Möwen

ORF/EDGAR SCHÜTZ

Ö1 Reiseatlas

Galicien & Nordportgal (Spanien/Portugal)

Heilige Ufer und Monumentalität. Eine Grenzüberschreitende Reise von Spanien nach Portugal.

Galicien & Nordportgal (Spanien/Portugal)

Die nordspanische Provinz Galicien ist vom Jakobsweg geprägt. Der Camino de Santiago führt auch durch die Stadt Ourense, wo schon zu Römerzeiten heiße Schwefelquellen sprudelten. Nahe Ourense liegt Monforte de Lemos mit dem an den Escorial bei Madrid gemahnenden Kloster San Vicente do Pino. Bis heute ist darin eine Volks- und Mittelschule untergebracht. Das hat Symbolkraft, waren es doch die emsigen Piaristen, die ab der Renaissance das Bildungswesen in Spanien nachdrücklich prägten und entwickelten. Klöster und Einsiedeleien prägten einst auch die Ribeira Sacra (Galicisch für "heiliges Ufer") entlang des canyonartigen Flusses Sil. Hier liegt eines der wichtigsten Weinbaugebiete Spaniens, wo neben dem für das Land typischen roten auch so mancher weißer (oder grüner) Tropfen gedeiht ...

UNESCO-Weltkulturerbe ist das historische Zentrum der Stadt Guimarães. Hier soll mit Alfons I. (Afonso Henriques) der erste König Portugals geboren worden sein, weswegen Guimarães einst auch Hauptstadt des Landes war und als "Wiege der Nation" gilt. In der Altstadt wird noch traditionelles Backwerk in Handarbeit hergestellt.

Dereinst war Galicien ein eigenes Königreich mit Braga als Hauptstadt. Nunmehr in Portugal gelegen ist die rund 150.000 Einwohner zählende Provinzmetropole von katholischen Sakralbauten geprägt, auch wenn mancherorts sogar Spuren der ehemals arabischen Herrschaft zu finden sind. Uneingeschränkter Platzhirsch ist nach wie vor die ursprünglich romanische Kathedrale. Am Stadtrand ist vor alle das Santuário do Bom Jesus do Monte ein Blickfang. Der Wallfahrtsort wird von monumentalen Treppen aus der Barockzeit dominiert, die einen Höhenunterschied von 116 Metern überwinden. Wer diese nicht zu Fuß bewältigen kann oder will, benützt den 1882 von Manuel Joaquim Gomes gestifteten Elevador do Bom Jesus. Die älteste funktionstüchtige Wasserballastbahn der Welt erklimmt den Berg in drei Minuten. In den Dörfern der nahen Umgebung lebt noch traditionelles Töpferhandwerk.

Ö1 Ambiente Sendung vom 21. November 2021
Gestaltung: Edgar Schütz, Redaktion: Ursula Burkert

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