Weinende Frau in der Ukraine vor Erinnerungstafeln verstorbener Maidan-Aktivisten

APA/AFP/GENYA SAVILOV

Radiokolleg | 06 - 09 05 2019

Was wurde aus dem Euromaidan?

Eine Bestandaufnahme in der Vorkriegs-Ukraine von Brigitte Voykowitsch

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Zum Zeitpunkt dieser Radiokolleg-Staffel lagen die Präsidenten- und Parlamentswahlen des Jahres 2019 erst knapp zurück. Die Wahlgängen fanden im März bzw. April 2019 statt. Im zweiten Wahlgang standen sich Amtsinhaber Petro Poroschenko und der Schauspieler Wolodymyr Selenski gegenüber, der die Wahl mit deutlich deutlicher Mehrheit gewann.

Die Bilanz der Jahre davor war bescheiden. Zwar wurden damals einige Reformen im Bildungs- und Gesundheitswesen von der Europäischen Bank für Wiederaufbau als positiv bewertet. Doch in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Justiz bestanden weiterhin ernste Probleme. Die massive Korruption dämpfte das Interesse von ausländischen Investoren. Auch beim Lebensstandard fielen die Ukrainer damals schon zurück. Anlass zur Sorge gab auch der wachsende Nationalismus. Dabei hatte Ende 2013/ Anfang 2014 eine gewaltige Protestbewegung große Hoffnungen ausgelöst.

Die Kundgebungsteilnehmer befürworteten den Weg der Ukraine in die EU und verbanden damit den Aufbau einer funktionierenden Demokratie, einen erfolgreichen Kampf gegen Korruption und abgehobene Eliten, sowie Transparenz und wirtschaftlichen Wohlstand. Doch viele Träume platzten noch am Maidan in Kiew. Mehr als hundert Menschen kamen damals ums Leben. Im Frühjahr 2014 wurde die Krim von Russland annektiert, im Osten der Ukraine begann ein von Russland unterstützter Kampf separatistischer Einheiten. Ein Teil der Zivilgesellschaft wollte dennoch nicht aufgeben. Die Ziele des Euromaidan mussten ihrer Ansicht nach die Leitlinie bleiben.

Gestaltung

Übersicht