Laden eines Elektroautos

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg | 11 04 bis 14 04 2022

Klimarettung Elektromobilität?

Das Wort von der "Elektromobilität" klingt wie ein Heilsversprechen für einen immer heißer werdenden Planeten, der von global steigenden Temperaturen, ansteigenden Meeren, schweren Unwettern aber auch unangenehmen Wetterkapriolen und vom Artensterben geplagt ist. Die Umstellung auf elektrische Antriebe auch beim Individualverkehr birgt scheinbar großes Potential, ist doch damit die Hoffnung verbunden, den Ausstoß an Treibhausgasen, allen voran CO2 zu reduzieren. Die Errichtung einer Elektro-Infrastruktur mit Ladestationen läuft bereits auf Hochtouren.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Die Autoindustrie ist auf den Trend aufgesprungen und propagiert ihn als Lösung aller Probleme. Sie hat gute Gründe dafür: Sie ist eine der größten und wichtigsten Industrien in Europa - und hat einen großen Wettbewerbsvorteil: Die für ihr Produkt benötigte Infrastruktur wird überwiegend aus Steuergeld oder von privaten Unternehmen finanziert: Straßen, Parkraum, Tankstellen, Parkhäuser, Tiefgaragen, und nun auch Elektro-Ladestationen sind hoch subventioniert - ja sogar der Kauf von Elektroautos wird derzeit in Österreich mit bis zu 5.000,-- Euro vom Staat unterstützt. Momentan versprechen Politik und die Autoindustrie eine unbelastete, saubere Umwelt und reine Luft.

Doch was ist mit den dunklen Seiten der Elektromobilität? Woher kommen die seltenen Erden, die in den Akkus verbaut werden? Was ist dran an den Gerüchten um Kinder- und Sklavenarbeit in zentralafrikanischen Kobaltminen? Brauchen wir eigentlich wirklich Kobalt aus Afrika? Der Abbau in europäischen Kobaltminen wurde aufgrund der höheren Kosten zugunsten der Gewinnung auf dem afrikanischen Kontinent eingestellt, Vorkommen gibt es jedoch, die bei einem guten Recyclingsystem auch lange Zeit ausreichend sein sollten. Und: wie umweltschädlich ist der Abbau von Lithium, der zurzeit Teile der chilenischen Atacama-Wüste stark in Mitleidenschaft zieht?

Übersicht