2 Portraits hängen an der Wand

Andreas Schindl

Ö1 Kunstgeschichten

Geheimnisvolle Dame von Andreas Schindl

Das Gemälde hängt im Klosterneuburger Haus des Autors. Der Künstler Moritz Coschell ist heute wenig bekannt, er war jedoch bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten ein gefragter Maler und Illustrator in Berlin und Wien. Der Autor Andreas Schindl folgt in seiner "Kunstgeschichte" Coschells Spuren, und auch denen der geheimnisvollen Dame auf dem Bild. Die von Edith-Ulla Gasser kuratierte Erstveröffentlichungsreihe "Ö1 Kunstgeschichten" widmet sich dem Kunstblick von Autorinnen und Autoren.

Für meine Frau Claudia.

Gäste, die unser Wohnzimmer zum ersten Mal betreten, bemerken in der Regel zunächst die intarsierten Flügeltüren, durch die man in die angrenzende Veranda gelangt, in der mein Arbeitszimmer untergebracht ist. Der zweite Blick der Besucher gilt meistens den beiden Porträts über dem Stutzflügel. Die Ölgemälde des fast kahlköpfigen Herrn mit angegrautem Vollbart und der Dame mit den dichten kastanienbraunen Locken fügen sich nahtlos in das Interieur der kleinen, 1906 erbauten Jugendstilvilla und könnten schon immer Teil der Möblierung dieses Raumes mit dem Fischgrätparkett, den taubengrau gestrichenen Wänden, dem vergoldeten Biedermeierluster, den Bücherkästen und den Ledersofas gewesen sein.

Andreas Schindl, Jahrgang 1968, studierte Medizin in Wien und Photobiologie in Italien. Neben seiner Tätigkeit als Hautarzt publiziert Andreas Schindl Essaysammlungen und Romane und arbeitet als Juror und Kulturvermittler.

Die Herrschaften gehörten offensichtlich derselben gesellschaftlichen Schicht an, nämlich dem begüterten Bürgertum. Betrachtet man die sitzend porträtierte Dame, die den stehend abgebildeten Herrn anzublicken scheint, kann man den Eindruck gewinnen, die beiden seien ein Paar gewesen. Tritt man allerdings näher an die Bilder heran, erkennt man, dass diese von verschiedenen Künstlern stammen. Und auch der Umstand, dass die beiden Bilder zu unterschiedlichen Zeiten in unseren Besitz kamen, macht eine Verwandtschaft der Porträtierten untereinander ebenso unwahrscheinlich, wie deren Verwandtschaft mit den heutigen Hausbesitzern.

Während das Porträt des Herrn in Hose, Weste und Gehrock von meiner Mutter Mitte der 1980er-Jahre bei einem Antiquitäten-Händler in Wien erworben wurde, habe ich das Bildnis der Dame 1993 im Altwarengeschäft der Gebrüder Schmidt in Ziersdorf gekauft. Zu dieser Zeit pendelte ich zwischen Gmünd, wo ich im städtischen Krankenhaus meine Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin absolvierte, und meinem Wohnort Klosterneuburg. Da ich schon als Jugendlicher ein Faible für Antiquitäten entwickelt hatte, hielt ich eines Tages auf dem Heimweg vor dem in einem alten zweistöckigen Haus untergebrachten Geschäft an. Ich war nicht auf der Suche nach etwas Bestimmten, sondern wollte nur in dem umfangreichen Fundus stöbern. In einem Raum im Erdgeschoß stand an eine Wand gelehnt eine Reihe von Bildern. Eines davon, das Ölbildnis einer Frau, erweckte - ohne dass ich hätte sagen können, wodurch - mein Interesse. Nach zähen Verhandlungen erwarb ich das Bild um ein paar Hundert Schilling.

