Ö1 gehört gehört

Martin Schnur

Meine Mama hat beim Bügeln immer gern Arnold Schönberg und Zwölftonmusik gehört. Das war als Kind für mich wie ein Horrorfilm. Mittlerweile hör ich's aber selber ganz gern. Generell wurde daheim immer viel Radio gehört, was sicher auch daran gelegen hat, dass wir keinen Fernseher hatten.

Zum Schlafengehen hat meine Mama mit mir immer mehr oder weniger Gute-Nacht-Geschichten auf Ö1 gehört. Puh, da waren teilweise auch ziemlich arge Stücke dabei. An "Kein Platz für Idioten" vom Felix Mitterer kann ich mich zum Beispiel noch ganz genau erinnern. Das war eine richtig zache G’schicht.

Martin Schnur

Martin Schnur, Maler

Lukas Beck

Als ich später an der Akademie im Prater war, hab ich Ö1 für mich neu entdeckt. Andere im Studentenkreis haben zu dieser Zeit viel Punk gehört. Mir hat Rockmusik eigentlich nie so getaugt. Aber Stille halte ich auch nicht aus. Also bin ich irgendwie zur Klassik und Oper gekommen. Mit Ö1 hab ich mich nicht mehr allein gefühlt, vor allem beim Arbeiten. Mit dem Lesen hab ich’s ja nicht so. Ich bin schwerer Legastheniker. Mich beeinflusst vor allem Musik. Auch bei der Arbeit, beim Malen, fließt sie mit ein -wenn sie mit der Stimmung des Bildes und meinem Gefühl zufällig zusammenpasst.

Mich lenkt eher die Stille ab. Da komm' ich auf blöde Gedanken.

Ausschalten muss ich, ehrlich gesagt, beim "Radiodoktor". Wenn es um ein Bandl im Knie oder sowas geht, ok -aber wenn die über irgendein Gschwürl reden, das brauch ich nicht. Manchmal sind die Sendungen auch durchaus interessant, zum Beispiel war vor kurzem LSD in der Medizin ein Thema.

Zuhause bin ich eher der Fernsehsklave. Das geht schon beim Frühstück los. Wenn ich dann ins Atelier komme, schalte ich das Radio ein. Eigentlich immer Ö1. Manchmal FM4 oder Radio Stephansdom oder wie der Sender heißt.

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Lukas Beck

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