ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG
A wie Artischocke
Sie gilt als äußerst stachelig, kräftig und ausdauernd und gleichzeitig als ein besonderer Gaumenschmaus. Denn unter ihren harten Blütenblättern und den darunter liegenden Härchen, dem sogenannten Heu, verbirgt sich das ungemein feine Herz der Artischocke.
22. Februar 2021, 15:30
Frisch gekocht, in Öl eingelegt, oder gar als Likör bietet dieses Blütengemüse einen delikat-herben Genuss und nützt überdies der Gesundheit.
Die kultivierte Artischocke gleicht auch heute noch ihren wilden Vorfahren. Sie ist eine distelartige Pflanze, die bis zu 2 Meter in die Höhe wachsen kann. Gegessen werden die Blütenstände, die mehrmals im Jahr aufwendig von Hand gepflückt werden. Ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammend, fand sie bereits 500 v. Chr. ihren Weg nach Italien. Von dort aus wurde sie Mitte des 15. Jahrhunderts nach Frankreich eingeführt, wo sie rasch zum Symbol für Adel und Wohlstand avancierte. Heute scheiden sich die Geister darüber, wie die Artischocke am schmackhaftesten zubereitet werden kann. Soll sie nun als Ganzes verzehrt werden, wie dies die Tradition in Venedig und Rom vorschreibt? Oder sollen stattdessen die Blätter abgezupft und der fleischige Teil mit den Zähnen abgeschabt werden, wie es in Frankreich üblich ist?