Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im Oktober

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung“ sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Steffen Mau

"Sortiermaschinen - Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert", Edition Mercator, C. H. Beck Verlag, 189 Seiten

2. Rüdiger Safranski

"Einzeln sein - Eine philosophische Herausforderung", Carl Hanser Verlag, 285 Seiten

3. Lorenz Jäger

"Heidegger - Ein deutsches Leben, Verlag Rowohlt Berlin, 608 Seiten"

4. Hans Demmel, Friedrich Küppersbusch

"Anderswelt - Ein Selbstversuch mit rechten Medien, Verlag Antje Kunstmann, 223 Seiten"

5. Jens Hacke, Stephan Schlak (Hg.)

"H wie Habermas, Zeitschrift für Ideengeschichte Heft XV/3 Herbst 2021, C.H.Beck Verlag, 144 Seiten"

6. Carla Del Ponte

"Ich bin keine Heldin - Mein langer Kampf für Gerechtigkeit, Westend Verlag, 176 Seiten"

ex aequo, Eva Illouz, Dana Kaplan

"Was ist sexuelles Kapital?", übersetzt von Michael Adrian, Suhrkamp Verlag, 126 Seiten

ex aequo, Elisabeth Kolbert

"Wir Klimawandler - Wie der Mensch die Natur der Zukunft erschafft", übersetzt von Ulrike Bischoff, Suhrkamp Verlag, 240 Seiten

9. Gaspard Kœnig

"Das Ende des Individuums - Reise eines Philosophen in die Welt der Künstlichen Intelligenz", übersetzt von Tobias Roth, Verlag Galiani Berlin, 393 Seiten

10. Aladin El-Mafaalani

"Wozu Rassismus? Von der Erfindung der Menschenrassen bis zum rassismuskritischen Widerstand", Verlag Kiepenheuer & Witsch, 183 Seiten

"Hat der Islam Angst vor der Vernunft? Führt zu viel 'Vernünfteln' notwendigerweise zum Unglauben? Der senegalesische Philosoph Souleymane Bachir Diagne entzieht sich geschickt einer deutlichen Antwort. Im Islam zu philosophieren heißt für ihn zuallererst, die muslimische Tradition samt ihrer Texte der Vernunft auszusetzen. Diagne lässt währenddessen nicht zu, dass sich der Leser auf einen etwaigen Standpunkt des Entweder-oder zurückzieht. Vielmehr erneuert er die Einladung, die bereits der berühmte Gelehrte und Kalif Al-Ma'mun im 9. Jahrhundert ausgesprochen hatte. In einem Traum, so schildert Al-Ma'mun, wäre er dem blondhaarigen und blauäugigen Weisen Aristoteles begegnet, der ihm zeigte, wie sich islamisches Denken mithilfe der griechischen Philosophie öffnen ließe. Dass diese Offenheit gerade in vielen (muslimischen) Ländern auf dem Spiel steht, veranlasst Diagne dazu, die 'falsifa', also die Gelehrten und Philosophinnen, zu ihrer Verteidigung zu rufen. Sein Buch ist in diesem Sinne vor allem ein Appell." (Lisz Hirn)

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