Karl Merkatz im Jahr 2014

APA/HERBERT PFARRHOFER

Kultur

Volksschauspieler Karl Merkatz 92-jährig gestorben

Wenige Tage nach seinem 92. Geburtstag ist der große österreichische Volksschauspieler Karl Merkatz am Sonntagfrüh zu Hause in Salzburg-Land verstorben. Das gab seine Familie gegenüber der APA bekannt.

Nachruf von Katharina Menhofer

Dem Publikum hat er sich als Fleischhauer Karl Bockerer in Franz Antels Filmen und als Edmund "Mundl" Sackbauer in Reinhard Schwabenitzkys TV-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" eingeprägt: zwei raue, aber herzliche Proletarier.

In seinen über 150 Bühnenrollen spielte Merkatz vor allem Nestroy-, Raimund- und Shakespeare-Figuren. Im Lauf seiner Karriere war Merkatz in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und schrieb damit heimische Film- und Fernsehgeschichte.

Mehr dazu in

ORF.at - Karl Merkatz verstorben

Karl Merkatz

Karl Merkatz im Jahr 2009

APA/HANS KLAUS TECHT

Ö1 Archiv - Der Mundl der Nation

Der Schauspieler Karl Merkatz, seine Hobelbank und die Liebe zur Jungfrau Maria. In den "Hörbildern" blickte der populäre Charakterdarsteller anlässlich seines 80. Geburtstags auf sein bewegtes Leben zurück: auf die Kindheits- und Jugendjahre in Wiener Neustadt, auf die Zeit des Nationalsozialismus und die verheerenden Bombennächte des Zweiten Weltkriegs, auf seine Tischlerlehre nach dem Krieg und die entbehrungsreichen Anfangsjahre als Schauspieler. In jüngeren Jahren musste sich Karl Merkatz neben diversen Bühnenjobs immer wieder als Straßenkehrer, Toilettenreiniger und Klostersuppenempfänger durchschlagen. Im Alter zeigte sich der Schauspieler mit seinem Leben versöhnt: "Das Wort 'Karriere' existiert in meinem Wortschatz nicht. Mir ist es immer darum gegangen, zu arbeiten, Menschen zu unterhalten, ihnen, so gut es geht, eine Freude zu bereiten. Manchmal ist mir das, so hoffe ich, gelungen."

Günther Kaindlstorfer