Erwin Steinhauer

APA/GEORG HOCHMUTH

Contra

Erwin Steinhauer: "Ganz im Ernst!"

Auszüge aus seinem Programm „Ganz im Ernst“ liest Erwin Steinhauer während des Lockdowns - ganz ohne Publikum - auf der Bühne des Radiokulturhauses und auf Ö1 Bühne. Ein satirisch-literarisches Programm mit Texten u.a .von Alfred Komarek, H.C. Artmann, Ephraim Kishon und Isaac Bashevis Singer.

Was passiert, wenn eine Hausfrau wegen ihrer besonderen Fähigkeiten mitten im Advent von ihrem Erdendasein erlöst und zum Weihnachtsengel berufen wird? Oder: wenn das Stillleben mit Schweinebraten, aus dreieinhalb Kilo Farbe in Spachtelarbeit hergestellt und über dem Bett angebracht, plötzlich ein Eigenleben entwickelt?
Und wie kommt es, dass Haaren schneller ausfallen, wenn man ihrem Bestand plötzlich mehr Aufmerksamkeit schenkt?

Viel Sinn für feine Zwischentöne

Für sein Leseprogramm „Ganz im Ernst“ hat Erwin Steinhauer satirisch-literarische Texte ausgewählt, deren Perspektive auf das Leben den vielseitigen Schauspieler besonders inspiriert haben. In loser Abfolge aber keineswegs wahllos kombiniert Erwin Steinhauer für seine Auftritte unterschiedlichste Geschichten von H.C. Artmann und Isaac B. Singer, von Alfred Komarek und Peter Hammerschlag, von Robert Gernhardt und Ephraim Kishon, von Karl Kraus und Armin Berg, u.v.a.

Bei allen Unterschieden haben diese Autoren doch etwas gemeinsam: das ist vor allem der Humor, ein Spürsinn für komische Situationen und eine einprägsame Darstellungskraft. Erwin Steinhauer, der gemeinsam mit Lukas Resetarits auch zu den Pionieren des neuen österreichischen Kabaretts zählt, interpretiert die ausgewählten Texte mit sehr viel Sinn für die feinen Zwischentöne.

„Die freie Wahl ist nur eine Illusion“

Auszüge aus seinem Programm „Ganz im Ernst“ bietet er während des Lockdowns - ganz ohne Publikum - auf der Bühne des Radiokulturhauses und auf Ö1.

Am Ende dieses speziellen Leseabends erzählt Erwin Steinhauer Isaac B. Singers Geschichte von Benjamin Schwarz. Als Deutschlehrer in einer polnischen Stadt hat er sich rasch den Beinamen der Fatalist eingehandelt.

„Zufall gibt es nicht“, sagt Benjamin und fast bis zum Ende hält er an seiner Maxime fest, die da lautet: „Die freie Wahl ist nur eine Illusion“.

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