Olga Rudel-Zeynek

BILD ARCHIV AUSTRIA/ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Vorsitzende des Bundesrates

Olga Rudel-Zeynek

Sie war Nationalratsabgeordnete und Vorsitzende des Bundesrates und somit weltweit erste Frau an der Spitze einer parlamentarischen Körperschaft.

Olga Rudel-Zeynek wurde 1871 in Olmütz als Olga Zeynek geboren und starb 1948 in Graz, Sie war ab 1919 christlichsoziale Abgeordnete im steiermärkischen Landtag und wurde im Jahr 1920 Nationalratsabgeordnete.

"Abgeordnete haben die Pflicht, sich zu plagen, wer Ruhe und Bequemlichkeit liebt, suche einen anderen Beruf."

Olga Rudel-Zeynek war von 1927-28 sowie1932 Vorsitzende des Bundesrates und somit weltweit erste Frau an der Spitze einer parlamentarischen Körperschaft. 1922 verabschiedet sie das bis heute geltenden Alkohol-Abgabeverbots an Jugendliche. 1925 setzte Olga Rudel-Zeynek die Verabschiedung des “Lex-Rudel-Zeynek” - eines Gesetzes über den Unterhaltsanspruch alleinerziehender Frauen durch. Aufgrund ihres Eifers von Kollegen als “Biene des Parlaments” bezeichnet.

"Mit einer Aktentasche voller Interventionsangelegenheiten lauerte ich wie die Spinne im Netz auf jede Gelegenheit, einen Ressortminister für meine segensreiche, in den Dienst meiner Wählerschaft gestellte Tätigkeit einzufangen. Erster Anlaß war die erste Sitzung, der ich im Hohen Hause beiwohne. Ich stürze mich mit edlem, heiligem Feuer auf den ersten Minister, der da ganz einladend mir vis-a-vis saß, und neben sich einen leeren Platz hatte, der mir ebenfalls einladend schien – um mich neben ihn zu setzen und meine Anliegen vorzutragen. Da plötzlich sehe ich in den Reihen der Sozialdemokraten Bewegung entstehen und einer von den Kollegen der linken Seite ruft mir lachend zu: ,Da haben wir ja eine Ministerin bekommen’, während zur selben Zeit Kunschak auf mich los kam und ganz unzweideutig sagte: ,Gehen Sie weg, Frau Kollegin, Sie sitzen ja auf der Ministerbank!"

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