Kiki Kogelnik Foundation

Ö1 Kunstgeschichten

Monika Vasik: "Frauenbilder in Vinyl"

Anlässlich der aktuellen Ausstellung "Now Is the Time" mit Werken von Kiki Kogelnik im "Kunstforum Wien" lässt die Autorin Monika Vasik streiflichtartig mehrere fiktive Frauenbiographien Revue passieren, denen sie jeweils eine Farbe eines solchen weiblichen "Hangings" zuordnet. In kurzen Selbstauskünften der Frauen geht es um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit weiblicher Lebensentwürfe als Bildende Künstlerinnen. Ergänzt werden die verschiedenartigen Monologe durch das Gespräch einer Mutter mit ihrer kunstinteressierten Tochter. Die von Edith-Ulla Gasser kuratierte Erstveröffentlichungsreihe "Ö1 Kunstgeschichten" widmet sich dem Kunstblick von Autorinnen und Autoren.

Es lesen SeminaristInnen des Max Reinhardt Seminars: Laura Dittmann, Alexandra Schmidt, Lenya Grams, Anita Sophia Somogyi und Ruben Sabel.

Willst du sagen, fragt Theresa, das Geschlecht des Malers teilt sich in seinem Kunstwerk mit? Ich zögere, denn wir haben ohnehin genug Reibungsflächen. Meistens schon, antworte ich schließlich. Wenn wir uns Porträts in Museen ansehen, begegnen wir fast immer dem männlichen Blick. Die Frau war reine Projektionsfläche und jeder Malergott brachte seine Wunschvorstellungen auf die Leinwand: jung, apart, als sei sie bloß ihr Äußeres, eine dekorative Hülle. Ja, manchmal porträtierte er seine Muse, verewigte seine Frau oder schönte das Abbild der Gattin eines Mäzens, aber selten gab er ein hässliches Frauengesicht naturgetreu wieder. Wie hingegen Künstlerinnen Frauen darstellen, davon wissen wir viel zu wenig, weil es in früheren Jahrhunderten kaum malende Frauen gab. Sie durften keine Ausbildungen machen und ihre Möglichkeiten waren beschränkt. Es hat sich seither manches geändert. Aber es werden bis heute weniger Werke von Künstlerinnen für große Museen angekauft und wenn doch, werden sie weniger oft gezeigt. Eigentlich ein Skandal, oder? Theresa sieht mich abschätzig an: du mit deiner feministischen Agenda, Mama, du bist echt aus der Zeit gefallen!

Kiki Kogelnik Foundation

Kiki Kogelnik

Chandelier Hanging, ca. 1970 Acrylaufhänger mit Vinyl

Monika Vasik mit einem messergleich gezückten Riesenbuntstift

privat

Monika Vasik

ist Autorin, Ärztin, Buchrezensentin und Moderatorin. Sie wurde 1960 in Wien geboren. Zuletzt erschien 2022 ihr Band "Knochenblüten" mit biografischen Miniaturen von Feministinnen aus knapp sieben Jahrhunderten.

Frau: rot

Wenn meine Töchter wirklich wollen, können sie studieren, hatte Vater gesagt, aber es müsse etwas Ordentliches sein, wir dürften ihm nicht nur faul auf der Tasche liegen. Was für ein Versprechen! Ich habe schon immer gern gezeichnet, überlegte insgeheim, auf eine Kunstakademie zu gehen. Und plötzlich lag es im Bereich des Möglichen. Oh, ich würde es ihm zeigen, denn faul war ich noch nie und würde bestimmt sehr, sehr ordentlich studieren. Sofort habe ich mich noch mehr angestrengt, fast ununterbrochen skizziert und gemalt, zwei Kurse zu Bildkomposition und Lichtschattenaufbau in der Porträtmalerei besucht, was zeitlich neben der Schule eine Herausforderung war. Aber ich wollte unbedingt meine Fertigkeiten verbessern und genug Arbeiten beisammenhaben, wenn ich mich an der Akademie bewerbe. Ich würde beweisen, was ich schon alles draufhabe.

