APA/DPA/JULIAN STRATENSCHULTE
Dimensionen
Von Gesten und Lauten zur Sprache
Begonnen hat alles mit einzelnen Lauten und Gesten - vermutlich, denn noch ist nicht endgültig geklärt, wie sich unsere Urahnen tatsächlich verständigt haben. Keine andere Spezies hat die Fähigkeit zur Sprache so weit entwickelt wie der Mensch. Wie wurde unsere Sprache derart komplex?
18. März 2020, 11:19
Zielgruppe
Sekundarstufe1 | Sekundarstufe 2
Unterrichtsfächer
Deutsch | Sprachenvielfalt & Mehrsprachigkeit | Psychologie und Philosophie
Stichworte
Gesten | Laute | Sprache | Sprachentstehung | Sprachenvielfalt | Fremdsprachen | Gebärdensprachen | Spracherwerb
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SENDUNG HÖREN
Von Gesten und Lauten zur Sprache
Dimensionen | 23.11.2015
Wie es derzeit aussieht, ist die heutige Sprache aus einem Wechselspiel von biologischen Gegebenheiten, Artikulationsmöglichkeiten und nicht zuletzt kulturellen wie sozialen Umständen hervorgegangen; wirklich abgeschlossen ist dieser Prozess auch heute nicht.
Gestaltung:
Eva Obermüller
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MEHR ERFAHREN
Links
Wikipedia - Sprachentwicklung
Wikipedia - Sprachursprung
Wikipedia - Paläolinguistik
wissen.de - Ursprung von Sprache: Gibt es einen Sprachinstinkt?
belleslettres.eu - Podcast: Vom Ursprung der Sprache
FLI - Die Evolution der menschlichen Sprache von Matthias Platzer
Österreichische Nationalbibliothek - Esperantomuseum
Wikipedia - Tiersprache
Videos
Youtube - Johann Gottfried Herder - Sprachtheorien (3:52)
Youtube - Süßmilch, Skinner, Chomsky: Weitere Sprachtheorien (4:42)
Youtube - Luis aus Südtirol: Die Entstehung der Sprachen (8:51)
Youtube - Sprachkurs Klingonisch 1: nuqneH & Qapla' (2:32)
Youtube - Komisch oder Klingonisch (7:15)
Youtube - KlingonTeacher (1:49)
Youtube - TBBT klingonisch S10E7 (3:04)
Youtube - Die B-Sprache / Hörbeispiel (1:36)
Youtube - Bibi Blocksberg - So lernst du die Geheimsprache aus der Hörspielfolge 107 (2:13)
Youtube - Löffelsprache lernen (3:08)
Youtube - BABEL | Deutscher Trailer (2:23)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
Sprachenvielfalt präsentieren; Geheimsprachen erfinden und entschlüsseln
Schülerinnen und Schüler können
- ihre Sprachkenntnisse zeigen
- die Vielfalt von Sprache besser kennenlernen
- kreativ eine neue Sprache erfinden
- im Team arbeiten
- mit einer multimedialen Pinnwand umgehen
Hier finden Sie eine Reihe an Unterrichtsvorschlägen, die in Kombination aber auch separat durchführbar sind. Es handelt sich zumeist um Aktivitäten, bei denen die Schülerinnen und Schüler "echte" Sprachen und Phantasie- bzw. Geheimsprachen kreativ ausprobieren und die Vielfältigkeit von Sprachsystemen beobachten können.
Die einzelnen Sprachproduktionen werden auf einer virtuellen Pinnwand (z. B. Padlet oder Linoit) gesammelt. Beide Tools sind nur nach einer Registrierung nutzbar. Zur Durchführung dieser Unterrichtsideen wird pro Kleingruppe oder im Idealfall pro Schülerin/Schüler ein Tablet, Smartphone oder Computer benötigt. Auch ein Beamer ist für die erfolgreiche Präsentation der Ergebnisse erforderlich. Zur Durchführung aller angeführten Unterrichtsvorschläge sollten zwei bis drei Unterrichtseinheiten eingeplant werden.
DURCHFÜHRUNG
1. Anhören der Radiosendung
Zum Einstieg in das Thema wird die Sendung "Von Gesten und Lauten zur Sprache" gemeinsam im Plenum angehört. Im Sinne der Flipped Classroom Methode ist das Anhören der Sendung auch zu Hause möglich. Das hilft kostbare Unterrichtszeit einzusparen.
