinnerte der damalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl daran, dass Wien nicht mehr jene Haupt- und Residenzstadt sei, in der man Kopfbahnhöfe gebaut hat, weil an eine Weiterreise sowieso niemand gedacht habe und "daher ist dies für die künftige Entwicklung der Stadt gar nicht hoch genug einzuschätzen , dass wir den Schritt geschafft haben, weg von dem alten System der Kopfbahnhöfe hin zum Eisenbahnknoten Wien."

Altes Schied am Wiener Südbahnhof, Frachtenbahnhof

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Zu eng bebaut, zu viele Geschäfte, zu weite Wege zur U-Bahn. Das waren und sind dagegen Kritikpunkte am neuen Stadtteil. "Der Bau ist eine Shoppingmall mit Haltestellenfunktion", meinte etwa der österreichische Architekt und Publizist Stephan Templ, einer der Kritiker des Projekts, die das städtebauliche, verkehrsplanerische und architektonische Programm des Hauptbahnhofareals schon früh bemängelten.

Gestaltung: Roman Tschiedl

Service

BahnhofCity Wien Hauptbahnhof

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