Ein paar Monate später sagte er wie nebenher, dass „irgendetwas mit Kunst“ für ihn nichts Ordentliches sei und dass solche Klecksereien sicher nicht von ihm finanziert würden. Auch eine Frau braucht einen richtigen Beruf, von dem sie zur Not leben kann, und damit war das Kapitel für ihn beendet. Wenn ich wenigstens eine reiche Großmutter hätte! Alle Verwandten ging ich in Gedanken durch, ob nicht einer von denen ... Ich hätte mir sparen können, sie um Geld zu fragen. Ohne Unterstützung hatte ich keine Chance, musste die Malerei schließlich sein lassen.

Viele Möglichkeiten blieben mir nicht. Technik schied aus, weil ich vom Gymnasium zu wenig Vorkenntnisse mitbrachte. Jus interessierte mich nicht, Medizin dauerte zu lang, also wurde ich Lehrerin wie meine Schwestern. Eine gute Wahl, lobte Vater, dieser Beruf lässt sich perfekt mit eigenen Kindern vereinbaren. Da wusste er noch nicht, dass ich nicht schwanger werden konnte. Ich habe dennoch nie wieder einen Pinsel in die Hand genommen.

Du hast unrecht sagt Theresa, ich hab’s nämlich gegoogelt. Natürlich hat es Frauen in der Malerei gegeben. Sie kramt einen Zettel aus ihrer Hosentasche. Sofonisba Anguissola, buchstabiert sie, war im 16. Jahrhundert als Malerin bekannt. Von ihr hängt sogar ein Bild im Kunsthistorischen Museum. Eine Italienerin, ergänze ich, genauso wie Lavinia Fontana und Artemisia Gentileschi. Es sind drei unter vielen anderen, die vielleicht auch gern Malerin geworden wären. Wenn eine aus reichem Haus kam, dann erhielt sie dann und wann Privatunterricht. Und wenn der Vater ein erfolgreicher Maler war, hat er seine Töchter manchmal in der Kunst der Malerei unterwiesen, damit sie ihm bei der Ausführung seiner Bilder helfen konnten. Nur wenige kamen über die Rolle der billigen Hilfskraft hinaus. Lavinia Fontana durfte zwar als erste Frau Altarbilder malen, sie jedoch nie in der Kirche fertigstellen. Auch Aktstudien waren Frauen strikt verboten. Dann bin ich froh, dass das heute anders ist, sagt Theresa, weil in unserer Zeit jede Frau ihren Beruf frei wählen kann. Aber keine Angst, Mama, Malerin werde ich bestimmt nicht.

Frau: grün

Mein Weg war vorgezeichnet. Die ganze Familie arbeitete im Büro, also sollte auch ich. Büro!, das klang sterbenslangweilig. Als Kind sah ich ja bei den Verwandten, wie man wurde, wenn man ins Büro ging: Ärmelschoner, Krawatten, hochglanzpoliert die Schuhe. Schon für meinen Großvater sei es ein Sehnsuchtsort gewesen, hörte ich. Er, ein Kohlenhändler mit eigenem kleinen Geschäft, sattelte mit fast fünfzig Jahren um und schaffte es als Angestellter ins Büro. Ich hatte damals keine Ahnung, was ein Büro war und was man dort den ganzen Tag lang machte. Aber mir war immer klar, das kam für mich nicht in Frage. Ich wollte keine Sekretärin sein und mir von irgendeinem Chef die Arbeit anschaffen lassen, sondern ich hatte Ziele. Früh erkannte ich mein Talent und wusste, was ich wirklich machen wollte, nämlich Kunst studieren und dann als Comiczeichnerin durchstarten. Studieren?, meinte Mutter nur, da können wir das Geld gleich zum Fenster hinauswerfen. Du wirst bestimmt einmal heiraten, Kinder kriegen und dann bei ihnen zu Hause bleiben wie jede anständige Frau. Als ich stur blieb, darauf beharrte, dass ich niemals ins Büro gehen und sicher nie heiraten würde, lenkte sie eines Tages ein: Dann wirst du halt medizinisch-technische Assistentin wie die Mama von Barbara. Da kannst du den ganzen Tag in Blut, Harn und Scheiße wühlen und bist nützlich.

