Ö1 gehört gehört
Michael Pammesberger
Das ganze Elternhaus war sehr musikalisch. Bei uns ist oft das Radio gelaufen, und immer Ö1. Damals war Ö1 aus meiner Sicht ein reiner Klassiksender - da war der Vater schon sehr drinnen. Für mich als Kind war es gar nicht so anstrengend, es hat eh keine Alternative gegeben. Ich habe auch lang nicht gewusst, dass es so was wie Ö3 gibt. Später ist FM4 so ein bisserl dazugekommen. Ich hab' aber eigentlich das ganze Leben vorzugsweise Ö1 gehört.
13. September 2024, 12:37

Michael Pammesberger, Karikaturist
LUKAS BECK
Als Junger hatte ich schon einen sehr breiten Musikgeschmack, da hab’ ich sehr viel Rockmusik gehört. Das wurde in Ö1 damals nicht so abgebildet wie heute. Durch den Beruf als aktueller Zeichner hat es sich dann so ergeben, dass ich in den Tag hinein arbeite. Für mich ist die stetige Information in epischer Breite, wie ich sie bei Ö1 bekomme, wesentlich. Es ist wichtig, über den Tag Themen für meine Karikaturen zu finden. Die Ö1 Journale sind da eine große Hilfe. Was ich übers Radio nicht erfahre, ist, wie die Leute ausschauen. Da muss ich mich anderer Recherchemittel bedienen. Trotzdem ist es ein witziges Phänomen: Es hilft, Leute zu zeichnen, die man gerade im Radio hört.
Ich gehöre zu den Menschen, die dem Radio nicht nur zuhören, sondern auch mit ihm reden.
Ich schätze an den Ö1 Journalen die journalistische Qualität und Haltung, einfach zu berichten, wie es ist. Und nicht schon vorher alles zu kommentieren. In gewisser Weise ähnelt diese Grundhaltung auch meinem eigenen Anspruch als journalistisch politischer Zeichner. Ich will nicht nur die satirische Keule auspacken. Ich möchte eine feine Klinge führen, eine gewisse journalistische Äquidis tanz wahren. Man kann nie ganz objektiv sein, aber wichtig ist der objektivierbare Blick. Ich schaue einfach, wer auf der Bananenschale ausrutscht. Mir als Satiriker ist das wurscht, wer das ist. Ich sag’ einfach nur danke.