Das Ö1 Magazin im September

4. September 2024, 10:16

Langsam klingt er aus, der Ö1 Festspielsommer. In den vergangenen Monaten durften wir bei mehr als 30 österreichischen Festivals zu Gast sein und haben von dort für unser Publikum berichtet, Künstler:innen vor das Mikrofon gebeten und circa 160 Konzerte übertragen. Einige wenige musikalische Höhepunkte unseres vielfältigen Sommerprogramms werden noch im September zu hören sein, wie beispielsweise die Orchesterakademie der Bregenzer Festspielen mit Daniel Cohen und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Simon Rattle von den Salzburger Festspielen.

Im Septemberprogramm von Ö1 wird auch der österreichischen Schriftsteller Peter Turrini gewürdigt. Als politischer Dramatiker und Redner hat er immer leidenschaftlich und polemisch die Sprache als sein Mittel eingesetzt, um sozialer Ungerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit zu begegnen. Am 26.September, an seinen 80.Geburtstag, wird im Hörspieltermin sein Stück C'est la vie - ein Lebens-Lauf gesendet. In einer Collage aus Prosa und Lyrik spannt Turrini darin einen Bogen von seiner frühesten Kindheit bis in die Gegenwart eines "alternden Dichters". "Ich werde erst durch das Verfassen eines Textes, eines Gedichtes auf die Welt gebracht! Ich sehe mich als Mensch, der die Krücke des Wortes braucht, um überhaupt überleben zu können" sagt Turrini über sich. In der Sendung Gedanken widmet er sich der Bedeutung von Sprache und seiner Wahrnehmung, wie die innere und die äußere Welt der Menschen immer weiter auseinanderzuklaffen zu drohen.

Ebenfalls in den Gedanken ist Slavko Ninić zu Gast, der vor 35 Jahren die Wiener gemeinsam mit Franz Fellner und Christoph Petschina die Wiener Tschuschenkapelle gegründet hat. "Ich denke, die Musik bewirkt, dass sich die Menschen näherkommen und auch Freunde werden können. Das ist genug. Weltverbesserungs-Ansprüche haben wir nicht", sagt der im kroatischen Komlitinci geborene Musiker, der sein halbes Leben der Verständigung zwischen den Kulturen gewidmet hat.

Um die Kraft der Sprache geht es auch in den neuen Literaturserie "Literatur to go", eine Gemeinschaftsproduktion von Ö1, ORF/Topos und ORF/3sat. Unter anderem liest Simon Löcker Franz Kafkas Briefe an den Vater, Eva Mayer aus Stefanie Sargnagels Buch DICHT und Tommy Fischnaller-Wachtler aus Komm süßer Tod von Wolf Haas.
Die Texte österreichischer Autor:innen hat Regisseurin Beate Thalberg mit Schauspielszenen und Bildern aus Schwarzweiß-Filmen kombiniert, weitergedacht oder gespiegelt. Zehn Episoden werden bei 3sat im Fernsehen wöchentlich ausgestrahlt, bekommen einen Platz montags in den Ö1 Radiogeschichten und erscheinen mit Foto-Slideshows von den Dreharbeiten und Hintergrundtexten bei Topos, dem online-Feuilleton des ORF.

Silvia Lahner

Ö1 Programmchefin

Information

• Erscheinungsweise: 12 x p.a.
• Direktversand an Ö1 Club-Mitglieder
• Auflage: 55.000 Stück
• Format: 208 x 289 mm
• Druck: 4-farbig
• Seitenanzahl: 60 Seiten
• Chefredaktion: Robert Heis