KATHARINA STOEGMÜLLER
Radiokolleg, 13. Februar 2019
Positionen in der Kunst - Sylvia Eckermann
Die Künstlerin Sylvia Eckermann, die 2018 den Österreichischen Kunstpreis für Medienkunst verliehen bekam, bettet ihre Arbeiten gerne in die diskursive Gemengelage einer Epoche und bringt sie in ein Austauschverhältnis mit gesellschaftlich dringlichen Themen.
22. Februar 2021, 15:57
Das zuletzt gemeinsam mit Gerald Nestler realisierte Projekt "The Future of Demonstration" ist ein Case in Point: Über zwei Jahre und mehrere Episoden wurde ein neues Format entwickelt, das die radikalen Wandlungen in der ökologischen, sozialen und kulturellen Sphäre der Gegenwart reflektiert und Widerstandsmöglichkeiten diskutiert. In Zusammenarbeit mit anderen Künstler/innen und Expert/innen entstanden motivische Cluster zu Themen wie Vermögen (2017) und Passion (2018), die im Rahmen multimedialer/ performativer/diskursiver Live-Events aufgeführt wurden. Andere Arbeiten von Sylvia Eckermann aus jüngerer Zeit wie "WHISPER. Status Code:"
In den 1980er Jahren war Sylvia Eckermann Mitglied der Gruppe Gangart, die an der Schnittstelle von Performance, Sound und architektonischer Intervention im urbanen Raum operiert. Später arbeitete sie viele Jahre mit dem Musiker und Medienkünstler Mathias Fuchs. Die mit der Digitalität verbundene Immaterialität habe sie immer fasziniert, sagt Sylvia Eckermann: "Du ziehst den Stecker raus und alles ist weg". Doch nach der Jahrhundertwende hat die Künstlerin auch die Reize des Materiellen entdeckt. Neben den Medieninszenierungen entstanden skulpturale Arbeiten wie "Digital Monster Don't Bleed" (2014), "Table for my Father" (2012) oder "Zero Probability Event" (2012), die den virtuellen und physischen Raum miteinander verweben.
Thomas Mießgang