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ORF

CD des Monats

Wege aus der Sucht

Ein Hörbuch der Ö1 Sendereihe "Radiokolleg" von Margarethe Engelhardt-Krajanek.

Sucht ist eine selbst gewählte Strategie, Glücksmomente zu erleben, die einem sonst scheinbar versagt bleiben. Oft versuchen Betroffene mit Hilfe des Suchtmittels, sich von Symptomen der Angst und Depression zu befreien. Die Droge füllt vermeintlich eine innere Leere aus, bis sie die Kontrolle über den Menschen übernimmt. Die Wege aus der Sucht sind steinig und werden von Rückfällen begleitet. Erfolgreich sind sie dann, wenn der inneren Leere ein Erleben von Sinnhaftigkeit entgegengesetzt wird.

ORF-CD 821
Spieldauer: ca. 80 Min.

Trackliste

Kapitel 1: Trügerischer Begleiter
Kapitel 2: Das Leid der Angehörigen
Kapitel 3: Gemeinsam gegen die Sucht
Kapitel 4: Stärker als die Sucht

1. Trügerische Begleiter

Die Gründe dafür, dass jemand süchtig wird, sind individuell. Doch es gibt Risikofaktoren, die Suchtverhalten begünstigen. Gerade Lebensübergangsphasen lösen Ängste aus. Diese versuchen Menschen oft, mit Drogen zu betäuben. Das Suchtmittel wird zur vermeintlich erfolgreichen Lösungsstrategie, schwierige Gefühle in den Griff zu bekommen. Begleitet von der Selbsttäuschung, jederzeit wieder aufhören zu können, übernimmt die Droge die Regie im Leben der Betroffenen. Der erste, schwierige und entscheidende Schritt, die Suchterkrankung hinter sich zu lassen, ist das Eingeständnis, dass man suchtkrank ist.

2. Das Leid der Angehörigen

Der Umgang mit Suchtkranken will gelernt sein. Gerade Angehörige brauchen Unterstützung. Denn die Gefahr, dass sie eine sogenannte Co-Abhängigkeit entwickeln, ist groß. Oft reagieren sie mit stereotypen Verhaltensweisen, die den Suchtkranken in seinem Handeln bestärken. In Selbsthilfegruppen wie beim Blauen Kreuz oder den Anonymen Alkoholikern finden Angehörige kompetente Beratung. Manchmal motiviert dieser Schritt den Suchtkranken selbst, sich Hilfe holen.

3. Gemeinsam gegen die Sucht

Gerade nach einem stationären Aufenthalt ist die Nachsorge in einer Selbsthilfegruppe erfolgreich. Menschen, die sich der Verführungskraft des Suchtmittels bewusst sind und gemeinsam dagegen ankämpfen, geben einander nachweislich Halt. Das geteilte Verständnis für die Schwierigkeiten stärkt den Selbstwert der Betroffenen. Wenn sie wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen und sich als selbstwirksam erleben, sind Suchtkranke in der Lage, ihrem Leben eine Neuorientierung zu geben.

4. Stärker als die Sucht

In der Suchttherapie hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel vollzogen. Nicht die Abstinenz ist das vorrangige Ziel. Es gilt, der Sucht etwas Positives entgegen zu setzen. In der Therapie werden Ressourcen und Kompetenzen erarbeitet, die nachhaltig das Suchtmittel begrenzen. Oft sind es künstlerische, kreative Tätigkeiten, die den Selbstwert von Süchtigen stärken. Mit dem Malen, Schreiben oder Gärtnern erwerben die Betroffenen Autonomie. Sie erarbeiten sich damit einen Weg, der ihnen aufzeigt, wie sie ein erfülltes Leben führen können, ohne sich des Suchtmittels zu bedienen.

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