Ö1 gehört gehört
Barbara Zeman
Mit Anfang 30 habe ich im Café Jelinek gearbeitet – mehr oder weniger als "Mädchen für alles". Unter anderem zählte zu meinen Aufgaben, in einem Kämmerchen, das ein bisserl dunstig war, die immer gleich großen Tischtücher zu bügeln. Da habe ich stundenlang Ö1 gehört; das war meine Ö1 Trance-Zeit.
13. September 2024, 12:29
Monotone Arbeit und barocke Flötenkonzerte sind das Beste. Beim Zugfahren geht es mir heute immer noch so: Bei den eintönigen Geräuschen, der langsamen Landschaft vor dem Fenster, kann ich mich super konzentrieren. Es ärgert mich fast, dass Eisenstadt so wenig weit weg von Wien ist. Ich würde gern viel länger Zug fahren und aus dem Fenster schauen und Musik und Podcasts hören.

Barbara Zeman, Autorin
Lukas Beck
Früher habe ich auch gern die Büchersendungen auf Ö1 gehört. So richtig geht sich das aber momentan bei mir nicht aus, weil ich so viele Sachen mache. Vor allem wenn ich -wie aktuell -an einem Buch arbeite, möchte ich weg von anderen Büchern und Geschichten. Manchmal komme ich noch dazu, die Tonspuren zu hören. Ich habe es da gern, einen kleinen Anker zur Person zu haben, ein Fitzelchen zu wissen -und dann einen großen Einblick in etwas zu bekommen. Manchmal bin ich ein bisschen traurig, dass ich so wenig Zeit habe. Obwohl ich insgesamt glücklich bin.
Es ist einfach so schön, was es alles gibt. Und so schrecklich, was alles passiert. Ö1 gewährt mir einen Zugang zur Welt.
Zur Zeit höre ich vor allem das Morgenjour nal und das Mittagsjournal. Wenn irgendwas Einschneidendes in der Welt passiert, wie zuletzt am 7. Oktober, dann steigt mein ohnehin schon intensiver Nachrichtenkonsum nochmal stark an. In politisch komplexen Situationen sind die Ö1 Journale und Nachrichten für mich eine Art Kompass, um die Sachlage besser einordnen zu können. Das ist enorm wertvoll für mich.