Es war in einen klassischen schwarzen Holzrahmen gefasst, die geschnitzte und vergoldete Zierleiste wies einige Fehlstellen auf. Für die Restaurierung des Rahmens fehlte mir die Zeit, außerdem wollte ich mich selbst für kurze Zeit nicht mehr von dem Bild trennen. Noch immer konnte ich nicht sagen, was mich daran so sehr in seinen Bann schlug. Wurde ich nach dem Grund für den Ankauf gefragt, antwortete ich scherzhaft, dass es einfach Liebe auf den ersten Blick gewesen sei.

Der Porträtist der Dame signierte am rechten unteren Bildrand in türkiser Farbe, undeutlich und auch undatiert. Das dekolletierte, vorwiegend aus Spitze gefertigte Kleid der Dargestellten deutet aber auf eine Entstehung ihres Porträts kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende hin.

Joseph Lorenz

Joseph Lorenz wurde 1960 in Wien geboren und erfuhr seine Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg. Nach Engagements u.a.am Berliner Schillertheater, dem Schauspielhaus Düsseldorf und dem Wiener Burgtheater ist er am Theater in der Josefstadt engagiert. Joseph Lorenz trägt den Berufstitel Kammerschauspieler.

Das Gemälde misst circa 70 x 100 cm und ist mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt. Der Künstler oder die Künstlerin hat die etwa 30- bis 35-Jährige auf der Kante einer tannengrünen Chaiselongue sitzend vor einem dunkelrotbraunen Vorhang oder einer Draperie mit reichem Faltenwurf dargestellt. Die Ansicht ist halbseitlich gewählt, die rechte Schulter und die rechte Hüfte ragen demnach ein wenig aus der Ebene des Bildes hervor. Der Kopf ist ebenfalls ein wenig nach rechts gedreht und nach vorne geneigt, sodass der Eindruck entsteht, die Frau wäre im Sitzen zumindest gleich groß wie der Maler. Ihr Blick geht nach rechts am Betrachter vorbei, woraus sich eine Art von ruhiger Dynamik ergibt, die mit der zugleich sehr aufrechten und doch entspannten Haltung der Dame kontrastiert. Das Licht betont die wenigen hellen Flächen des Bildes: die rechte Hälfte ihres Gesichts, den Hals und das Dekolleté, sowie die auf dem Schoß locker ineinander verschränkten Finger.

Das elegante Kleid der Dame (ein Gesellschafts- oder Abendkleid - die Länge der Robe ist nicht sichtbar), ist auf einfache Weise raffiniert. Es besteht zur Gänze aus dunkelgrün-türkis changierender Spitze, durch welche die helle Haut des dem Licht zugewandten rechten Armes sichtbar wird. Am Oberkörper ist der Stoff so zu einem V-Ausschnitt gekreuzt, dass die Bahnen an der linken Seite zusammenlaufen, wo sie gerafft werden. Um das solcherart entstehende tiefe Dekolleté, das weit mehr als bloß die Ansätze der Brüste erkennen lassen würde, auf ein geziemendes Maß zu reduzieren, hat die Modistin oder Schneiderin das durchbrochene Gewebe am Leib schwarz unterfüttert und eine horizontal verlaufende Stoffbahn eingesetzt, deren Oberkante mit einem schmalen transparenten Tüllstreifen besetzt ist. Das Gewebe des Rocks wird durch einen hellen Unterrock besonders betont, die langen schmalen Ärmel laufen an den Handrücken zipfelig aus. Um die Hüften der Dame schlingt sich ein langer fliederfarbener Seidenschal, der zwischen Ellenbogen und Flanken hervortritt und zu beiden Seiten des Leibes über die Chaiselongue fällt, um schließlich aus dem Bild zu wallen.

Moritz Coschell (auch Max Coschell, ursprünglich Moritz Kocheles, 1872-1943), Öl auf Leinwand, 70x100cm, Privatbesitz

All diese Details erwecken einen vage angedeuteten Eindruck von gelassener Koketterie, begründet sowohl durch den Entwurf des Kleides, als auch durch die Haltung seiner Trägerin.

