Plakatsujet "Ernani", Ausschnitt

BREGENZER FESTSPIELE/MOODLEY

Bregenzer Festspiele

"Ernani"-Premiere live

Premiere der Oper von Giuseppe Verdi live von den Bregenzer Festspielen. Mit Saimir Pirgu (Ernani), Franco Vassallo (Don Carlo), Goran Juric (Don Ruy Gomez de Silva), Guanqun Yu (Elvira) u.a. Prager Philharmoscher Chor, Wiener Symphoniker, Dirigent: Enrique Mazzola.

Er wird zu den bedeutendsten Schriftstellern Frankreichs gezählt: Victor Hugo, der Exponent der romantischen Schule. Romane und Dramen, Reisebeschreibungen und Gedichte hat er verfasst, und nicht wenige seiner Arbeiten haben auch als Vorlagen für musikdramatische Werke gedient, beispielsweise für Opern von Amilcare Ponchielli, Franz Schmidt oder Gaetano Donizetti - und sogar für das Musical "Les Misérables" von Claude-Michel Schönberg.

Auch der große italienische Komponist Giuseppe Verdi hat sich den Werken des Franzosen nicht entziehen können. Auf Hugo basieren die Verdi-Opern "Rigoletto" und "Ernani": die erstgenannte eine der gefeierten Opern der "Trilogia popolare", mit der der Komponist in den mittleren 1850er Jahren zu Weltruhm aufgestiegen ist, "Ernani" von 1844 dagegen eines der erfolgreichsten Werke aus den vorangegangenen "Galeerenjahren". Nicht einmal drei Monate nach der erfolgreichen venezianischen Weltpremiere des "Ernani" kam die Oper bereits nach Wien - und wurde hier bis 1870 193 Mal präsentiert, so häufig wie kein anderes Verdi-Werk jener Periode.

Klassisches vs. romantisches Theater

Das romantische Drama "Hernani oder die kastilische Ehre" von Victor Hugo war 1830 in Paris zur Uraufführung gekommen, beim Publikum löste es eine Auseinandersetzung zwischen der Anhängerschaft des klassizistischen Theaters und den Freunden des neueren romantischen Theaters aus.

Nur wenige Monate nach der Erstaufführung hatte bereits Vincenzo Bellini eine Opernfassung ins Auge gefasst, über Entwürfe ging diese Arbeit aber nicht hinaus. Heute gänzlich vergessene "Ernani"-Opern soll es dann von Vincenzo Gabussi (1834) und Alberto Mazzucato (1843) gegeben haben, aber erst durch Verdis vieraktiges Dramma lirico hat das französische Drama einen bleibenden Platz in der Operngeschichte eingenommen.

Drei Männer lieben Elvira

In dem zur Zeit der Kaiserkrönung Karls V. spielenden Werk steht der Kampf dreier Männer um die Liebe einer Frau im Vordergrund. Der spanische König Don Carlos hat sich mit Ernani, dem Sohn des getöteten Herzogs von Aragonien, einen Gegner geschaffen. Beide lieben Elvira, deren Hand aber auch von dem alten Adeligen Don Ruy Gómez de Silva begehrt wird. Als Don Carlos in Aachen zum Kaiser gekrönt wird, wird dort auch Ernanis beabsichtigte Verschwörung gegen den Herrscher aufgedeckt.

Doch der neue Kaiser übt sich in Milde, verzichtet auf Bestrafungen - und mehr noch: Er führt Elvira und Ernani zusammen. Letztendlich zerstört die Rachsucht von Silva aber das Glück des Paars; gerade verheiratet, muss sich Ernani das Leben nehmen.

Lotte de Beer inszeniert

"Ernani" stand bereits 1987 auf dem Programm der Bregenzer Festspiele, in diesem Sommer präsentiert man Verdis fünfte Oper ebendort erneut. Volksoper-Direktorin Lotte de Beer inszeniert, Enrique Mazzola dirigiert die Wiener Symphoniker.

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