Die Gruppe Ja, Panik.

MAX ZERRAHN

Radiokolleg, 15 11 2921

Ja, Panik

In den Nullerjahren war die Gruppe Ja, Panik die Band der Stunde in der österreichischen Indie-Szene - kurz bevor mit Wanda und Bilderbuch dann das wirklich große Big Business Einzug hielt.

2018.09.12 17:00

Ja, Panik, ursprünglich aus dem Burgenland stammend und heute in Berlin lebend, waren gleichermaßen Konzeptkunst-Projekt wie Rockband. 2007 veröffentlichte das Ensemble um den Sänger und Songwriter Andreas Spechtl in kleinen gelben, an Reclam-Taschenbücher erinnernden Heftchen ein erklärendes Programm zum damals aktuellen Album "The Taste and the Money" das, so die deutsche FAZ, "teils künstlerisches Manifest, teils scherzhaft-paradoxe Distanzierung von Pop-Kritik und Diskurs-Rock" war. Das neue Album "Die Gruppe" aus 2021 spitzt die zeitgenössische Problemlage gar zur pointierten Formel "Apocalypse or Revolution" zu. Die Musik zu den verbalen Fetzen und Fragmenten aus der beschleunigten Westwelt, der es längst vor ihrem eigenen Tempo schwindelt ist zeitgenössischer Hybrid-Pop der allerfeinsten Art und zieht viele Register: Das können verkehrsberuhigte Ambient-Flächen mit zarten Gitarren-Arpeggien genauso sein, wie gekonnt unbeholfen polternde Schlagzeubeats und Stakkato-Klavierakkorde.

Übersicht