Auch der spärliche Schmuck der Porträtierten lässt die Vermutung zu, dass diese Frau auf die Wirkung ihrer natürlichen Reize zu vertrauen gewohnt war. An ihrem linken Ohr schimmert eine kleine Perle durch das dichte Braun des Haares. Den rechten Ringfinger ziert ein schlichter Ring mit einem viereckigen Aquamarin, an der linken Hand legt ein zarter Lichtreflex, der nur bei genauer Betrachtung zu erkennen ist, die Ahnung an einen Ehering mit Solitär nahe. Die Hände der Frau sind schlank und feingliedrig, die Finger lang, die Nägel kurz geschnitten und sorgfältig manikürt. Ihr Gesicht ist von beglückend gelungenen Proportionen. Alles daran passt zueinander: Stirn, Wangen, Kinn, sämtliche Teile dieses Antlitzes weisen dieselbe dezente Üppigkeit, dieselbe sublime Fülle auf. Man sagt, die Konturen des Gesichts, die zu lesen in der Regel leichtfällt, entsprächen den Konturen der Seele, die zu verstehen uns oft so große Schwierigkeiten bereitet. Sollte dies zutreffen, müsste diese Frau die blühende Verheißung ihres Juni ebenso in sich gefühlt haben wie die reifende Erfüllung des August.

Eines Tages beschloss ich, einen Versuch zu unternehmen, mehr über den Künstler und sein Modell in Erfahrung zu bringen. Eine Suche im Internet verlief vor allem deshalb erfolglos, weil ich die Signatur des Künstlers nicht genau entziffern konnte. Mittlerweile ordinierte ich als Hautarzt in Wien. Unter meinen Patientinnen befand sich eine Expertin des Dorotheums für moderne und zeitgenössische Druckgrafik. Sie sagte mir freundlicherweise zu, bei ihren mit der Malerei des zwanzigsten Jahrhunderts befassten Kolleginnen Erkundigungen einzuholen. Ich fertigte daraufhin einige Fotos des Bildes an, die ich ihr schickte. Zu meinem Bedauern teilte mir die Kunsthistorikerin einige Wochen später mit, dass sie weder etwas über den Künstler mit der undeutlichen Signatur, noch etwas über die porträtierte Dame herausgefunden hatte.

Als mein Bruder einige Jahre später heiratete, war ich sein Trauzeuge. Bei der Erstellung der Gästeliste kam uns der Gedanke, auch ehemalige Weggefährten aus unserer Pfadfinderzeit einzuladen, darunter zwei Schulfreundinnen, in die wir beide als Jugendliche ein wenig verliebt gewesen waren. Die eine lebte in Wien und arbeitete als Radiologin in einem Wiener Gemeindespital, während die andere nach Salzburg übersiedelt und als Flugbegleiterin tätig war. Der Kontakt zu den beiden war nie ganz abgerissen, in den vergangenen Jahren aber sehr sporadisch gewesen.

Barbara, die Röntgenärztin, sagte ihr Kommen zur Trauung zu, Claudia musste aufgrund einer Auslandsreise absagen, wollte aber gerne einen Beitrag zu dem geplanten Gemeinschaftsgeschenk leisten. Da die Hochzeitsliste in meine Kompetenz als Trauzeuge fiel, vereinbarten wir einen Termin, bei dem mir Claudia anlässlich eines Besuches bei ihren Eltern einen entsprechenden Geldbetrag übergeben wollte.
Als sie an diesem Herbsttag vor meiner Wohnungstür stand, wurde mir mit einem Mal klar, was mich an dem Porträt der Unbekannten so fasziniert hatte. Es war die liebevolle Wärme des Blicks, die beiden Frauen eignete und die die offensichtlichen Unterschiede zwischen ihnen in den Hintergrund treten ließ.

Wir verabredeten ein Wiedersehen und bald überbrückte eine neue, reifere Liebe die räumliche und zeitliche Distanz zwischen uns; drei Jahre später heirateten wir.

