THOMAS LIESER
Radiokolleg | 19 08 2019
Ana Threat
Die Linzerin Kristina Pia Hofer mischt unter ihrem Pseudonym Ana Threat seit vielen Jahren im alternativen Popbetrieb der Bundeshauptstadt mit. Man könnte auch sagen: Sie mischt ihn auf.
1. September 2025, 13:46
Gestaltung: Thomas Miessgang
Ana Threat, deren Name darauf verweist, dass die von ihr kreierte Kunstfigur auch eine Bedrohung sein kann, ist Produzentin, Medientheoretikerin, Popfest-Kuratorin, vor allem aber: Musikerin. Sie begann in der Punk-Band Anarchophobia, wo sie die Sängerin mit "dicker Hose" mimte und als "lebendes Emanzipationsversprechen" performte. Bald lernte sie Gitarre und Schlagzeug - und verteilte ihre akustischen Energien auf zahlreiche Projekte, die meist dem Garagenpunk nahestanden: Darunter The Happy Kids, Happy Birthday Juanita, Puke Puddle und das Duo "Kristy and the Kraks, eine "All Female-Supergroup".
Mit "Cold Lve" veröffentlichte Ana Threat schließlich 2016 schließlich ein Soloalbum, das ihre rabiate, konfrontative Ästhetik wie in einer Nussschale präsentierte. Eine Sache ist allen Projekten der Künstlerin gemein: Sie versteht Pop nicht als Massenbespaßung, sondern als akustische Herausforderung mit politischem Anspruch, bei der Missfallenskundgebungen des Publikums schon eingepreist sind: "Ich gehe mit einer Ultra-Lo-Fi-scheiß-drauf-Attitude an meine Sachen heran." sagt die Künstlerin. Ana Threat: Das ist ein Konzept zwischen Kontinuität und Disruption: Immer, wenn es zu gefällig zu werden droht, kommt eine harsche Dissonanz. Man könnte auch sagen: Punk 4.0.
