Sofia Gubaidulina

Sofia Gubaidulina - LA ROCHE/HOFFMANN

Neue Musik im Härtetest

Gubaidulinas "Garten von Freuden und Traurigkeiten"

Version für Violine, Viola und Harfe. Komponiert 1980, überarbeitet 1993.

Sofia Gubaidulina wird 1931 in der Tatarischen Autonomen Republik geboren. Komposition und Klavier studiert sie am Konservatorium in Moskau. Bei der Abschlussprüfung gibt ihr Dmitrij Schostakowitsch den Tipp, ihren eigenen Weg zu gehen.

"Ich zähle mich zu den Komponisten, die ihre Werke eher 'züchten'", Sofia Gubaidulina

Gubaidulinas Beschäftigung mit westlicher Musik stößt in der Sowjetunion jedoch auf Widerstand: Sie kommt auf die "Schwarze Liste", ihre Werke werden nicht gespielt. Den Lebensunterhalt bestreitet sie mit Filmmusiken.

1989 ist sie zu Gast bei Wien Modern - es wird ihr internationaler Durchbruch. 2018 wird sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt. Heute gilt Sofia Gubaidulina als Kultfigur, die sich trotz aller Widerstände treu geblieben ist.

Für mich sind die Einsamkeit und die Stille nötig. Ohne die Natur, die mich hier umgibt, ist es unmöglich, die Konzentration des Geistes zu bekommen.

In ihrem Trio "Garten von Freuden und Traurigkeiten" verarbeitet Sofia Gubaidulina die Klangwelt des Fernen Ostens: Die Querflöte klingt zeitweise wie eine Bambusflöte, die Harfe wie eine asiatische Zither. Als außermusikalische Anregungen dient ein Gedicht des deutschen Schriftstellers Francisco Tanzer, das am Schluss rezitiert wird.

Studiosituation. Menschen und Mikrofone

Volkmar und Peter Klien im Ö1 Studio

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Die Klien-Brüder über Gubaidulinas Werk

"Ein Wespenschwarm, der ein Meisen-Nest überfällt", ist die erste Assoziation von Peter Klien.

Andreas Maurer

Sofia Gubaidulina: "Es gibt Komponisten, die ihre Werke sehr bewusst bauen, ich zähle mich dagegen zu denen, die ihre Werke eher 'züchten'. Und darum bildet die gesamte von mir aufgenommene Welt gleichsam die Wurzeln eines Baumes und das daraus gewachsene Werk seine Zweige und Blätter. Man kann sie zwar als neu bezeichnen, aber es sind eben dennoch Blätter, und unter diesem Gesichtspunkt sind sie immer traditionell, alt."

Service

Sikorski - Sofia Gubaidulina
YouTube - Garten von Freuden und Traurigkeiten

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