Andreas Schindl

Das Bild übersiedelte zweimal mit uns und unseren Kindern; in den vergangenen Jahren hing es mehr oder weniger unbeachtet, als kaum mehr wahrgenommener Teil eines Ganzen an der Wand. Bis ich kürzlich beschloss, einen Text darüber zu schreiben.

Den Regeln meiner wissenschaftlichen Ausbildung folgend entschied ich mich zu einem neuerlichen Anlauf, weitere Einzelheiten über den Künstler und sein Modell in Erfahrung zu bringen. Ich nahm also das Gemälde von der Wand und untersuchte es eingehend. Dabei fiel aus dem Spalt zwischen Rahmen und Leinwand ein kleiner länglicher Zettel, der vermutlich ursprünglich am Rahmen festgeklebt gewesen war. Darauf befand sich ein Stempelaufdruck mit dem Wortlaut: Stefanie Sehnal, Wien 110, Hacklgasse 1, sowie zwei untereinander handschriftlich mit Bleistift angebrachte Zahlen 68,2 und 96,3. Der Verdacht, dass es sich dabei um die Abmessungen des Bildes handelt, bestätigte sich nach einem Griff zum Maßband. Wer aber war oder ist Stefanie Sehnal? Die Porträtierte? Eine ihrer Erbinnen? Eine Sammlerin? Vielleicht würde mir die Adresse weiterhelfen. Hacklgasse 1. Eine Abfrage auf Google Maps verlief enttäuschend. In Wien existiert aktuell keine Gasse dieses Namens. Also begann ich eine vertiefte Recherche auf Internetseiten über historische Straßenbezeichnungen Wiens: ebenfalls Fehlanzeige.

Könnte "Wien 110" weitere Informationen liefern? Die Zahl schien seltsam. Für eine Postleitzahl fehlte eine Ziffer, für die Bezeichnung eines Gemeindebezirks gab es eine Ziffer zu viel. Ich unternahm weitere Nachforschungen im Internet über historische Bezirksnummerierungen und Postleitzahlen. Auch hier keine verwertbaren Ergebnisse. Ein Telefonat mit einem Topografieexperten des Wien Museums ergab schließlich, dass im Straßenlexikon von Wien, herausgegeben von Ludwig Rossa im Jahr 1947, im 14. Bezirk eine Hacklgasse verzeichnet gewesen ist, und zwar mit dem Zusatz "Laudonwiese". Zu der eigenartigen Postleitzahl konnte mir der hilfsbereite Spezialist leider nichts Genaueres mitteilen.

Dann erinnerte ich mich daran, dass mir bei den Recherchen für mein Buch über verstorbene Personen mit ausgefallenen Berufen und Amtstiteln Lehmanns Adressbuch gute Dienste geleistet hatte. Ich durchsuchte daher die Ausgaben zwischen 1900 und 1945 nach einer Stefanie Sehnal: kein Eintrag. Das konnte natürlich auch daran liegen, dass zu jener Zeit lediglich die Haushaltsvorstände Eingang in das Adressbuch fanden. Daher konzentrierte ich mich auf die Kombination des Familiennamens mit einer Profession, die die Anfertigung oder den Besitz eines solchen Porträts plausibel erscheinen ließ, und einer Adresse, die jener auf dem Zettel ähnlich war, sei es nun der elfte oder der zehnte Bezirk, oder eine Straßenbezeichnung, die zumindest eine teilweise Übereinstimmung mit Hacklgasse 1 aufwies. Schließlich fand ich im Lehmann für das Jahr 1942 einen Herrn Karl Sehnal, Bankbeamter a. D., XVIII, Jos. Hackelgasse 1. War er der Ehemann der auf dem Zettel genannten Stefanie?

