Ana Threat

THOMAS LIESER

Radiokolleg, 19. August 2019

Ana Threat

Die Linzerin Kristina Pia Hofer mischt unter ihrem Pseudonym Ana Threat seit vielen Jahren im alternativen Popbetrieb der Bundeshauptstadt mit. Man könnte auch sagen: Sie mischt ihn auf.

Gestaltung: Thomas Miessgang

Ana Threat, deren Name darauf verweist, dass die von ihr kreierte Kunstfigur auch eine Bedrohung sein kann, ist Produzentin, Medientheoretikerin, Popfest-Kuratorin, vor allem aber: Musikerin. Sie begann in der Punk-Band Anarchophobia, wo sie die Sängerin mit "dicker Hose" mimte und als "lebendes Emanzipationsversprechen" performte. Bald lernte sie Gitarre und Schlagzeug - und verteilte ihre akustischen Energien auf zahlreiche Projekte, die meist dem Garagenpunk nahestanden: Darunter The Happy Kids, Happy Birthday Juanita, Puke Puddle und das Duo "Kristy and the Kraks, eine "All Female-Supergroup".

Mit "Cold Lve" veröffentlichte Ana Threat schließlich 2016 schließlich ein Soloalbum, das ihre rabiate, konfrontative Ästhetik wie in einer Nussschale präsentierte. Eine Sache ist allen Projekten der Künstlerin gemein: Sie versteht Pop nicht als Massenbespaßung, sondern als akustische Herausforderung mit politischem Anspruch, bei der Missfallenskundgebungen des Publikums schon eingepreist sind: "Ich gehe mit einer Ultra-Lo-Fi-scheiß-drauf-Attitude an meine Sachen heran." sagt die Künstlerin. Ana Threat: Das ist ein Konzept zwischen Kontinuität und Disruption: Immer, wenn es zu gefällig zu werden droht, kommt eine harsche Dissonanz. Man könnte auch sagen: Punk 4.0.

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