Fischer in Madagaskar

AP/CALVO

Die Ambiente-Sommerserie von 11. Juli bis 22. August

Fernwehreisen

Das Rauschen des Indischen Ozeans vor Madagaskar, die Berggipfel Perus, der Duft nach Zimt und Koriander in den Märkten von Antananarivo, futuristische Architektur in Tasmanien, auf den Spuren der Indigenen in Kolumbien … Das sind nur einige von vielen Fernreise-Erlebnissen, die mehr als ein Jahr lang Großteils nur in der Fantasie stattfanden.

Die Sehnsucht nach der Ferne, nach fremden Ländern und Gegenden konnte eben so lang wegen der Covid-19-Pandemie nicht gestillt werden. Vermutlich wird sie uns noch einige Zeit begleiten.

Möglicherweise bringt die vom Virus verordnete Fernreise-Abstinenz auch ein Umdenken in der doch etwas überhitzten Reisebranche. Bewusstes Reisen, bei dem auch der ökologische Fußabdruck Berücksichtigung findet, hat in vieler Hinsicht durchaus positive Auswirkungen: Strukturschwachen Regionen verhilft man u. a. zu neuen Erwerbsmöglichkeiten, nachhaltige Tourismusprojekte unterstützen oft Schulprojekte, und die Reisenden selbst entwickeln mehr Offenheit und Sensibilität anderen Kulturen gegenüber.

Reise-Features aus aller Welt

Ambiente-Reisen im Radio sind zwar kein Ersatz für physisches Unterwegssein, aber doch ein probates Hilfsmittel, Fernweh etwas in den Griff zu bekommen. Über die Jahre haben sich viele Reise-Features aus aller Welt im Ö1 Archiv angesammelt. Einige davon werden nun an den Sonntagvormittagen im Juli und August zu hören sein.

Landschaft in Madagaskar

ORF/URSULA BURKERT

Ins Hochland von Madagaskar

Eine Reise ins Hochland von Madagaskar zum Beispiel führt zu Lemuren, Chamäleons und riesigen Zebu-Herden, zu nachhaltigen Tourismusprojekten und zu Werkstätten, in denen Gegenstände aus Recycling-Material hergestellt werden. Gesammeltes Altmetall wird zu Kerzenleuchtern, Tischlampen und anderen dekorativen Gegenständen, und zwar vornehmlich von alleinerziehenden Frauen, die auf dem ohnehin höchst angespannten Arbeitsmarkt keine Chancen hätten. „Mora mora“ bedeutet „in aller Ruhe“ - auf diese Weise sollte man sich der viertgrößten Insel der Welt im Osten Afrikas annähern.

Graffiti in Lima.

ORF/MARGIT ATZLER

Museumsbesuche in Peru, Tasmanien und Nordirland

Auch bemerkenswerte Museen in Peru, Tasmanien oder Nordirland können die Reisefantasie beflügeln. Auf Tasmanien befindet sich die größte privat finanzierte Kunstsammlung der südlichen Hemisphäre. In Peru gibt es geschätzte 47 Sprachen und etwa 19 Sprachfamilien. Ein buntes Kaleidoskop, dem sich das Literaturmuseum widmet, die Casa de la Literatura Peruana in Lima. Peru hat schließlich literarisch bedeutsame Namen hervorgebracht – allen voran den Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa.

Die Belfaster Werft in Nordirland war einst eine der bedeutendsten der Welt. Hier lief 1912 die Titanic vom Stapel. Nach dem wirtschaftlichen Niedergang in den 1960er Jahren verfiel das Hafenviertel. 1998 wurden das ehemalige Werftgelände neu gestaltet und der Ausstellungsbau Titanic Belfast errichtet. Auffällig reflektierende Aluminium-Paneele beschwören die Wellen und das Eis herauf, und im Inneren wird die Geschichte der Titanic erzählt.

Die Karibikküste Kolumbiens

Eine weitere sommerliche Fernreise führt von Bogotá über Cartagena und San Basilio de Palenque an die Karibikküste Kolumbiens. Kolumbien ist kein einfaches Reiseland, wie auch im Mai 2021 deutlich wurde. Da wurde das Land von heftigen Protesten erschüttert, der Wirtschaftsminister und die Außenministerin traten in der Folge zurück. Im Vergleich zu früher allerdings, lässt sich konstatieren, hat sich die Sicherheitslage für Reisende deutlich verbessert.

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