Erfahrungsgemäß ist die online verfügbare Verstorbenensuche der Wiener Friedhöfe ein häufig hilfreiches Suchwerkzeug. Die Abfrage ergab, dass in Wien bisher 121 Personen mit dem Familiennamen Sehnal bestattet wurden, darunter zwei Frauen mit dem Vornamen Stefanie. Am Neustifter Friedhof liegt die am 7. Februar 1964 im Alter von 82 Jahren verstorbene, am Hernalser Friedhof die am 13. Juli 1935 im 42. Lebensjahr dahingeschiedene Stefanie Sehnal. Zwar würden die Lebensdaten der beiden Verstorbenen und die Lage der beiden Friedhöfe hinsichtlich der Wohnadresse im 18. Bezirk als Ort der letzten Ruhe infrage kommen, jedoch wurde in keinem der beiden Gräber jemals ein Karl Sehnal bestattet.

Im Zeitschriftenarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek findet sich der Name Stefanie Sehnal zweimal. Und zwar im Wiener Kommunalkalender und städtischen Jahrbuch als pr(ovisorische) L(ehreri)n, II. Kl (aush(hilfsweise)), (wohnhaft) XIII., Penzingerstraße 66. Im Jahr 1916 war Frau Sehnal in der Volks- und Bürgerschule, XVI. Bez. Wiesberggasse 7 für Knaben (715 Schüler) und zwei Jahre später in der Volks- und Bürgerschule, XII. Bez. Ruchergasse 44 für Knaben (666 Schüler) tätig. Waren die Sehnals nach dem Ersten Weltkrieg verarmt, war der Gatte gar gefallen und seine Witwe gezwungen gewesen, sich als Hilfslehrerin durchzuschlagen?

Nachdem ich auf diese Weise keine Klarheit über die Identität der Porträtierten erlangen konnte, machte ich mich erneut daran, die Künstlerin oder den Künstler ausfindig zu machen. Mit Diagnostikleuchte und Lupe bewaffnet untersuchte ich die Signatur genau. Mit einiger Mühe entzifferte ich etwas wie L. Schell, Loschell, C. Schell oder Coschell. Die Eingabe dieser vier Varianten auf Wikipedia lieferte die erst kürzlich erstellte - und daher den Expertinnen des Dorotheums damals noch nicht zugängliche - Biografie des Gesellschaftsmalers und Illustrators Moritz Coschell (auch Max Coschell, ursprünglich Moritz Kocheles). Coschell, 1872 in Wien geboren, studierte ab 1899 an der Akademie der Bildenden Künste, wo Franz Rumpler und August Eisenmenger zu seinen Lehrern zählten. Ab 1899 lebte Coschell in Berlin, von wo er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Abstammung fliehen musste und nach Wien kam. Nach dem "Anschluss" entging er nur durch eine glückliche Fügung der Deportation. Coschell war ein gefragter Porträtist, der prominente Namen zu seinen Kunden zählen konnte. Die Komponisten Leo Blech, Heinrich Grünfeld und Ferruccio Busoni ließen sich von ihm ebenso malen wie der Philosoph Edmund Husserl oder der Autor Thomas Mann. Auch mit Arthur Schnitzler gab es Berührungspunkte. Um die Jahrhundertwende illustrierte Coschell für den S. Fischer Verlag die Erstausgabe des Leutnant Gustl, sowie die Buchausgabe des Anatol.

Moritz Coschell starb am 11. Juli 1943 in Wien.
Dass er, wie meine Frau Claudia, an einem 18. September geboren wurde, kann wohl nur ein Zufall sein.

In weiterer Folge kontaktierte ich den Sammlungsleiter des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte, das über eine der umfangsreichsten Sammlungen von Coschell-Werken verfügt. Auch die intensiven Nachforschungen des Museumsdirektors ergaben keine Hinweise auf die Person der Porträtierten.

So kenne ich, trotz all des Aufwands, den ich in diesen Jahren betrieben habe, um die Identität der Frau auf dem Bild zu klären, ihren Namen bis heute nicht. Und wahrscheinlich werde ich ihn auch nie erfahren. Ich nehme das gelassen zur Kenntnis und freue mich weiterhin am Anblick des Bildes: Man muss etwas, das man liebt, nicht unbedingt benennen können!

Der besondere Dank des Autors gilt Frau Dr. Regina Karner, Modesammlung, Wien Museum, und Dr. Christian Walda, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund.

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