Ö1 gehört gehört

Philipp Tröstl

Meine früheste Erinnerung an Ö1 ist, dass es bei meinen Großeltern mehrere Radios gab. Mein Großvater hörte das Mittagsjournal im Arbeitszimmer. Damals war noch ein deutscher Tanz von Schubert die Sendungssignation. Meine Großmutter hörte Von Tag zu Tag im Esszimmer. Das war meine Lieblingskennmelodie. Es dauerte eine Zeit, bis mir klar wurde, dass auf allen Radiogeräten im Prinzip das gleiche gesendet wird. Der Inhalt war mir egal - dafür war ich zu klein. Die Musik ist mir in Erinnerung geblieben.

Philipp Tröstl

Philipp Tröstl, Komponist

Lukas Beck

Als ich begonnen hab, mich für klassische Musik zu interessieren, bin ich so richtig zu Ö1 gekommen und hab das reichhaltige Angebot angenommen. Heute hör ich Musiksendungen eher, wenn ich das Radio zufällig grad einschalte. Weil ich mich von meiner eigenen Musik erholen muss, zieht es mich eher zu den Wortsendungen, vor allem "im Gespräch" und "Kontext". Was Moderatoren betriff t, ist die Stimme von Wolfgang Ritschl für mich die Nummer eins. Er wirkt auf mich total uneitel und irrsinnig kompetent. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie er aussieht. Überhaupt nicht!

Bei Ö1 hat man das Gefühl, dass Zeit keine Rolle spielt.

Eine meiner Lieblingssendungen war immer schon der Klassik-Treffpunkt mit Otto Brusatti, muss ich sagen. Es war oft unterhaltsam, weil er die Gäste immer ein bisserl aus der Reserve gelockt hat. Sein Stil hat aber sicher vielen nicht so gefallen.

Ich hör zwar viel über "7 Tage Ö1", aber Radio live zu hören, macht schon einen Unterschied: Es entsteht so eine Art Publikum, weil man weiß, dass andere auch grad zuhören. In den 1990ern gab es eine Sendung über La Monte Young, entweder war es "Diagonal" oder "Zeit-Ton". Da wurden sehr lange, teils improvisierte Stücke gespielt. Es ist beeindruckend, wenn sich ein Sender diese Zeit einfach nimmt.

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Lukas Beck

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