Grafik "Lipsticks"

VANESSA STEINER

Von Vanessa Steiner

Ö1 Grafik des Monats "Lipsticks"

Vanessa Steiner wurde 1996 in Spittal an der Drau/Kärnten geboren und studiert seit 2014 Werkerziehung und Bildernische Erziehung an der Universität Mozarteum in Salzburg in der Klasse für Grafik und Zeichnung unter der Leitung von Beate Terfloth. 2018 absolvierte sie ein Auslandssemester an der Academy of Fine Arts in Umea/Schweden.

"Lipsticks", 2019


"Lipsticks", 2019

Größe: 297 x 420 mm, Technik: Risografie, Auflage: 100 Stück

In meiner künstlerischen Arbeit taste ich mich durch verschiedene Räume, privaten-, fremden-, natürlichen sowie virtuellen Raum und greife mir dabei einen für mich interessanten Aspekt oder eine Fragestellung heraus. Ziel ist es eine tiefere Betrachtungsweise zu schaffen, um diesen einen gewissen Ort oder Moment anders zu begreifen, festzuhalten und in ein künstlerisches Medium zu übersetzen.

Für die Ö1 Talentebörse entstand eine Auflage von 100 Stück an zweifarbig gedruckten Risografien. Die Arbeit „Lipsticks“ ist inspiriert durch ein Airbnb Apartment in Stockholm, in dem ich im Frühjahr für zwei Wochen wohnte. Eine neue Erfahrung in einem fremden und sehr privaten Wohnraum, von dem ich nicht einmal die Besitzerin kennengelernt habe. Ich fing an mit den Augen den Raum abzutasten und konnte mich nicht losreißen von Dingen, wie demolierten Barbies, Dinos, Massen an Schminke und einem Giftfläschchen, sowie der Fragestellung, wer diese Person wohl sein mag. Um meine Faszination zu kontrollieren fing ich an Gegenstände aus dem Apartment zu zeichnen und ein zeichnerisches Archiv anzulegen. In einem weiteren Schritt entstanden Risografie-Drucke davon.

Die Beschäftigung mit dem Zusammenspiel von Raum - Objekt - Gedächtnis - Archiv wird immer mehr zu einem Instrument, mit dem ich auch die Gesellschaft, in die das alles eingebettet ist, neu betrachte und dabei auch gesellschaftliche Fragestellungen aufarbeite. Weiteres geht es um eine methodische Weiterentwicklung meiner Studien, meiner Sammel - und Archivierungsmodi; ein Bemerken und Betrachten von noch nicht archivierbaren Faktoren wie z.B. Gefühl, und eine Suche nach weiteren Speichermaterialien und Speicherorten. Daraus entstehen dann verschiedenen Wege die Archive zugänglich oder sichtbar zu machen.

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