Andrés Orozco-Estrada

LUKAS BECK

Konzerte & Theater

Streaming-Tipps für die Feiertage

Klassisches Konzert statt "Kevin - Allein zu Hause" - wer heuer Lust auf Abwechslung beim Kulturgenuss auf der Couch hat, kann auf diverse Streaming-Angebote zurückgreifen. Vom familientauglichen Konzertfilm bis zum virtuellen Theaterbesuch wird über die kommenden Feiertage einiges im digitalen Raum geboten, ein kurzer Überblick.

Der Tanz der Zuckerfee aus Tschaikowskys "Nussknacker" gehört für viele zu Weihnachten wie Kekse und Kerzen. Die Wiener Symphoniker haben jetzt Auszüge aus dem bekannten, winterlichen Ballett auf Initiative ihres neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada in konzertanter Aufführung eingespielt. Eine musikalisch spannende Aufgabe, denn auch wenn "Der Nussknacker" sich gerade bei Kindern großer Beliebtheit erfreut, sei es trotzdem ein virtuoses und brillantes Stück, so der Dirigent.

Gemeinsam mit dem Frauenchor des Wiener Singverein und der Schauspielerin Sarah Viktoria Frick als Zuckerfee ist ein rund 50-minütiger Film entstanden, der noch bis Ende des Jahres gratis auf der Webseite des Orchesters zu sehen ist.

Der Nussknacker und die Zuckerfee

Der Nussknacker und die Zuckerfee

LUKAS BECK

Neue Volksmusik im Wiener Konzerthaus

Für den Advent und die Feiertage hat auch das Wiener Konzerthaus ein abwechslungsreiches Streaming-Programm erstellt. Mit der Zusammenstellung der Konzerte wollte Intendant Matthias Naske die ästhetische Vielfalt des musikalischen Geschehens im Haus widerspiegeln und zeigen, dass im Konzerthaus nicht nur Platz für Klassik ist. Nach einem Haydn-Schwerpunkt im Advent folgt deshalb am 23. Dezember neue Volksmusik mit Herbert Pixner und dem Ensemble Alma sowie mit Tobias Moretti.

Und zu Silvester wartet ein Konzert mit den beiden Pianistinnen Martha Argerich und Sophie Pacini. Die Konzerte sind kostenlos abrufbar, dennoch kann man die Künstlerinnen und Künstler mit einer Zahlung nach dem Motto "Pay as you wish" unterstützen. Und trotz Aufzeichnung ohne Publikum hätten die Konzerte, so Naske, nichts an Spannung eingebüßt. Wenn man die Situation mit Sensibilität und Achtung gestaltet und die Musikerinnen und Musiker gut begleitet, dann würde auch in dieser speziellen Situation die entsprechende Stimmung aufkommen, so der Intendant.

Besinnliches und Innovatives

Auch die Wiener Sängerknaben sind über die Feiertage im digitalen Raum präsent. Bis 31. Dezember kann ihr Weihnachtskonzert nach erfolgtem Ticketkauf auf der Streaming-Plattform Idagio abgerufen werden. Und weniger besinnlich, dafür besonders innovativ verspricht die neue Burgtheater-Produktion "Die Maschine in mir" zu werden. Michael Maertens spielt in dem Ein-Personen-Stück ab 31. Dezember im Kasino am Schwarzenbergplatz vor einem Publikum das via Live-Stream und auch virtuell im Saal dabei ist.

Denn wer eine Karte für den Theaterabend kauft, wird darum gebeten ein kurzes Video von sich aufzunehmen und dem Burgtheater-Team zu schicken. Bei der entsprechenden Vorstellung ist man dann mittels dieses Videos auf einem iPad im Publikum auf der Tribüne im Kasino zu sehen. Die Vorstellung selbst wird unterdessen jeden Abend über einen Livestream vom Theater zum Publikum nachhause übertragen. Solche Streaming Angebote sind wohl die unmittelbarste Art Konzerte und Theater zu erleben, bis man in den Kulturstätten des Landes wieder tatsächlich Platz nehmen kann.

Gestaltung: Julia Sahlender

Service

Wiener Symphoniker - Der Nussknacker
Wiener Konzerthaus - Streaming-Konzerte
Wiener Sängerknaben - Stille Nacht
Burgtheater - Die Maschine in mir