Was machst du?, fragt Theresa. Ich versuche gerade, eine Zeichnung nach Anleitung zu kopieren. Letzte Woche bin ich über diese Internetseite gestolpert: da erklärt jemand Schritt für Schritt, wie man eine Sonnenblume mit Bleistiften zeichnet.. Mich fasziniert dieser Reichtum an Grautönen und wie differenziert man ihn für das Licht-und-Schatten-Spiel einsetzen kann. Die Blume scheint aus dem Bildschirm geradezu herauszuwachsen. Bei mir auf dem Papier sieht das im Moment noch nicht ganz so perfekt aus, aber es wird. Schau mal, verglichen mit den Zeichnungen der letzten Tage sieht man deutliche Fortschritte, oder? Mama, sagt Theresa, du bist alt und außerdem eh schon Juristin. Aus dir wird keine Künstlerin mehr.

Frau: orange

Was hätte werden können aus mir, wenn meine Erzeugerin mich gewollt hätte?, mich nicht nur geprügelt, sondern wenigstens einmal mit mir wie eine Mutter geredet, mich ermutigt hätte. Ich spreche nicht von Liebe, sondern von einem Funken Anteilnahme, einem netten Wort. Ein einziges „das hast du gut gemacht“, denke ich heute, und ich hätte etwas zum Aufrichten gehabt, ein Rettungsseil. Nie hat sie mich geschätzt, mir gezeigt, dass ich und was ich mache für sie einen Wert hat. Als Kind habe ich mich um sie bemüht, wollte ihr noch alles recht und damit Freude machen. Es ist mir nie geglückt. Ich erinnere mich an die Muttertagsgeschenke, die wir in der Volksschule gebastelt haben. Kein einziges Mal in den vier Jahren hat sie sich dafür bedankt. Und eine Zeichnung, die ich ihr einmal aus dem Kindergarten mitbrachte und für die mich die Tanten gelobt hatten, fand ich am nächsten Tag im Müll. Ich war fünf und wagte nicht, sie wieder herauszuholen, weil sie völlig verschmutzt war. Egal, ob ich brav im Haushalt half oder lauter Einser im Zeugnis hatte, ich war ihr einfach nie gut genug. Eigentlich ein Wunder, dass ich dennoch meinen Weg im Leben gefunden habe. Und mein Erzeuger, ach, der glänzte während all der Zeit bloß durch Abwesenheit, kümmerte sich um nichts. Ich war schließlich nicht der Sohn, den er sich lautstark gewünscht hatte.

Wie viele Malerinnen kennst du eigentlich?, fragt Theresa. Nur ein paar, sage ich, dein Vater kennt als Kunstgeschichtler gewiss viel mehr. Mich faszinieren einige Malerinnen des 20. Jahrhunderts, weil ich als Frau ihre Zugänge und ihren künstlerischen Ausdruck spannend finde. Es gibt zudem Interviews im Netz, in denen sie über ihren Werdegang sprechen und über die Schwierigkeiten, denen sie als Malerinnen ausgesetzt waren. Und ich bewundere ihren widerständigen Mut. Georgia O’Keefe erzählte zum Beispiel von der Misogynie ihrer männlichen Kollegen, die erklärten, „that as a woman I couldn’t hope to make it“, und ihr rieten, mit dem Malen besser gleich aufzuhören. Dennoch hat sie an ihrer Kunst festgehalten, weil allein diese ihr das Dasein lebenswert machte. Oder Louise Bourgeois, die mit ihren Kunstwerken traumatische Erfahrungen mit ihrem Vater exorzierte und Denkmäler für ihre Mutter errichtete, eine Vielzahl riesiger Spinnen als Oden an ihre Beschützerin. Weil die künstlerische Entwicklung dieser Frauen ständig behindert wurde, war es ein Glück, dass die beiden sehr alt wurden und bis zuletzt ihr Lebenswerk bereichern konnten.
Warum musst du eine einfache Frage immer derart verquatschen, Mama?, fragt Theresa, mir hätte eine Zahl völlig gereicht.

