Schauspielhaus Wien

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Sie hatten die Wahl

Hans-Gratzer-Stipendium 2021

Fünf Hörstücke standen zur Auswahl. Das Voting ist abgeschlossen und mit Annalisa Cantini ist auch eine Siegerin gekürt.

Das Hans-Gratzer-Stipendium wird seit 2008 vom Schauspielhaus Wien ausgeschrieben, das nach seinem Gründer dem Schauspieler und Regisseur Hans Gratzer benannt ist. 2021 war die Ausschreibung des Hans-Gratzer-Stipendiums mit dem Themenfeld "Care" verknüpft und es wurden unter anderem folgende Fragen gestellt: Wer macht die unbezahlte Care-Arbeit? Wer hat die Ressourcen Sorgenetze zu flechten? Inwiefern schafft Kunst Empowerment für die Unterdrückten?

Ausgewählt wurden aus den zahlreichen Einsendungen die Autor/innen Antigone Akgün, Natalie Baudy, Hannah Bründl, Annalisa Cantini und Mazlum Nergiz. In zwei Schreibworkshops unter der Leitung des Dramaturgen und Dramatikers Necati Öziri wurde an den Texten gearbeitet. Daraus entstanden in Zusammenarbeit mit den Regie- und Schauspiel-Studierenden des Max Reinhardt Seminars, sowie mit Ensemblemitgliedern des Schauspielhaus Wien fünf kurze Hörstücke. Die Regie übernahmen Lukas Michelitsch, Azelia Opak, Olivia Scheucher, Ira Süssenbach, Bianca Thomas und Fritzi Wartenberg.

Zusätzlich setzt das Schauspielhaus Wien eine hochkarätige Jury ein, bestehend aus Edith Draxl (Leiterin DRAMA FORUM von uniT Graz), Lucie Ortmann (Leitende Dramaturgin Schauspielhaus Wien) und Tomas Schweigen (Künstlerischer Leiter Schauspielhaus Wien) mit Necati Öziri in beratender Funktion, um einen der fünf Stückentwürfe zu prämieren, der in der Spielzeit 2021/22 zur Uraufführung gebracht wird.

Ö1 Publikumswahl

Erstmals kooperieren das Schauspielhaus Wien und Ö1. Das Ö1 Publikum war bis 27. Mai aufgerufen, sein Lieblingsstück zu wählen. Knapp 2.000 Mal wurde gevoted. Gewonnen hat Annalisa Cantini mit ihrer Arbeit "A Milano tutto apposto". Sie wird mit dem Hans-Gratzer-Publikumspreis 2021 ausgezeichnet, der mit einer Szenischen Lesung des fertigen Stücks im Schauspielhaus Wien verbunden ist. Alle Hörstücke werden im Ö1 Kunstradio am 6. Juni 2021 präsentiert.

Annalisa Cantini

Annalisa Cantini

Annalisa Cantini (*1994) schreibt mehrsprachig und studiert seit 2016 Sprachkunst in Wien.

privat

A Milano tutto apposto

Annalisa Cantini schreibt in "A Milano tutto apposto / In Mailand alles in Ordnung" über die Aushöhlung demokratischer Strukturen in Italien. In einem schimmelnden Lamborghini liefern sich zwei Liebende Sprechkämpfe, mit linkem Fuß auf der Bremse und rechtem auf dem Gas.

Antigone Akgün

Antigone Akgün

Antigone Akgün (*1993) lebt als freischaffende Performerin, Autorin und Dramaturgin in Frankfurt am Main.

privat

Das erste Festmahl

In Antigone Akgüns Stückentwurf "Das erste Festmahl" erobert sich ein Chor von Binge-Eater/innen, Frauen mit einer zu Lebensmittelüberkonsum verleitenden Zwangsstörung, die Räume. Die Autorin befasst sich mit Proportionen von Frauen/körpern, mit den Blicken, die auf ihnen liegen und hinterfragt Narrationen von Weiblichkeit.

Natalie Baudy

Natalie Baudy

Natalie Baudy (*1990) lebt als freischaffende Dramaturgin und Autorin in Berlin.

privat

Wellness, off season

Natalie Baudy beleuchtet in ihrem Textentwurf "Wellness, off season" die Dimensionen von emotionaler Care-Arbeit, der Arbeit an Gefühlen. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung mit Liebe, Schwestern- und Mutterschaft stehen drei Frauen und zwei Beziehungen zwischen Swimmingpool, Lobby und Frühstücksraum.

Hannah Bründl

Hannah Bründl

Hannah Bründl (*1996) studiert Germanistik und Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst und lebt in Wien.

Pamela Russmann

The Space

In "The Space" geht Hannah Bründl der Frage nach transgenerationalen Traumata und Gemeinschaft in der Langzeit-Arbeitslosigkeit nach. In ihrem Stückvorhaben findet eine Gruppe auf der Strecke Gebliebener in einer Tankstelle einen gemeinsamen Schutzort und Zeitvertreib.

Mazlum Nergiz

Mazlum Nergiz

Mazlum Nergiz (*1991) lebt in Amsterdam. Er arbeitet als Autor, Hörspielmacher und Dramaturg.

privat

Coma

In Mazlum Nergiz’ Stückentwurf "Coma" umkreist ein namenloser Erzähler in Erinnerungen, Märchen und Reflexionen sein Verhältnis zu sich und seiner queeren Sexualität. Der Text nimmt Zusammenhänge von Intimität und Gewalt und die Praxis des Cruisings in den Blick, die Suche nach gelegentlichem Sex, zwischen Sichtbarkeit und Verborgenheit.

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