
APA/HERBERT NEUBAUER
Positionen in der Kunst - Susan Philipsz
Sie setzt in ihren psychogeografischen Untersuchungen auf ihre eigene Stimme und instrumentale Kompositionen, kreuzt Atmosphären, zersetzt Partituren oder verankert traditionelles Liedgut an ungewöhnlichen Orten, von Supermärkten bis zu Unterführungen. 2010 gewann die Schottin mit "Lowlands" den Turner Preis; erstmals wurde damit die Kunstsparte "Klangkunst" nobilitiert. Philipsz ließ drei Versionen des trauertrunkenen schottischen Seefahrerlieds "Lowlands Away" unter drei Brücke in Glasgow erklingen. In "Study for Strings", 2012, nahm sie Pavel Haas Komposition neu auf, extrahierte aber nur die Passagen Viola und Cello. Die dabei entstandenen Pausen der Stille offenbarten die grausame Leere nach der Ermordung der Musiker im KZ.