Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im Dezember

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung“ sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Niall Ferguson

"Doom - Die großen Katastrophen der Vergangenheit und einige Lehren für die Zukunft", übersetzt von Jürgen Neubauer, Deutsche Verlags-Anstalt, 592 Seiten

2. Svenja Flaßpöhler

"Sensibel: Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren", Verlag Klett-Cotta, 240 Seiten

3. Richard Ovenden

"Bedrohte Bücher - Eine Geschichte der Zerstörung und Bewahrung des Wissens", übersetzt von Ulrike Bischoff, Suhrkamp Verlag, 416 Seiten

4. Valentin Groebner

"Bin ich das? Eine kurze Geschichte der Selbstauskunft", S. Fischer Verlag, 192 Seiten

5. Richard J. Evans

"Das Dritte Reich und seine Verschwörungstheorien - Wer sie in die Welt gesetzt hat und wem sie nutzen", übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, Deutsche Verlags-Anstalt, 367 Seiten

6. Anne Dufourmantelle

"Verteidigung des Geheimnisses", übersetzt von Luzia Gast, Diaphanes Verlag, 168 Seiten

ex aequo, Ralph Konersmann

"Welt ohne Maß", S. Fischer Verlag, 320 Seiten

8. Niklas Luhmann

"Die Grenzen der Verwaltung", herausgegeben von Johannes F. K. Schmidt und Christoph Gesigora, Suhrkamp Verlag, 254 Seiten

9. Paul Jankowski

"Das Wanken der Welt - Wie 1933 der Weltfrieden verspielt wurde", übersetzt von Bernhard Josef, S. Fischer Verlag, 576 Seiten

10. Steven Pinker

"Mehr Rationalität - Eine Anleitung zum besseren Gebrauch des Verstandes", übersetzt von Martina Wiese, S. Fischer Verlag, 432 Seiten

"Am 19. April 2021 starb der österreichische Philosoph Rudolf Burger. Er hinterließ kein akademisches systematisches Werk, seine Stärke war die knappe, luzide, provozierende intellektuelle Intervention. Die kenntnisreichen Analysen und spitzen Bemerkungen, die Rudolf Burger, dieser gleichermaßen vornehme wie streitbare Philosoph, als öffentlicher Intellektueller formuliert hat, waren kaum in einem pädagogischen Sinn anregend, schon gar nicht mit dem Zeitgeist akkordiert, sodass man nur hätte nicken müssen. Sie waren im besten Sinne einer radikalen Aufklärung rücksichtslos, und nötigten dadurch, Überzeugungen und Begriffe ebenso zu überdenken wie moralische Werte und politische Illusionen. Die in dem nun posthum erschienenen Band versammelten Gespräche zeigen Rudolf Burger als kritischen Beobachter, der im Sinne Hegels versucht, seine Zeit in Gedanken zu erfassen. Solche in einer Dialogsituation entfalteten Reflexionen haben etwas Verblüffendes, ja Verstörendes an sich, sie sind produktiv gerade dann, wenn man widersprechen möchte. Und sie bestechen durch präzise Formulierungen, die im wahrsten Sinn des Wortes Phänomene unseres sozialen und politischen Lebens auf den Punkt bringen." (Konrad Paul Liessmann)