Caroline Baas

INES FRIEDA FÖRSTERLING

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Caroline Baas, Schauspiel

Es fällt mir, wie vermutlich vielen, schwer mich selbst in drei Sätzen zu beschreiben, daher werde ich tricksen und das Internet befragen. Ich glaube zwar nicht an Sternzeichen (in meinem Fall Wassermann, Aszendent: Zwilling), finde sie aber sehr amüsant:
„Diese Sternzeichenkombination ist wie ein bunter Schmetterling: Er ist niemals still und wegen seiner Freiheit fliegt er überall hin, wo er will. Diese Menschen sind flexibel, dynamisch, temperamentvoll und fröhlich.“
Obwohl ich mich nicht wie ein Schmetterling, sondern eher wie eine Seerobbe fühle, bedanke ich mich, liebe Astrolog:innen für die netten Komplimente, die ich im Laufe dieser Recherche erhielt.

Ö1 Talentebörse | 11 08 2022

Was ist Kunst?

Kunst ist für mich eine Form der menschlichen Kommunikation, ein uraltes und unermüdliches Bedürfnis Unbegreifliches greifbar zu machen. Manchmal reicht die übliche Kommunikation nicht aus und so sucht man nach anderen Ausdruckswegen und findet sie vielleicht in der Kunst.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich habe mit 9 im Schultheater gespielt und bin dieser Leidenschaft seitdem verfallen. Soweit ich mich erinnere, habe ich als Kind und Jugendliche immer viel gebastelt und gemalt.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Kunst kommt vom müssen und wollen. Sie verlangt aber auch viel von einem ab; Arbeit, Disziplin und Übung, um auszudrücken zu können, was ausgedrückt werden will, insofern ist ein können oft nicht unpraktisch.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Die meisten Theaterhäuser sind in ihrer Architektur sehr eindrucksvoll, ausgeklügelt und schön. Viele wurden jedoch zu Zeiten gebaut, in denen andere gesellschaftliche Strukturen und Anforderungen existierten als heutzutage. Insofern ist die Weise, wie der Publikumsraum organisiert ist und das Rezipieren erst ermöglicht wird, nicht immer zeitgemäß. Mich würden Räume interessieren, in denen jeder Platz gleichwertig wird oder bereits ist, vielleicht sogar an unterschiedlichste Bedürfnisse der Zuschauer:innen angepasst werden kann.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Ich würde sehr gerne einmal mit einer Commedia dell'arte Gruppe aus dem 17. Jahrhundert arbeiten, das wird jedoch nicht möglich sein, bis das Zeitreisen erfunden ist.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Eigentlich verträgt die Kunst sehr wenig Markt, da es um die Sache und die Menschen, die für diese Sache arbeiten, gehen sollte und weniger um Verkaufszahlen oder Marktwerte. Allerdings muss sich die Kunst dem System, das sie finanziert und teilweise dadurch auch erst ermöglicht, stellen.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Wie viel und welche Kunst der Markt verträgt, entscheiden die Marktteilnehmer*innen, aber im Grunde verträgt es glaube ich recht viel.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Mein letztes Geld gebe ich für ein Schokoladeneis aus.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Beruflich weiß ich nicht wo ich mich in 10 Jahren sehe, da ich mich von den Wendungen des Lebens überraschen lassen möchte. Die Dinge ergeben sich oft anders, als man sie erwartet und so bin ich voller Vorfreude gespannt auf das was kommt.

Haben Sie einen Plan B?

Es gab und gibt viele Plan Bs. Es beruhigt mich tatsächlich einen Plan B zu haben oder mir immer wieder einen Neuen zu suchen, um mich mit größerer Kraft auf den Plan A stürzen zu können. Es interessiert mich vieles fernab der Kunst, was wiederum das Schöne an Plan A ist, sich mit so vielen unterschiedlichen Themen auseinanderzusetzen zu können.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Wann ich das letzte Mal unangenehm aufgefallen bin, wüsste ich nicht genau, vermutlich öfter als mir lieb ist und hoffentlich weniger als ich befürchte, denn das Sprichwort „nichts ist peinlich, solange man es nicht peinlich macht“, lässt sich manchmal nur bedingt strapazieren.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ja, ich würde sehr gerne die Welt verändern. Im Kleinen kann man das immer, für die großen Hebel braucht es den Willen einer größeren Gruppe. Es gibt viele Ungerechtigkeiten auf der Welt, aber auch viele Chancen.

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