Schloss Eggenburg

ORF/URSULA BURKERT

Ö1 Reiseatlas

Österreich (UNESCO-Welterbestätten)

UNESCO-Welterbestätten in Österreich. Buchenwälder und Pfahlbauten, ein Schloss und die erste Gebirgsbahn der Welt.

Österreich (UNESCO-Welterbestätten)

Erstmals wird am 18. April 2021 der erste österreichische Welterbetag begangen. Mit diesem Aktionstag soll auf die zehn österreichischen UNESCO-Welterbestätten aufmerksam gemacht werden. Der Grundgedanke dieses Tags ist es, für die globale gesellschaftliche Verantwortung zu sensibilisieren, diese einzigartigen Kultur- und Naturdenkmäler zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Die eigene Kultur soll dabei als Teil eines vielfältigen Erbes der Menschheit verstanden werden. Mit speziellen Themenführungen und Veranstaltungen soll künftig jedes Jahr dieser Tag begangen werden.

Die Ambiente-Redaktion holt vier recht unterschiedliche Welterbestätten vor den Vorhang: die Buchenwälder des Nationalparks Kalkalpen, das Schloss Eggenberg in Graz, die prähistorischen Pfahlbauten im Mondsee und die zwischen 1848 und 1854 erbaute Semmeringbahn.

Die Alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas wurden 2017 UNESCO-Welterbe und sind Österreichs erstes Weltnaturerbe. Der oberösterreichische Nationalpark Kalkalpen stellt mit insgesamt rund 5.252 ha Welterbefläche (vier Einzelkomponenten) das weitläufigste Buchenwaldschutzgebiet der Alpen dar. Die Buche ist eines der wichtigsten Elemente der Laubwälder der gemäßigten Klimazone.

Das Schloss Eggenberg in Graz wurde nach 1625 nach Plänen des Architekten Giovanni Pietro de Pomis als Residenz des kaiserlichen Statthalters Hans Ulrich von Eggenberg errichtet und ist die bedeutendste Schlossanlage der Steiermark. Nach Vorbild des spanischen Escorial konzipiert, handelt es sich bei der symmetrischen Anlage um ein architektonisches Abbild der kosmischen Ordnung, welches das humanistische und naturphilosophisch geprägte Weltbild des Bauherrn widerspiegelt.

Auch im Salzkammergut befinden sich UNESCO Welterbestätten. Reste von Pfahlbauten im Mondsee und Attersee sind Teil der internationalen Stätte "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen". In der Ortschaft Mondsee ist den einstigen, ufernahen Behausungen ein Museum gewidmet. Durch den Anstieg des Wasserspiegels im Laufe der Jahrtausende, befinden sich die UNESCO Welterbestätten heute unter Wasser. Vor rund 150 begann die Forschung an den Pfahlbauten. Fundstücke erzählen heute vom Leben und Wohnen vor rund 5.000 Jahren.

Als erste Hochgebirgseisenbahn der Welt revolutionierte die Semmeringbahn den Schienenverkehr und stellt damit einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte des Schienenverkehrs und der Industrialisierung dar. Erbaut zwischen 1848 und 1853, überwindet die Semmeringbahn die Nördlichen Kalkalpen auf 894 m Seehöhe. Per APP kann seit einiger Zeit auch ein Audioguide über den Semmering aktiviert werden.

Ö1 Ambiente Sendung vom 18. April 2021
Gestaltung: Ursula Burkert, Jakob Fessler, Matthias Haydn & Ilse Huber, Redaktion: Ursula Burkert

Service

UNESCO-Welterbe in Österreich

Semmeringbahn - Audioguide

Schloss Eggenberg
Prunkräume und historische Gärten
Vom Bewahren eines Gesamtkunstwerks
Eggenberger Allee 90
8020 Graz, Österreich
T +43-316/8017-9560 und -9532
eggenberg@museum-joanneum.at

Welterbe-Touren zu den Buchenurwäldern im Nationalpark Kalkalpen

Pfahlbau- und Klostermuseum Mondsee

Buchtipps:

Roland Tusch:
Wächterhäuser an der Semmeringbahn: Haus Infrastruktur Landschaft
StudienVerlag

Barbara Kaiser:
Schloss Eggenberg. Park und Gärten
erschienen bei Universalmuseum Graz

Barbara Kaiser & Paul Schuster:
Schloss Eggenberg Architektur und Ausstattung
erschienen bei Universalmuseum Graz

Matthias Schickhofer:
Unser Urwald. Die letzten wilden Wälder im Herzen Europas
Brandstätter Verlag

Eva-Maria Seng, Frank Göttmann, Helmut Schlichtherle & Claus Wolf (Hg):
Prähistorische Pfahlbauten im Alpenraum. Erschließung und Vermittlung eines Welterbes.
De Gruyter Verlag

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