Superfood: Granatapfelkerne, Gojibeeren und Chiasamen

APA/DPA/MOHSSEN ASSANIMOGHADDAM

Radiokolleg

Was ist wirklich gesund?

Am Anfang stehen (Mutter-)Milch und etwas später geschabte Äpfel, zerquetschte Bananen, gekochte Karotten und Grießbrei. An der Babydiät gibt es nicht viel zu rütteln. Ab dem zweiten Lebensjahr wird es jedoch kompliziert, jedenfalls in Ländern, in denen ein Überfluss an Lebensmitteln die Wahl schwer macht.

Junge Eltern können aus zahlreichen Ernährungsmethoden wählen - und Informationen zu Lebensmitteln, ihrer Notwendigkeit und ihrer Wirkung waren in den vergangenen Jahren nicht gerade rar. Generell lässt sich eine Verbreitung von vegetarischer, also fleischloser, oder veganer Ernährung erkennen, bei der ganz auf tierische Produkte verzichtet wird.

Die fleischbasierte Paläo-Diät wird allerdings ebenfalls angepriesen - als ursprünglichste Ernährungsform des Menschen in der Steinzeit, die bis heute das Beste für den Verdauungstrakt des Menschen sein soll. Außerdem gibt es Rohköstler, die nichts Gegartes essen, und Menschen, die nach den Prinzipien der Makrobiotik ausschließlich Gegartes essen. Und was ist von den seit einigen Jahren im Umfeld des Veganismus angepriesenen „Superfoods“ zu halten?

Dazu kommt eine neue Haltung zur Nahrungsaufnahme. Essen wird in der westlichen Überflussgesellschaft immer mehr zum Fetisch, und manchmal fast zum Religionsersatz.

Einfache Frage, komplizierte Antwort

Denn - was Wunder? - nicht alles ist für jeden und jede gleichermaßen gesund. Der Gesundheitswert eines Lebensmittels hängt vom Lebensalter des oder der Essenden ebenso ab wie von Herkunft und Grundkonstitution. Füttert man ein Kind, das an Zöliakie leidet - einer Darmerkrankung, die die Aufschließung von Weizeneiweiß im Darm verhindert -, mit Grießbrei, kann das zu lebensbedrohlichen Krankheitssymptomen bis hin zum Tod führen.

Gibt man einem Menschen mit Laktose-Unverträglichkeit ein Übermaß an Kuhmilch und -milchprodukten, können Verdauungsbeschwerden die Folge sein. Isst man viel Obst und Gemüse aus Anbau mit starkem Pestizid- und Düngemitteleinsatz, können auch beträchtliche Mengen an Gift in den Körper gelangen. Von Bedeutung ist auch die Frische von Lebensmitteln und die Art ihrer Erzeugung, Stichworte Regionalität und biologischer Anbau.

Die Ernährung des Menschen ist je nach Kulturkreis sehr unterschiedlich

Fakt ist: Der Mensch ist ein Säugetier und kann in den ersten Lebensmonaten nur mit Milch ausreichend ernährt werden. Dann ist der Verdauungstrakt so weit herangereift, dass ihm auch festere Nahrung zugemutet werden kann. Rohes ebenso wie Gegartes. Ab dem zweiten Lebensjahr ist die Ernährung des Menschen je nach Kulturkreis sehr unterschiedlich - und führt dennoch überwiegend zu gesunden Erwachsenen. Offenbar ist der Mensch anpassungsfähig und kann vielerlei Nahrung gut verdauen.

Das Radiokolleg widmet sich verschiedenen Fragenkomplexen: der wichtigen Rolle von Eiweiß in der Ernährung und der Frage, wie verschiedene Eiweißquellen zusammenspielen und damit eine hochwertige Ernährungsform ergeben können; Ernährungsmoden und ihren Vor- und Nachteilen; einzelnen Lebensmitteln wie Milch, Weizen, bestimmten Gemüsesorten sowie tierischen und pflanzlichen Fetten, die regelmäßig in Verruf geraten; den „Superfoods“ und ihrem tatsächlichen Nährwert - und der Bedeutung von Mineralstoffen, Vitaminen, Kohlenhydraten, Eiweiß und Ballaststoffen im täglichen Speiseplan.

Ach ja, nicht zu vergessen ist die Bedeutung des „Nicht-Essens“, denn Pausen von der Verdauungsarbeit verbessern nachweislich die Gesundheit des Organismus! So viel ist zumindest sicher.

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