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1927-2023
Gina Lollobrigida ist tot
Die italienische Filmlegende Gina Lollobrigida, die als Sexsymbol, Fotografin, Bildhauerin und auch UN-Botschafterin ein Weltstar war, ist im Alter von 95 Jahren verstorben, wie ihre Familie mitteilte. Lollobrigida war neben Sophia Loren und Claudia Cardinale eine der großen Diven des italienischen Nachkriegskinos und stand mit den größten Filmstars vor der Kamera. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie lange als "schönste Frau der Welt" bezeichnet.
16. Februar 2023, 02:00
TV-Hinweis
Der ORF ändert in memoriam Gina Lollobrigida sein Programm und sendet am Montag um 23.30 Uhr in ORF2 „Buona Sera, Mrs. Campbell“.
Geboren am 4. Juli 1927 östlich von Rom, spielte "Lollo", so ein weiterer Spitzname, in mehr als 60 Filmen, wobei ihr letzter über 20 Jahre zurückliegt. Internationale Bekanntheit erlangte Gina Lollobrigida durch den Historienfilm "Fanfan, der Husar" (1952). Bis Ende der 1960er-Jahre folgten zahlreiche Auftritte in internationalen Kinoproduktionen. Unvergessen ist sie in ihrer Rolle als schöne Zigeunerin Esmeralda an der Seite von Anthony Quinn in Jean Delannoys Hugo-Verfilmung "Der Glöckner von Notre-Dame" (1956).
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1961 wurde Lollobrigida bei der Golden-Globe-Verleihung als beliebteste internationale Schauspielerin ausgezeichnet. Zudem erhielt sie mehrere italienische Filmpreise und Bambis in Deutschland. Gleichzeitig avancierte die schöne Italienerin zum weltweiten Sexsymbol. Nicht weniger als 6.000 Titelseiten waren "Lollo" gewidmet.
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Bildende Kunst und Politik
Während der 1970er Jahre verschwand Lollobrigida dann vorübergehend von der Leinwand und widmete sich vermehrt der Fotografie und Bildhauerei. 1984 kehrte sie sporadisch wieder zur Schauspielerei zurück, unter anderem in der Rolle der Francesca Gioberti für einige Folgen der amerikanischen Fernsehserie "Falcon Crest".
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Auch politisch war Lollobrigida kurzzeitig aktiv. Im Jahr 1999 trat Lollobrigida als Kandidatin des Wahlbündnisses I Democratici (Die Demokraten) von Romano Prodi für das Europäisches Parlament an, verfehlte den Einzug aber deutlich. Auch bei den vergangenen italienischen Parlamentswahlen im vergangenen September hatte sie in den Reihen der Anti-Establishment-Partei "Italia sovrana e popolare" trotz ihres hohen Alters kandidiert. Auch in diesem Fall schafft sie nicht den erhofften Sprung in den Senat.
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Rosenkrieg
Neben der Politik hatte Lollobrigida auch in der Liebe nicht viel Glück. In den vergangenen Jahren war die Diva wegen eines Rosenkriegs mit ihrem 34 Jahre jüngeren spanischen Ex-Verlobten Javier Rigau Rifols in die Schlagzeilen geraten. Gegen Rifols wurde wegen Betrugsvorwürfen ermittelt.
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Aus der 1949 geschlossenen, später gescheiterten Ehe mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofic ging Sohn Andrea Milko Jr. hervor, mit dem sie sich später zerstritt und der dann höchstgerichtlich erwirkte, dass seiner Mutter wegen deren Geisteszustand ein Finanzvormund vorgesetzt wurde. Eine zentrale Person in der Argumentation von Lollobrigidas Sohn ist Andrea Piazzola, ein Mann von Anfang 30, dem vorgeworfen wird, die Diva manipuliert zu haben. Piazzola war mehrere Jahre lang Assistent der Schauspielerin. Er wurde wegen Übervorteilung einer unzurechnungsfähigen Person verdächtigt. Von 2013 bis 2018 soll er der Diva einen Teil ihres Vermögens gestohlen haben. Der Prozess gegen den Mann ist in Rom noch im Gange.
Text. APA/Red., Audio: ORF