Toni Morrison

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Toni Morrison

Menschenkind

Ein Geist im Haus 124. Antonia Löffler diskutiert mit der Afrikanistikstudentin Madeleine Bebe über Toni Morrisons bekanntesten Roman.

Es spukt in der Bluestone Road in Cincinnati, Ohio - im Haus Nummer 124. "Menschenkind" (bzw. im englischen Original "Beloved") nennt Sethe jenen Geist, der in ihrem Haus keine Ruhe findet: Es ist der Geist ihrer Tochter, die als Baby ums Leben kam. Der 1987 veröffentlichte Roman ist das bekannteste Werk der Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison. Die Handlung ist zwanzig Jahre nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges angesiedelt. Sethe hat auf der Flucht aus der Sklaverei ihr Leben riskiert, dabei ihren Mann und ihre Tochter verloren. Als Paul D eines Tages vor Sethes Tür steht, reißt er alte Wunden wieder auf, und setzt so einen schmerzhaften Heilungsprozess in Gang. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Roman "Menschenkind" ist ein Epos über die Sklaverei, eine literarische Aufarbeitung der daraus verursachten, sich über mehrere Generationen erstreckenden Traumata.

Antonia Löffler

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