Pavillion der Zukunft, 1964 New York, Weltausstellung

AP/HUSSEIN MALLA

Radiokolleg | 06 - 09 September 2021

Das spekulative Zeitalter

"Was wäre wenn ... ?" Mit dieser Frage beginnt jede Form der Spekulation. Das lateinische speculatio steht für Betrachtung, aber auch Ausspähen und Auskundschaften. Geblickt wird meist in eine nahe oder ferne Zukunft, aber auch alternative Gegenwarten und neu erzählte Vergangenheiten können Motor des spekulativen Denkens sein. In jedem Fall bedeutet Spekulieren ein Jonglieren mit Ungewissheiten.

Spekulative Kunst, Design und Literatur denken sich Welten aus, die sich (noch) nicht mit unserer Alltagserfahrung decken. Die spekulative Philosophie fragt nach den letzten Dingen und rüttelt an den Vorstellungen von sicherem Wissen. Der spekulative Feminismus macht Science Fiction zum Werkzeug für Ermächtigung und Emanzipation. Diese Spekulationen bringen Zeitschlaufen in Bewegung. Die Zukunft wirkt auf die Gegenwart und die Gegenwart verändert die Vergangenheit, was wiederum neue Zukünfte hervorbringt.

Die Radiokollegreihe "Das spekulative Zeitalter" tastet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Potentiale und Gefahren dieser spekulativen Operationen ab. Menschen aus Design, Wirtschaft, Philosophie, Kunst und Kulturwissenschaft formulieren ihre Erwartungen ans Spekulieren und Fabulieren - trotz oder besonders in einer Zeit, die von dystopischen Zukunftsentwürfen und Verschwörungserzählungen wimmelt.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Gestaltung: Julia Grillmayr

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