
APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT
Kontext
Sachbücher im Juni
Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.
28. Juni 2023, 12:05
Unabhängiges Gremium
Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.
Die Jury
- Tobias Becker, Der Spiegel
- Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft
- Kirstin Breitenfellner, Falter
- Peter Ehmer, WDR 5
- Natascha Freundel, RBB-Kultur
- Eike Gebhardt, Berlin
- Jochen Hörisch, Universität Mannheim
- Günter Kaindlstorfer, Ö1
- Otto Kallscheuer, Italien
- Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt
- Jörg-Dieter Kogel, Bremen
- Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg
- Marianna Lieder, Freie Kritikerin, Berlin
- Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin
- Gerlinde Pölsler, Falter, Wien
- Marc Reichwein, Die Welt
- Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung
- Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Wolfgang Ritschl, Ö1
- Florian Rötzer, Krass & Konkret
- Marc Reichwein, Die Welt
- Norbert Seitz, Berlin
- Anne-Catherine Simon, Die Presse
- Philipp Theisohn, Uni Zürich
- Joachim Treusch, Jacobs-University, Bremen
- Knud von Harbou, Feldafing
- Andreas Wang, Berlin
- Harro Zimmermann, Bremen
- Stefan Zweifel, Zürich
- Redaktion: Andreas Wang
1. Thimothy Garton Ash
"Europa. Eine persönliche Geschichte", übersetzt von Andreas Wirthensohn, Carl Hanser Verlag, 448 Seiten
2. Philippe Descola
"Die Formen des Sichtbaren. Eine Anthropologie der Bilder", übersetzt von Christine Pries, Suhrkamp Verlag, 783 Seiten
3. Hanno Sauer
"Moral. Die Erfindung von Gut und Böse", Piper Verlag, 392 Seiten
4. Gabriel Zuchtriegel
"Vom Zauber des Untergangs. Was Pompeji über uns erzählt", Propyläen Verlag, 238 Seiten
5. Marianna Mazzucato / Rosie Collington
"Die große Consulting Show. Wie die Beratungsbranche unsere Unternehmen schwächt, den Staat unterwandert und die Wirtschaft vereinnahmt", übersetzt von Ursel Schäfer und Enrico Heinemann, Campus Verlag, 327 Seiten
6. Eva Illouz
"Undemokratische Emotionen. Unter Mitarbeit von Avital Sieron", übersetzt von Michael Adrian, Suhrkamp Verlag (edition suhrkamp), 259 Seiten
ex aequo, Martin Schröder
"Wann sind Frauen wirklich zufrieden? Überraschende Erkenntnisse zu Partnerschaft, Karriere, Kindern, Haushalt", C. Bertelsmann Verlag, 256 Seiten
8. Konfuzius
"Gespräche. Neu übersetzt und erläutert von Hans van Ess", C. H. Beck Verlag, 816 Seiten
9. Regina Scheer
"Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution", Penguin Verlag, 698 Seiten
10. Susanne Lüdemann / Edith Seifert
"Jenseits von Ödipus? Psychoanalytische Sondierungen sexualpolitischer Umbrüche", Psychosozial-Verlag, 246 Seiten
Besondere Empfehlung des Monats Juni von Naika Foroutan (Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin und stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für Integrations- und Migrationsforschung (BIM): Golineh Atai, "Iran - Die Freiheit ist weiblich", Verlag Rowohlt Berlin, 320 Seiten
"Verarmung, Entrechtung und Zukunftslosigkeit sind die Lebensumstände, gegen die die Menschen in Iran revoltieren. Gleichzeitig ist der Sound der iranischen Revolution jung, feministisch, multi-ethnisch, digital und damit sehr anschlussfähig an eine globale Ikonographie und Vorstellung von progressiven Gesellschaftsformationen. Der Slogan der Revolution kommt aus Kurdistan. 'Zan, Zendegi, Azadî - Frau, Leben, Freiheit' bedeutet, es wird erst dann Freiheit geben, wenn die Frauen dieser Welt ein selbstbestimmtes Leben führen können. Golineh Atai gelingt es in ihrem Buch 'Iran. Die Freiheit ist weiblich' diesen Sound der Revolution einzufangen. Sie zeichnet detail- und kenntnisreich die aktuellen Subjektpositionen zwischen Mut und Angst nach. Dabei thematisiert sie auch das Entstehen neuer Agency und Solidaritäten auf der Basis eines feministischen Bewusstseins, das die Chance hat, nicht nur den westlichen Blick auf dieses Land zu verändern, sondern auch die Vorstellungen von Feminismus als einem Solidarverhältnis zwischen den Geschlechtern neu zu justieren." (Naika Foroutan)