Frau: rosa

Ich war vernarrt in Bücher, es gab damals für Mädchen auch nicht so viele Ablenkungen wie heute. Die meisten las ich so oft, bis ich sie auswendig konnte. Besonders gern blätterte ich in den beiden Kunstbüchern, die wir zu Hause hatten, mit Werken von Gustav Klimt und der früh verstorbenen Paula Modersohn-Becker. Ich habe mir jedes Bild genau eingeprägt und selbst kleinste Details erforscht. Manchmal träumte ich sogar, ich wäre selbst eine Malerin. Am meisten faszinierten mich die Ölbilder und ich war im Glück, wenn ich wieder etwas in ihnen entdeckte, das mir zuvor entgangen war. Wir hatten zu Hause ja nur wenige Bücher, weil dafür kein Geld da war. Statt einer Strumpfhose oder eines Pullis habe ich mir zum Geburtstag ein Buch gewünscht. Kaum je bekam ich eines. Außer ein einziges jeden Advent bei der Buchausstellung in der Pfarre, weil der Kauf einem guten Zweck diente. Doch dieses sollte nicht zu teuer sein, daher kamen Kunstbände nicht infrage. Ich weiß noch, einmal stahl ich mich in die öffentliche Bibliothek, die bei der Schule ums Eck lag. Dort gab es ein ganzes Regal voll mit Kunstbänden. Was für ein Schatz! Ich habe damals nicht reingeblättert, sondern rannte beseelt nach Hause. Mutter hat mich mit Ohrfeigen begrüßt, weil ich zehn Minuten zu spät kam. Strikt hat sie mir verboten, irgendwo Bücher auszuleihen. Was glaubst du, sagte sie, wer die schon aller in der Hand hatte, davon bekommst du die Krätze. Und vielleicht habe ich Bücher vor allem deshalb so geliebt, weil die etwas derart Bedrohliches an sich hatten.

Und 1998 war ich in der Österreichischen Galerie im Belvedere. Dort gab es eine Retrospektive von Kiki Kogelnik, die ein Jahr zuvor verstorben war. Kiki wer?, unterbricht Theresa. Kogelnik, wiederhole ich, eine außergewöhnliche Kärntner Künstlerin, die lange in den USA gelebt hatte. Kurz zuvor hatte ich in einer Sendung ihre venezianischen Glasköpfe gesehen. Ich dachte mir, okay, sehr dekorativ das alles, aber mit einem Hang zum Kitsch. Dann ging ich durch die Ausstellung und war plötzlich tief berührt von Kogelniks Einfallsreichtum und ihrer eindringlichen Bildsprache. Auch die Glasköpfe wirkten hier ganz anders als auf dem Bildschirm, geradezu mystisch. Warum hatte ich sie nicht früher entdeckt?

Ich erinnere mich etwa an ihre Hangings, Silhouetten von Körpern und Körperteilen, als Objekte auf Kleiderbügeln drapiert, oder Teil ihrer Bilder. Und es gab das Werk „Woman’s Lib“, wo sie sich breitbeinig in maskuliner Pose darstellte. Zwischen ihren Beinen hält sie eine leicht geöffnete Riesenschere. Das bedeutet, meint Theresa, sie schneidet dem Mann etwas ab, schnipp-schnapp. Möglich, aber das allein wäre mir zu plump, entgegne ich, ihre Werke sind subtiler. Die Schere ist ein Versatzstück des Haushalts, mit dem man nicht sofort Aggression assoziiert, bloß ein Werkzeug, das zu einer Waffe werden kann, mit der sie sich wehrt.

