PRIVAT
Talentestipendium
Lisa Großkopf, Mediengestaltung
geboren 1989 in Wien
4. September 2019, 11:20
Meine künstlerische Arbeit oszilliert zwischen unterschiedlichsten Disziplinen und umfasst vielfältige Techniken von der Fotografie bis zur transmedialen Kunst. Mittels konzeptioneller und performativer Methoden formuliere ich systemkritische Fragestellungen. Durch meine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Wahrnehmungsmustern fordere ich gegenwärtige Sichtweisen auf Bilder und Normen und deren Bewertung grundlegend heraus.
Auffallend Unauffällig, 2018/19
performative Aktion 2019, Videoinstallation
In einer umfassenden performativen Aktion thematisiere ich das ambivalente Verhältnis von künstlerischer zu nicht-künstlerischer Arbeit. Ich griff das Moment der (Selbst-)Prekarisierung auf und rekurrierte dabei augenzwinkernd auf den Trend zur Selbstoptimierung. Um in meinem Brotberuf als Museumsaufsicht Perfektion zu erlangen, ergriff ich zahlreiche Maßnahmen. Diese reichten von körperlichem Training über die Aneignung berufsspezifischer Qualifikationen bis zum Erwerb von fundiertem Fachwissen.
Atopia 2019
Pigmentdruck, gerahmt, verschiedene Größen
LISA GROSSKOPF
Die Fotoserie "Atopia" porträtiert ein außergewöhnliches rumänisches Salzbergwerk. Aufgrund des hohen Salzgehalts der Luft wurden Teile des Bergwerks in einen gesundheitsfördernden Freizeitpark umfunktioniert. Um die Zeit unter der Erde möglichst vergnüglich zu gestalten, finden sich dort Spiel- und Sportgeräte, PC-Plätze, religiöse Andachtsbilder und bizarr anmutende Objektarrangements. Die Aufnahmen zeigen die Räume entvölkert, als absurde Bühnen menschlicher Inszenierung.
Das Fotostudio 2016 – (ongoing)
Installation, Größe variabel, Fotografie, Diasec
LISA GROSSKOPF
Fotostudioauslagen offenbaren oftmals Normengerüste unserer Gesellschaft hinsichtlich Gender-, Klassen- und Körperfragen. In der Installation "Das Fotostudio" mache ich mir diese Bühne zunutze, um aktuelle Geschlechter und Familienklischees aufzuzeigen und zu durchkreuzen. Ich verwandle Schaufenster leerstehender Geschäftslokale temporär in vermeintliche Fotostudios. Diese erinnern durch die Gestaltung an herkömmliche Fotostudios – gezeigt werden aber gegenhegemoniale, queere Bildwelten.
Ausbildung
- 2016 – 2019 Universität für angewandte Kunst Wien, TransArts
- 2017 – 2018 Bezalel – Academy for Arts and Design Jerusalem, Fine Arts (Gast-Aufenthalt)
- seit 2015 Kunstuniversität Linz, Mediengestaltung
- seit 2014 Akademie der bildenden Künste Wien, Kunst & Kommunikation
- 2011 – 2016 Kunstuniversität Linz, Grafikdesign & Fotografie
Ausstellungen (Auswahl)
- 2019 LOCALIZE, Potsdam, DE
- Transitionen, Antichambre hotel friends, Düsseldorf, DE
- FOTO WIEN Office Shows, Österreichische Postsparkasse, Wien, AT
- 2018 studios, Photo IS:RAEL, Tel Aviv, IL
- TOMORROW IS CANCELLED, Krinzinger Projekte, Wien, AT
- Diversity, LENTOS Kunstfreunde Preis 2018, LENTOS, Linz, AT
- 2017 OPEN, the smallest gallery, Graz, AT
- Contingency Plan, studio das weisse haus, Wien, AT
- X-art, Projektraum/Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt, AT
- small#2, Kunstraum SUPER, Wien, AT
- 2016 Das Fotostudio, Frisiersalon/Salzamt, Linz, AT
- 2015 challenging everyday perception, akta, St. Pölten, AT
- Linzer Kunststoff, Tabakfabrik Linz, Linz, AT
Arbeitsvorhaben
Heute beschreibt der Begriff "Paradies" Situationen, die von Überfluss, Mühelosigkeit, dem Zauber des Unbekannten oder Anrüchigen geprägt sind. In der spätkapitalistischen Konsumgesellschaft rücken Paradiesentwürfe, die historisch an die Imagination vollkommener, doch aus strukturellen Gründen unerreichbarer Orte geknüpft waren, in greifbare Nähe. In der performativen Arbeit "Dem Paradies so nah" befasse ich mich mit der konkreten Ausgestaltung paradiesischer Sehnsüchte in einer postreligiösen Welt.
Übersicht
- Ö1 Talentestipendium 2019