Am Puls - Gesundheit und Medizin

Migräne - Schmerzgewitter im Kopf

Clamshell: Offener Brustkorb auf offener Straße ++ Retrospektive Fern-Behandlung ++ Live Am Puls - Sprechstunde: Schmerzgewitter im Kopf: Migräne| Gäste: Kassandra Steiner, Selbsthilfeorganisation Kopfweh Österreich; Sonja-Maria Tesar, Neurologin | Moderation: Ronny Tekal | Anrufe 0800 22 69 79 | E-Mail: ampuls@orf.at

Schmerzgewitter im Kopf: Migräne

Migräne ist keine Randerscheinung: In Österreich leiden rund 1,2 Millionen Menschen an dieser neurologischen Erkrankung - meist Frauen, aber auch Männer und Kinder sind betroffen. Neben dem heftigen Schmerz schildern Migränepatientinnen und -patienten den stillen Kampf gegen eine lähmende Kraft, die den Alltag, die Arbeit und die Nähe zu Familie und Freunden für Stunden oder Tage unmöglich macht.
Aufklärung und Awareness-Schaffung sind daher essentiell, wie die Neurologin Sonja-Maria Tesar erklärt. Denn zum einen bringen Arbeitgeberinnen oder Mitarbeiter nicht immer das nötige Verständnis auf ("mit Kopfschmerzen kann man trotzdem arbeiten"), zum anderen haben rund 50 Prozent der Betroffenen noch nie ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Dabei gäbe es mittlerweile durchaus gute therapeutischen Möglichkeiten. Abgesehen von den klassischen Triptanen zur Akutbehandlung können monoklonale Antikörper einmal monatlich gespritzt werden, um die Anfallshäufigkeit zu reduzieren. Zudem stehen auch orale CGRP-Rezeptorantagonisten wie Rimegepant in Tablettenform sowohl akut als auch prophylaktisch zur Verfügung. Das Medikament ist in Österreich seit wenigen Tagen in der "gelben Box" und damit einfacher auf Rezept verschreibbar. Daneben existieren auch zahlreiche wirkungsvolle, nicht medikamentöse Behandlungsformen, die Hilfe versprechen.
Anlässlich des Welt-Kopfschmerztages am 5. September, spricht Ronny Tekal mit seinen Gästinnen über das "Gewitter im Kopf", Behandlungsstrategien und Hoffnungen auf neue Therapien.

Gäste:

Kassandra Steiner, Selbsthilfeorganisation "Kopfweh Österreich", Leiterin Standort Wien
Sonja-Maria Tesar, Neurologin, Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, Leiterin der Kopfschmerzambulanz, Klinikum Klagenfurt


Offener Brustkorb auf offener Straße

Ein Stich ins Herz oder ein Schuss in die Brust endet fast immer tödlich. Die betroffene Person benötigt umgehend eine umfassende Behandlung der Verletzungen in einem Operationssaal. Bislang konnten daher auch die professionellen Retterinnen und Retter vor Ort nur wenig für die Patienten tun, außer sie möglichst rasch in ein Krankenhaus zu bringen. Ein Wettlauf gegen die Zeit, der hier allzu oft verloren wurde. In Wien geht die Berufsrettung nun neue Wege der Versorgung und führt bei Bedarf Notfalleingriffe, direkt am Einsatzort durch: Bei der martialisch anmutenden Clamshell-Thorakotomie wird der Brustkorb aufgeschnitten und muschelförmig aufgeklappt, um direkt zum Herz und der Hauptschlagader zu gelangen. Zwei Menschen konnten bereits auf diese Weise gerettet werden. Ein Beitrag von Lukian Guttenbrunner.

Interviewpartner:

Mario Krammel, Anästhesist und Intensivmediziner, Chefarzt der Wiener Berufsrettung
Daniel Grassmann, Notarzt und Medizinisch-Wissenschaftlicher Leiter der Berufsrettung Wien, Ausbildner zur Clamshell-Thorakotomie


Rückblick "Fern-Behandlung"

In einer kurzen Retrospektive bringen wir nochmals jene sieben Menschen vor das Mikrofon, die in die Welt gezogen sind, um Im Gesundheitsbereich, fernab der Heimat, zu arbeiten.
Link zum Ö1-Sommer-Schwerpunkt Österreicherinnen und Österreicher in der Welt


Moderation: Ronny Tekal

Service

Selbsthilfe Kopfweh Österreich
Österreichische Gesellschaft für Neurologie
Österreichische Kopfschmerzgesellschaft (OEKSG)

Bücher:

Ute Woltron
Heute nicht, ich hab Migräne
eco wing 2025

Çiçek Wöber-Bingöl, Christian Wöber
Kopfschmerz
Richtig zuordnen, gezielt behandeln
Manz Verlag 2024

Sendereihe