Christina Galietto

JOSE PITA JUAREZ

Ö1 Talentebörse

Cristina Galietto, Gitarre

Gestern waren sie noch völlig unbekannt oder galten als Geheimtipp: Die jungen Künstlertalente Österreichs. In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 die möglichen Stars der Kunstszene von morgen. Heute: Cristina Galietto. Die Gitarre ist für sie wie eine Freundin. Deshalb fühlt sie sich bei ihren Solotourneen um die Welt auch nie einsam.

Was sie weiters an der Gitarre schätzt, ist, dass man sie spielt, als würde man sie umarmen. Über sich selbst sagt Cristina Galietto:

Ich bin ein neugieriger Mensch, mich erregt und bewegt alles Schöne. Meine Leidenschaften drehen sich um die Nächstenliebe: Literatur, Filme, Tiere (ich bin Vegetarierin) und Musik, weil sie dem Zuhörer Freude bereitet. Ich habe in der Gitarre eine aufrichtige und treue Freundin gefunden, mit der ich wunderbare musikalische Reisen unternehme.

Was ist Kunst?

Kunst und Musik sind der Ausdruck abstrakter Gefühle in unsere Wahrnehmung.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich hatte das Glück, dass mein Vater Musiker ist und, mich schon von klein auf durch diesen Pfad begleitet hatte.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Kunst entsteht aus Bewusstsein, Ausdauer und Inspiration. Ich glaube, dass jeder Mensch ausnahmslos ein enormes künstlerisches Potenzial in sich trägt. Dass sich Kunst manifestiert, hängt allein vom „Wollen“ ab: sich engagieren wollen, sich erlösen wollen, sich ausdrücken wollen, teilen wollen, spenden wollen. Aus dieser Bewegung der Großzügigkeit gegenüber sich selbst und die anderen, entsteht Kunst.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Mein Traum ist, in den größten und schönsten Hallen der Welt aufzutreten!

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Ich bin Solokünstlerin, darum gehe ich einen recht einsamen Weg verglichen mit anderen Instrumenten. Aber ein paar sehr gute Erfahrungen hatte ich mit Orchestern und großartigen Dirigenten.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Das ist für klassische Musiker ein unangenehmes Thema. Kunst an sich verträgt recht viel Markt. Für klassische Musik ist es aber recht schwierig, in diese kleine Gruppe von Musikern hineinzukommen, die eine hohe Nachfrage haben. Das Publikum ist auch viel kleiner als bei anderen Arten von Kunst oder Sport. Jedoch sind unsere Zuschauer sehr liebevoll und wollen den Künstler fördern.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Der Markt braucht Kunst. Ohne Kunst sind die Leute traurig und unproduktiv. Die Gesellschaft würde keinen Fortschritt machen.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Mein letztes Geld würde ich für einer Glücksbringer ausgeben! Vielleicht bin ich dann nicht mehr ohne Geld.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Ich sehe mich auf konstanter Tournee durch die verschiedensten Orte und als Inspiration für andere Künstler.

Haben Sie einen Plan B?

Die einzige Art in meinem Streben erfolgreich zu sein und meine Ziele zu erreichen, ist all-in zu gehen. Fallschirme sind für diejenigen, die fallen, nicht für diejenigen, die weiterfliegen, weil sie keine Angst vorm Fallen haben.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Da ich mit den Fingernägeln spiele, kommt es gelegentlich vor, dass sie kaputt werden und ich wieder aufbauen muss. Für solche Notfälle habe ich ein Set zum Wiederaufbau dabei. Das Acryl darin riecht sehr unangenehm und verteilt sich schnell, sodass die Leute um mich oft die Flucht ergreifen, wenn ich es auftrage.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ich habe nicht den Anspruch, dass ich die Welt verändern kann. Viel mehr versuche ich, dazu beizutragen, sie angenehmer und interessanter zu machen.

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