Portrait von Morton Feldman um 1976.

WIKIMEDIA/CC0

Neue Musik im Härtetest

Morton Feldman - "Triadic Memories"

Morton Feldman wird 1926 in New York geboren. 1950 begegnet er John Cage - er bestärkt Feldman, einen eigenen kompositorischen Weg zu gehen.

Feldman arbeitet zunächst mit grafischen Partituren. In den 1970er Jahren kehrt er wieder zu traditioneller Notation zurück. Seine frei mäandernde Musik ist eine Gegenreaktion auf strukturelle Symmetrien, wie sie etwa in den Werken von Anton Webern vorherrschen. Morton Feldman stirbt 1987 in Buffalo, New York.

Dem Klang untergeordnet

"Für mich ist Klang das Wichtigste. Ich empfinde, dass ich ihm untergeordnet bin. Ich spüre, dass ich meinen Klängen zuhöre und tue, was sie mir sagen; nicht aber, was ich ihnen zu sagen hätte." Morton Feldman

Die Klien-Brüder über "Triadic Memories"

"Kann es sein, dass es sich hier um Achttonmusik handelt?", kostatier Peter Klien.

Rainer Elstner

Morton Feldmans Musik verlangt ein Zuhören ohne jegliche Unruhe. Seine Werke sind meist in ruhigem Tempo zu spielen und zum Teil extrem lang - manche seiner Kammermusikstücke dauern über vier Stunden.

Grenzenlose Klänge

Entscheidend waren für Morton Feldmans Musikkonzept Einflüsse von Künstlerin wie Jackson Pollock. Bei seinen Bildern gibt es keinen zentralen Fokus oder geführten Blick mehr, sie sind potenziell grenzenlos. Auch Feldmans Werke wollen - wie bei der Betrachtung eines Bildes - kontemplativ rezipiert werden.

Die Akkorde, die Feldman verwendet, sind funktionsfreie, offene Klänge. Sie sollen nichts Bestimmtes ausdrücken. Es geht Feldman nämlich nicht um Empfindungsäußerungen. In seiner Musik gibt keine musikalische Entwicklung von Themen oder Harmonien im klassischen Sinne.

Wie Skulpturen im Raum

"Die Klänge sollten für sich stehen - wie Skulpturen im Raum - ohne auf etwas zu verweisen oder etwas anderes abzubilden als sich selbst." Morton Feldman

Übersicht