Ich bewunderte diese zur Schau gestellte Selbstermächtigung, denn ich sah eine Frau, die sich freischnitt von Meinungen und Konventionen. Drei, vier Jahre früher hätte ich diese Werke sehen sollen, und ich hätte mich in meiner eigenen Entwicklung bestärkt gefühlt. Ich habe mir damals den Ausstellungskatalog gekauft und mir die Werke immer wieder angeschaut. Ich weiß heute natürlich nicht mehr, was ich wirklich vor Ort und was nur im Katalog gesehen habe. Alzi lässt grüßen, grinst Theresa, naja, es ist auch 25 Jahre her. Sehr charmant, entgegne ich, magst du dir den Katalog anschauen? Warte, ich suche ihn dir gleich! Mama, sagt Theresa, das finde ich schneller im Netz.

Frau: blau

Schon im Kindergarten habe ich wahnsinnig gern gemalt. Sobald ich aufwachte, sprang ich aus dem Bett und lief zum Schreibtisch. Und während alle anderen noch schliefen, begann ich zu malen. Die Wohnung war völlig still, aber mir war nie unheimlich zumute, so allein mit dem Stift in der Hand. Auch am Nachmittag saß ich oft und zeichnete, meist mit Buntstiften, manchmal mit den Stummeln jener Wachsmalstifte, die mein Bruder aussortiert hatte. Er war fünf Jahre älter, ging schon zur Schule. Gemalt hat der nie gern, nur wenn er musste. Malen ist etwas für Mädchen, sagt er noch heute, denn es dauere zu lang, bis ein Bild fertig ist. Thomas war als Kind mehr der Basteltyp, nahm gern Sachen auseinander und baute sie manchmal wieder zusammen.

Für mich war es gut, dass er nicht malen wollte, weil ich nicht mit ihm konkurrieren musste. Er konnte ohnehin alles besser. Das Malen aber gehörte mir ganz allein. Meine Eltern waren voll Überschwang und haben alle Bilder bis heute aufbewahrt. Naja, sie sind halt Eltern.

In der zweiten Klasse hab ich mich dann ein bisschen verliebt in den Lukas. Der hat eines Tages auf eine Zeichnung von mir gezeigt und gesagt: Du malst wie ein Baby! Und dann haben er und ein paar andere mich ausgelacht. Ich habe versucht, nicht zu weinen, und es ist mir fast geglückt. Seitdem hab ich nie mehr gemalt, außer im Zeichenunterricht. Dumm eigentlich, denke ich mir heute, es hat mir doch so viel Freude gemacht. Aber jetzt ist es einfach zu spät, wieder anzufangen.

Die halbe Nacht war ich im Internet, sagt Theresa, Was ich noch nicht durchschaut habe, das sind diese Hangings. Es wirkt, als habe man kleinen Frauenkörpern die Haut abgezogen, dabei ist es nur buntes Vinyl. Und dann einfach mit Kluppen an einer Wäschespinne aufgehängt. Noch dazu eine Spinne aus rosa Acryl, zuckerlrosa! Seit über 50 Jahren hängen sie nun schon, sind Frau und doch nicht Frau, ein Spiel des Windes, vielleicht eines Lüftchens im Ausstellungsraum, zur Unbeweglichkeit gezwungen. Stumme Schreie in knallbunten Farben. Ich würde in dieser Situation bestimmt auch schreien. Die können nirgendwo hin, sich nicht selbst einfach abkluppen und davonlaufen.

Ich geh jetzt wieder schlafen, Mama, sagt Theresa. In der Schule ist heute eh wieder nichts los, drei Supplierstunden, Turnen und Musik, glaub ich. Wir können gern abends reden, wenn du Zeit hast. Den Kiki Katalog habe ich ihr auf den Küchentisch gelegt. Sie hat ihn nicht einmal angeschaut. Als sie die Tür schließt, blättert ihn ein Luftstoß auf: zwei hängende Figuren in gelbem Vinyl, darüber ein rotes korallenähnliches Gebilde. „Small Hanging. 1968. Vinyl, 38 x 23 x 30 cm" steht darunter.

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