Milo Rau

APA/BARBARA GINDL

Diagonal | 21 11 2020

Bühne und Aktivismus

Diagonal über Milo Rau und Zeitgenoss/innen.

Er will kein "Klassiker Karaoke" auf der Bühne. Heißt soviel wie: Texte nachsprechen lassen, die andere vor Jahren oder Jahrhunderten geschrieben haben. Trotzdem beziehen sich seine Arbeiten manchmal auf antike Tragödien: "Orest in Mossul". "Antigone im Amazonas". Die Dramen der Menschheit verändern sich nicht. Die Form, sie auf die Bühne zu bringen, schon. Der Schweizer Theater- und Filmemacher Milo Rau und seine Truppe vom NTGent haben es in ihr Manifest geschrieben: einmal im Jahr muss man in einer Gegend arbeiten, wo es Krieg, Katastrophen, massive Menschenrechtsverletzungen gibt, sonst weiß man nicht, wovon man spricht auf der Bühne, im Film.