Dauer: ca. 25 Minuten
2. Globalverstehen - Check
Zur Überprüfung des Globalverstehens löst jede Schülerin/jeder Schüler das Quiz zur Sendung (siehe oben). Das ist ganz einfach im Browser möglich.
Dauer: ca. 10 Minuten
3. Ein Satz, viele Sprachen
Diese Aktivität eignet sich besonders für ethnisch inhomogene Gruppen. Die Lehrperson gibt einen oder zwei beliebiege deutsche Sätze vor, die in verschiedene Sprachen übersetzt werden sollen, z. B.: Hallo, mein Name ist xy. Ich spreche ... (hier wird die Sprache ergänzt, um die es sich handelt). Die Lernenden dürfen dabei ihre Erst- oder Zweitsprachen verwenden, wenn diese nicht Deutsch sind. Auch Englisch oder andere Unterrichtssprachen sowie Gebärdensprachen sind erlaubt.
Es sollen "richtige", d. h. anerkannte Sprachen verwendet und die Sprachenvielfalt in der Klasse ermittelt werden. Wer eine Übersetzung weiß, postet sie auf der virtuellen Pinnwand. Über den Beamer sind die Postings auf der Pinnwand für alle sichtbar.
Dauer: ca. 10 Minuten
4. Ansehen und -hören der Übersetzungen im Plenum.
Von der Lehrperson angeleitet, präsentieren die jeweiligen Autorinnen und Autoren ihre Übersetzungen und erklären, um welche Sprache es sich handelt und evtl. wo sie gesprochen wird.
Dauer: ca. 1 - 2 Minuten pro Beispiel
5. Anwenden von Geheimsprachen
Die Schülerinnen und Schüler experimentieren mit bereits exisitierenden "Geheimsprachen", wie z. B. der "B-Sprache", in der jeder Vokal eines Wortes verdoppelt und ein "b" dazwischen gesetzt wird, z. B. "Ibich sprebechebe diebie Bebe-Sprabachebe." oder der schon etwas schwierigeren Löffel-Sprache.
Zum Aufwärmen gibt die Lehrperson einen Satz vor, den alle z. B. in die B-Sprache übersetzen müssen, damit das System klarer wird. (Möglicher Beispielsatz: Das ist die B-Sprache. Schwieriger: So funktioniert die B-Sprache.) Im Anschluss dürfen die Lernenden mit beliebigen Sätzen üben. Wer kennt noch eine "Geheimsprache"?
Dauer: ca. 5 Minuten
6. Erfinden von Geheimsprachen
In Gruppen von je 2 - 3 Personen erfinden die Schülerinnen und Schüler selbst neue Geheimsprachen. Alle Gruppen sollen denselben Satz in ihrer Geheimsprache wiedergeben. Es ist auch möglich den Inhalt des Satzes nur mit Hilfe von Emojis darzustellen. Ebenfalls erlaubt sind Gebärden- oder Zeichensprachen.
Je nach Art der Sprache müssen verschiedene Formen der Dokumentation gewählt werden. Gebärden- oder Zeichensprachen werden beispielsweise auf Video festgehalten. Wird der Satz in eine Emoji-Sprache übersetzt, ist ein Schriftdokument erforderlich. Andere Geheimsprachen können vielleicht schriftlich und mündlich dargeboten werden. Das fertige Ergebnis wird auf der virtuellen Pinnwand hochgeladen. Dieser Arbeitsschritt kann auch als Hausübung erfolgen.
Dauer: ca. 30 Minuten
7. Präsentation der Geheimsprachen
Im Anschluss werden die verschiedenen Geheimsprachen im Plenum auf der interaktiven Pinnwand betrachtet. Die Schülerinnen und Schüler versuchen die Strukturen dieser neuen Geheimsprachen zu entschlüsseln.
Dauer: ca. 5 - 10 Minuten pro Gruppe
8. Geheimsprachen für Fortgeschrittene
In einem weiteren Schritt verfassen die Kleingruppen beliebige kurze Texte oder Botschaften in ihrer jeweiligen Geheimsprache. Die anderen müssen diese dekodieren.
MATERIALIEN
Padlet
Youtube - Tutorial Padlet (7:04)
Linoit
Youtube - Tutorial Linoit (3:03)
Linoit - Beispiel
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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien
Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.