AFP/OLIVIER MORIN
Radiokolleg
Gendersensibler Unterricht
Mit der Einführung der geschlechtlich gemischten Klassen in Österreichs öffentlichen Schulen im Jahr 1975 hoffte man eine Gleichberechtigung für Mädchen erreicht zu haben. Theoretisch wären die Bedürfnisse der Mädchen und Burschen gleichermaßen berücksichtigt. Studien belegen hingegen, dass Burschen im Unterricht mehr Aufmerksamkeit von den Lehrpersonen bekommen, während Mädchen dazu tendieren sich unterzuordnen und “brav” sind. Da ist eine hohe Genderkompetenz seitens der Lehrperson gefordert, mehr Chancengleichheit im Unterricht zu gewährleisten.
26. Februar 2019, 11:42
Zielgruppe
Unterrichtsfächer
Deutsch | Geschichte, Sozialkunde & Politische Bildung | Gender & Diversität | Persönlichkeitsbildung & Soziale Kompetenz
Stichworte
Burschen | Chancengleichheit | Didaktik | Frauen, | Gender | Gendersensibler Unterricht | Geschlecht | Geschlechterrolle | Koedukation | Mädchen | Männer
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SENDUNG HÖREN
Gendersensibler Unterricht (1)
Radiokolleg | 12.11.2009
Gendersensibler Unterricht (2)
Radiokolleg | 13.11.2009
Gendersensibler Unterricht (3)
Radiokolleg | 14.11.2009
Gendersensibler Unterricht (4)
Radiokolleg | 15.11.2009
Gestaltung:
Teresa Arrieta
In dieser vierteiligen Sendereihe erklären Expertinnen und Experten, weshalb gendersensibel zu unterrichten eine Herausforderung für Lehrpersonen darstellt. Gleichzeitig werden Lösungsansätze und Best-Practice-Beispiele von Lehrpersonen vorgestellt.
In Teil 1 werden die komplexe Aufgabe einer genderbewussten Lehrperson besprochen und die Erlebnisse im Schulalltag beleuchtet, besonders bei Kindern und Jugendlichen, die einen Migrationshintergrund haben. Was bedeutet gendersensible Pädagogik? Welche Genderklischees werden unbewusst übertragen? Kann es positive Auswirkungen haben, Mädchen und Burschen im Unterricht zu trennen?
Teil 2 zeigt die Arbeit der Herta Firnberg Schule für Wirtschaft und Tourismus im Bereich Gender Mainstreaming. Wie wird Chancengleichheit im Unterricht umgesetzt? Welche Maßnahmen werden unternommen, dass Unterrichtende lernen, gendersensibel zu lehren? Wie erleben die Schülerinnen und Schüler selbst den Unterricht?
In Teil 3 werden Initiativen in der Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer behandelt. Seminarleiterinnen und -leiter erklären, wie sie Pädagoginnen und Pädagogen darauf sensibilisieren, Geschlechterklischees zu überwinden. Worauf sollte man als Lehrperson achten? Wie können Lehrende aktiv zum kritischen Denken ermuntern? Welche Erwartungen haben Lehrerinnen und Lehrer an Mädchen und an Burschen?
Teil 4 zeigt Erfahrungen in der Volksschule. Wie sieht Bubenunterricht aus? Weshalb ist es wichtig, Burschen Raum für Gespräche und neue Erfahrungen zu geben? Wie können Lehrpersonen gegen männliche Stereotype in der Unterhaltungswelt arbeiten?
SENDUNGSDOWNLOAD
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MEHR ERFAHREN
Links
schule.at - Gender und Bildung
WU Wien - Institut für Gender und Diversität in Organisationen
Stadt Wien - Gender Mainstreaming in Wien
genderstudies.at
derstandard.at - Gendersensibler Unterricht
BWF - Projekt Gender Kompetenz
EFEU - Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle
Videos
Youtube BildungsTV Dr. Gerald Hüther: Mädchen und Jungs - wie verschieden sind sie? (50:00)
ARD - Wozu Gender Studies? (07:37)
Youtube - Gender Pädagogik (03:33)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
Comics mit einem Online-Tool erstellen
Schülerinnen und Schüler können
- Gehörtem Informationen entnehmen
- Informationen in ein Comic umwandeln
- ein Comic mit einem Online-Tool erstellen
- in einer Gruppe effizient arbeiten
In dieser arbeitsteiligen Gruppenarbeit werden zentrale Inhalte der vier Sendungsteile in einem Comic visualisiert. Durch den Wechsel der Darstellungsform – vom Audio zum Bild – wird ein kreativer Zugang zum Thema ermöglicht. Comics sind außerdem eine sehr gut geeignete Form, um Inhalte auf Wesentliches zu reduzieren und in ansprechender Weise zu präsentieren.
