Georg Kreisler

Georg Kreisler - APA/DPA/DANIEL KARMANN

Du holde Kunst

Zum 100. Geburtstag von Georg Kreisler

"Wie war das nur? Ich weiß nicht mehr!" Elisabeth Orth liest Gedichte von Georg Kreisler.

Einige seiner Chansons, häufig von ihm selbst vorgetragen und am Klavier begleitet, voll mit bitterem Humor und brillantem Sprachwitz, sind so populär geworden, dass sie oft als Zitate verwendet werden. Weitgehend unbekannt geblieben sind seine Kompositionen für Klavier, für Orchester, zwei Opern und Lieder, ebenso seine Theaterstücke, Romane und Gedichte.

Elisabeth Orth

ORF/KURT REISSNEGGER

Elisabeth Orth über die Gedichte Georg Kreislers

„Eine der schönsten Überraschungen meiner Rundfunkzeit. Ich habe kein einziges gekannt war und war doch eitel genug zu denken, ich kenn von Georg Kreisler ziemlich viel. Die kannte ich alle nicht. Ich weiß gar nicht, wohin die ich diese Blätter jetzt gebe. In irgendeinen Safe mit 18 Schlüsseln oder sowas, damit sie mir keiner keiner, keiner entwendet. War eine Freunde, das zu lesen.“

Über Gedichte schreibt Georg Kreisler im Vorwort zum 2010 beim Verbrecher Verlag erschienenen Band:
„Man schreibt sie nicht absichtlich, sie werden einem eingeflüstert, sind also unbeabsichtigte Gedichte. Ich fange jeden Morgen an zu dichten und höre erst abends damit auf, das heißt: Ich werfe das Gedichtete in den Papierkorb und falls der Papierkorb schon voll ist, lege ich es stattdessen in eine Schublade und vergesse es. Dann kommt es, ebenfalls unbeabsichtigt, in ein Buch wie dieses“.
„Einem Gedicht muss man gehorchen, während man es schreibt, denn in einem halbwegs guten Gedicht ist alles wahr, auch das Gegenteil. Man kann einem Gedicht gleichgültig gegenüberstehen, aber das Gedicht selbst ist dir gegenüber nie gleichgültig, es fordert dich heraus. Meine Gedichte sind aber nicht nur unbeabsichtigt, sie sind auch verbesserungsbedürftig, wie jedes Gedicht. Wer ein Gedicht schreibt, darf nicht sterben, denn er muss seine Gedichte immer weiter verbessern.“

Elisabeth Orth liest "...aus Salzburg"

Mit 90 wünscht man sich fort und mit 100 ist man schon dort.