Blühende Bäume, alte Hütte, Holzzaun, Altaussee

APA/BARBARA GINDL

"Intrada"-Sommerserie

Unterwegs in heimischen Gefilden

"Intrada"-Sommerserie im Juli und August: Eine Reise durch die volksmusikalischen Landschaften Österreichs. Die "Spielräume" besuchen am selben Tag Nachbarländer des "Intrada"-Bundeslands vom Vormittag.

Familie Burgstaller und Caroline Koller.

ORF/ALOIS KUSCHETZ

Gruppenbild mit Familie Burgstaller

Die "Intrada"-Sommerserie ist zu Gast bei den großen Persönlichkeiten und Ensembles der Volksmusik und erzählt vom Engagement vieler auch junger Ensembles für die reichen Schätze an Tänzen, Liedern und Jodlern. Vom Bodensee bis zur pannonischen Ebene des Burgenlands zeigt sich die Vielfalt an Volksmusik, die ja auch immer wieder in der Klassik, in der Neuen Volksmusik und der Neuen Musik ihre spannenden Spuren hinterlassen hat und so bis heute lebendig bleibt.

Die Reise beginnt in einer der außergewöhnlichsten Volksmusikregionen Österreichs, dem Innviertel. Hier wird u. a. von der Familie Burgstaller noch die Tradition des "verhatschten" Landlers gepflegt. Ein Tanz, an dem sich die Volksmusikforscher/innen sprichwörtlich die Zähne ausgebissen haben, denn er ist nicht notierbar.

Holzknechte und Almschroa

Über die Seen- und Jodlerlandschaften des Salzkammerguts, mit einer kurzen Rast bei den Gstanzln von Attwenger in Urfahr, geht die Reise weiter nach Niederösterreich, wo die Balladen das strenge Wetter des Waldviertels besingen und von Holzknechten, Köhlerhütten und Pfannenflickern erzählen. Im Burgenland warten die Frauenensembles mit Geschichten von der Feldarbeit und dem Blaufärben. Bei den burgenländischen Kroat/innen am Heideboden spielt das Hatski Trio zu den Festen auf. Die Orte der Wiener Musik waren die Hinterhöfe der Bänkelsänger und die Heurigen der Schrammelklänge. Erzählt wurden die Geschichten vom guten alten Wien und den Gefahren der Moderne. Geliebt wurde im Dreivierteltakt, der mit den Landlergeigen donauabwärts gereist war. Die heutige Wienerliedszene ist so vielfältig und qualitätsvoll, dass sich junge Festivals etablieren konnten.

Legendär sind die alten Geschichten der steirischen Bergsteigerin Gretl Steiner, die gemeinsam mit ihrem Bruder die Wände des Dachsteins erkletterte. Ihre Volkslieder sind historische Zeugnisse bäuerlich geprägter Regionen der Steiermark. Ihre Jodler und Almschroa sind jahrhundertealte Kommunikationsmittel von Alm zu Alm. In Kärnten sind die politischen Streitigkeiten zwischen slowenischen und Kärntner Chören vergessen. Neue Kärntner Lieder werden wieder in Auftrag gegeben und grenzüberschreitend aufgeführt.

Familie Fink-Mennel

Hausmusik Fink

ORF

Wiesen und Wanderwege

Die Reise geht in Neukirchen am Großvenediger mit einer Probe vor einem handgemalten Wirtshauspanorama weiter und führt über Wiesen und Wanderwege zu Franz Schubert, dessen Mailied sich die Musikantinnen und Musikanten Salzburgs in ihren Interpretationen ein Stück weit angeeignet haben. Wenn die Inntaler Sänger aus ihrem Liedrepertoire (circa 1.000 Lieder) eine Wilderer-Ballade ziehen, dann pfeift die Kugel durch den Raum. Zither und Harfe dürfen dabei nicht fehlen.

Wenn sich die Serie zur Volksmusik in Österreich dem Ende zuneigt, kann man in Vorarlberg nicht an Evelyn Fink-Mennel vorbei. Mit ihren Ensembles spielt sie seit Jahren Raritäten ein, engagiert sich mit dem Volksliedwerk in ihrer Heimat jenseits des Arlbergs und vermittelt die Kraft der Volksmusik vor allem an ein junges Publikum.

Die "Intrada"-Sommerserie ist nicht nur eine Reise durch die Archive des ORF, sondern gibt auch einen Überblick über klassische und zeitgenössische Bezüge zur Volksmusik in Österreich. Und auch die Neue Volksmusik seit den 1980er Jahren findet ihren Platz in dieser Reihe.

Gestaltung

  • Wolfgang Schlag

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