Luc Ferrari - CC BY-SA 3.0
Neue Musik im Härtetest
Luc Ferrari - "Collection de petites pièces"
Luc Ferrari wird 1929 in Paris geboren. Er lernt Komposition bei Arthur Honegger, am Pariser Konservatorium und wird er Mitglied der Analyseklasse von Oliver Messiaen. Ab 1952 besucht er die Darmstädter Ferienkurse.
14. April 2021, 17:09
1958 ist Luc Ferrari Mitbegründer der Groupe de Recherche Musicale (GRM). Entgegen dem Grundgedanken der Gruppe, dass der bezugslose Klang auf sich selbst verweisen soll, spielt Luc Ferrari ausdrücklich mit einer ökologischen Konzeption - wiedererkennbare Umweltgeräusche schaffen eine Musique anecdotique. In Paris gründete Ferrari sein eigenes Institut, das Studio Billig. 1982 gründet er das Studio "La Muse en Circuit" in Vanves (Île-de-France). 1996 baut er sein eigenes Heimstudio und nennt es Atelier post-billig. Ferrari stirbt 2005 in Arezzo.
Andreas Maurer
Eine Art Musiktheater
Komponiert 1984/85 ist die Sammlung an 36 Kleinen Stücken für Klavier und Tonband ("Collection de petites pièces, ou 36 enfilades pour Piano et Magnétophone") wie eine Art Musiktheater konzipiert. Protagonist ist dabei ein Klavierspieler, der sich über die Musik wundert, darüber spricht und auch das Tonbandgerät bedient.
Luc Ferrari selbst sagt über die Stücke: "Sie beginnen und sind bereits fertig. Manchmal fangen sie nicht einmal an, haben keinen Anfang. Und dann der Wunsch, die bereits gegebenen Ideen aufzugreifen, und dann das Vergnügen, sie als Themen zu transformieren, die der Reise einen Rhythmus geben.
Fetzen von Realität
"Ich dachte mir, es müsste möglich sein, die strukturellen Qualitäten der alten Konkreten Musik durchaus beizubehalten, ohne dem Material den Realitätsgehalt, den es ursprünglich hatte, wegzunehmen. Es müsste möglich sein, zugleich Musik zu machen und Fetzen von Realität zueinander in Beziehung zu bringen, also Geschichten zu erzählen." Luc Ferrari
Service
Luc Ferrari - Analyse der "Enfilades"
Vimeo - 36 enfilades pour Piano et Magnétophone