Die französische Schauspielerin Souad Arsane

AFP/LOIC VENANCE

Neue Namen & politische Brisanz

Alle Beiträge aus Cannes

Die Goldene Palme bei den 71. Filmfestspielen in Cannes geht an den japanischen Regisseur Hirokazu Kore-Eda für sein Sozialdrama "Shoplifters ". Eine erstmals vergebene Spezial-Goldene-Palme erhielt Regie-Legende Jean-Luc Godard für seinen Film "Le livre d’image". Insgesamt stand der Abend ganz im Zeichen des sozialpolitischen Engagements.

Preisverleihung | Abendjournal | 20 05 2018

Judith Hoffmann

Nach dem Konflikt mit dem Streaminganbieter wegen dessen Veröffentlichungspolitik mit nur eingeschränkten Kinostarts, wurde Netflix heuer vom Wettbewerb ausgeschlossen. Woraufhin Netflix auf einen Auftritt beim Festival ganz verzichtet hat.

Vorbericht | Morgenjournal | 07 04 2018

Benno Feichter

Farhadi mit Starbesetzung zur Eröffnung

Der Wettbewerb der 71. Filmfestspiele von Cannes steht im Zeichen einer neuen Regiegeneration, wie Festival-Direktor Thierry Frémaux betont. Daneben ist Cannes 2018 vor allem auch Bühne für Filmemacher, die in ihrer Heimat politischen Repressionen ausgesetzt sind - wie Kirill Serebrennikow aus Russland oder Jafar Panahi aus dem Iran.

Todos lo saben | Morgenjournal | 09 05 2018

Mit "Todos lo saben", dem ersten spanischsprachigen Film des zweifachen iranischen Oscarpreisträgers Asghar Farhadi werden die Filmfestspiele heuer eröffnet. Der Regisseur von Filmen wie "Nader und Simin" oder "The salesman" bringt mit seinen Hauptdarstellern Javier Bardem und Penèlope Cruz gleich zwei Stars mit an die Croisette.

Über 19.000 Filme sind für das Festival eingereicht worden. Rund 90 haben es in die die offizielle Auswahl geschafft, 21 davon konkurrieren in der wichtigste Auslage des Festivals: im Wettbewerb um die Goldene Palme. Und der stehe heuer im Zeichen einer neuen Regiegeneration, so Festival Direktor Thierry Frémaux.

Godard, Spike Lee und Kino aus dem Hausarrest

Tatsächlich finden sich mehrere Cannes Wettbewerbsdebütanten im Programm, wie die Libanesin Nadine Labaki oder Alice Rohrwacher aus Italien. Dazwischen aber auch viele arrivierte Namen: Neben Asghar Farhadi sind etwa der türkische Regisseur und vormalige Cannes-Gewinner Nuri Bilge Ceylan und Spike Lee in den Wettbewerb eingeladen. Letzterer präsentiert ein Drama über einen afroamerikanischen Polizisten, dem es in den 1970er Jahren gelang, sich in den Ku-Klux-Klan einzuschleusen.

Leto | Morgenjournal | 11 05 2018

Jean Luc Godard ist mit einem Essayfilm vertreten, und Cannes 2018 ist dann vor allem auch Bühne für Filmemacher, die in ihrer Heimat politischen Repressionen ausgesetzt sind. In Abwesenheit des Regisseurs wird der neue Film "Leto" des Russen Kirill Serebrennikow präsentiert werden, dessen Hausarrest erst kürzlich verlängert wurde.

Auch eine zweite Filmpremiere musste ohne den Regisseur stattfinden, weil diesem die Ausreise aus seinem Heimatland verwehrt blieb. Jafar Panahi ist im Iran eigentlich mit Berufsverbot belegt. Einmal mehr hat er es aber geschafft, dieses zu umgehen und den Film „Three faces“ zu realisieren, der jetzt im Wettbewerb um die goldene Palme Premiere hatte. ‘Three faces‘ ist ein Feel-Good-Roadmovie eines Mannes, der es alles andere als leicht hat.

Three Faces | Morgenjournal | 14 05 2018

Benno Feichter

The Man Who Killed Don Quixote (Terry Gilliam) | Mittagsjournal | 19 05 2018

Judith Hoffmann

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Lars von Trier, Spike Lee | Mittagsjournal | 15 05 2018

Judith Hoffmann

Ein prominenter Rückkehrer und "Star Wars"

Gesichert ist hingegen die Rückkehr von Lars von Trier nach Cannes. Nachdem er sich 2011 in einen Strudel der Missverständnisse geredet und sich selbst als Nazi bezeichnet hatte, war der dänische Regisseur in Cannes Persona non grata. Sein neuer Thriller "The house that Jack built" mit Bruno Ganz und Uma Thurman wir jetzt außer Konkurrenz präsentiert, wie auch "Solo: A Star Wars story" und eine Dokumentation über Papst Franziskus von Wim Wenders.

Morgenjournal | 17 05 2018
Under the Silver Lake (David Robert Mitchell), Solo: A Star Wars Story (Ron Howard)

Judith Hoffmann

Eine Auswahl, die das Weltkino des Jahres 2018 wiederspiegle, so Thierry Frémaux. Bei diesem Satz schwingt aber wohl zumindest ein Hauch von Realitätsverweigerung mit, denn nach dem Konflikt mit Netflix wegen dessen Veröffentlichungspolitik mit nur eingeschränkten Kinostarts, wurde der Streaminganbieter heuer zuerst aus dem Wettbewerb ausgeladen und hat sich dann komplett aus Cannes zurückgezogen. Netflix ist mit immerhin 90 geplanten Langfilmproduktionen für 2018 einer der großen neuen Player auf dem Studiomarkt und auf anderen großen Festivals wie jenen in Venedig oder Berlin.

Gäste auf dem roten Teppich in Cannes 2017

Momentaufnahme, Cannes 2017

AFP/ANTONIN THUILLIER

Von der High-Heels-Pflicht zum Selfie-Verbot

Nachdem sich die Festivalleitung 2016 mit einer High-Heels-Pflicht für Frauen auf dem roten Teppich viel Kritik einholte, sorgten heuer bereits die Streichung von Vorab-Vorführungen für die tausenden Journalisten und ein Selfie-Verbot für Premierengäste auf dem roten Teppich für Diskussionen. "Selfies auf dem roten Teppich sind respektlos gegenüber der Tradition dieses Festivals", argumentiert Festivalpräsident Pierre Lescure.

Thierry Fremaux und Cate Blanchett

Thierry Fremaux und Cate Blanchett

AFP/VALERY HACHE

Ebenfalls für Kontroversen sorgte die Männerdomäne im Wettbewerb, wo drei Regisseurinnen auf 18 Regisseure treffen. Anders die heurige Wettbewerbsjury, die unter dem Vorsitz von Cate Blanchett mehrheitlich mit Frauen besetzt ist.

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Festival de Cannes 8. bis 19. Mai 2018

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