Die Comics werden via Beamer gezeigt und dienen so als „Eye-Catcher“ für das Publikum, das von den Vortragenden über wichtige Aspekte von gendersensiblem Unterricht informiert wird. Die Comics sollen zudem zur Reflexion eigener Verhaltensweisen und zur Diskussion anregen.
Als Online-Werkzeuge eignen sich Make Beliefs Comix oder Toonytool. Beide Comics-Generatoren können kostenlos ohne Anmeldung genützt werden.
DURCHFÜHRUNG
1. Gruppenbildung in der Schule
Die Schülerinnen und Schüler bilden Gruppen von drei bis vier Personen. Jede Gruppe übernimmt einen der vier Sendungsteile. Bei größeren Klassen kann ein Sendungsteil auch doppelt vergeben werden.
Dauer: ca. 10 Minuten
2. Anhören der Sendung
Das Anhören der Sendung sollte als Hausübung erfolgen, da jeder der vier Teile etwa 14 Minuten lang ist. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, mindestens drei wichtige Informationen zu notieren, die sie für wichtig und interessant halten. Zeitsparend für die aktive Phase in der Schule ist es außerdem, wenn sie sich mit dem gewählten Comics-Generator bereits vertraut machen.
Dauer: ca. 30 Minuten
3. Aktive Phase in der Schule
Die Teammitglieder vergleichen ihre Notizen und entscheiden sich für mindestens einen Sachverhalt, den sie in einem Comic darstellen werden. Für das Erstellen des Comics benötigt jede Gruppe mindestens einen PC, einen Laptop oder ein Tablet mit Internetzugang. Ein Musterbeispiel steht unter "Materialien" zur Verfügung.
Beide Tools (Make Beliefs Comix, Toonytool) ermöglichen das Teilen des fertigen Comics per E-Mail oder per Link bzw. das Speichern und Ausdrucken. Um die erstellten Werke bei der Präsentation aufrufen zu können, empfiehlt es sich, die Links oder gespeicherten Dateien auf eine Lernplattform hochzuladen oder an die Webadresse eines Gruppenmitgliedes oder der Lehrperson zu schicken.
Dauer: ca. 30 Minuten
4. Präsentation und Diskussion
Die Gruppen präsentieren ihre Comics via Beamer. Die Mitschülerinnen und Mitschülern stellen Überlegungen an, welcher Themenschwerpunkt abgebildet ist und welche Empfehlungen bezüglich gendergerechtem Unterricht abzuleiten sind.
Von den Vortragenden erhalten sie die Lösung und zusätzliche, relevante Informationen aus dem Sendungsinhalt. Nach jeder Präsentation reflektieren die Jugendlichen im Plenum über eigene Erfahrungen und diskutieren darüber, ob die Aussagen und Empfehlungen für sie nachvollziehbar sind und ihnen sinnvoll erscheinen.
Tipp: Wenn die Comics ausgedruckt und im Klassenraum ausgehängt werden, bleibt der Ertrag der Gruppenarbeit länger präsent.
Dauer: ca. 20 Minuten
MATERIALIEN
Beispiel-Lösung
Dieser Comic-Strip kann als Anregung dienen. Es wurde mit Make Beliefs Comix erstellt.
Make Beliefs Comix
Webseite Make Beliefs Comix
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Make Beliefs Comix
Youtube-Anleitung für Make Beliefs Comix (Englisch | 4:58)
Toony-Tool
Webseite Toony-Tool
Youtube-Anleitung Toonytool (Englisch | 7:30)
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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien
Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.