
APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT
Kontext
Sachbücher im Mai
Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.
28. Mai 2024, 10:03
Unabhängiges Gremium
Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.
Die Jury
- Tobias Becker, Der Spiegel
- Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft
- Kirstin Breitenfellner, Falter
- Natascha Freundel, RBB-Kultur
- Eike Gebhardt, Berlin
- Jochen Hörisch, Universität Mannheim
- Günter Kaindlstorfer, Ö1
- Otto Kallscheuer, Italien
- Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt
- Jörg-Dieter Kogel, Bremen
- Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg
- Marianna Lieder, Freie Kritikerin, Berlin
- Lukas Meyer-Blankenburg, SWR
- Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin
- Gerlinde Pölsler, Falter, Wien
- Marc Reichwein, Die Welt
- Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung
- Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Wolfgang Ritschl, Ö1
- Florian Rötzer, Krass & Konkret
- Marc Reichwein, Die Welt
- Norbert Seitz, Berlin
- Anne-Catherine Simon, Die Presse
- Philipp Theisohn, Uni Zürich
- Joachim Treusch, Jacobs-University, Bremen
- Knud von Harbou, Feldafing
- Andreas Wang, Berlin
- Harro Zimmermann, Bremen
- Stefan Zweifel, Zürich
- Redaktion: Andreas Wang
1. Franziska Augstein
"Winston Churchill. Biographie", Deutscher Taschenbuch Verlag, 615 Seiten
2. Victoria de Grazia
"Der perfekte Faschist. Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt", übersetzt von Michael Bischoff, Verlag Klaus Wagenbach, 508 Seiten
3. Tara Zahra
"Gegen die Welt. Nationalismus und Abschottung in der Zwischenkriegszeit", übersetzt von Michael Bischoff, Suhrkamp Verlag, 445 Seiten
4. Hannes Bajohr / Riecke Trimçev
"ad Judith N. Shklar. Leben, Werk, Gegenwart", Europäische Verlagsanstalt, 284 Seiten
ex aequo, Marina Münkler
"Anbruch der neuen Zeit. Das dramatische 16. Jahrhundert", Verlag Rowohlt Berlin, 539 Seiten
6. Shila Behjat
"Söhne großziehen als Feministin. Ein Streitgespräch mit mir selbst", Carl Hanser Verlag, 200 Seiten
ex aequo, Gerd Hankel
"Ruanda 1994 bis heute. Vom Vorhof der Hölle zum Modell für Afrika - Wahrheit und Schein in Ruanda", zu Klampen Verlag, 174 Seiten
8. Karin Bojs
"Mütter Europas. Die letzten 43.000 Jahre", übersetzt von Erik Gloßmann, C. H. Beck Verlag, 252 Seiten
9. Miriam Meckel / Léa Steinacker
"Alles überall auf einmal. Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können", Rowohlt Verlag, 400 Seiten
10. Traudl Bünger
"Eisernes Schweigen. Das Attentat meines Vaters. Eine deutsche Familiengeschichte", Verlag Kiepenheuer & Witsch, 376 Seiten
Besondere Empfehlung des Monats Mai von Schmidt-Glintzer (Sinologe, Direktor des China Centrum Tübingen): Luo Guanzhong, Shi Naian, "Vollständige Überlieferung von den Ufern der Flüsse", übersetzt von Rainald Simon, Insel Verlag, 1879 Seiten
"Dieses erstmals vollständig in deutscher Sprache vorgelegte Werk in Bibel-Format tritt als Episodenroman auf. In der langen chinesischen Tradition von Heldenstücken stehend, lässt es sich jedoch als Handbuch zum Kampf gegen Korruption und Willkür lesen. Das Bündnis einer Rebellenarmee und ihr Kampf richtet sich gegen die überhandnehmenden Missstände, die zu Beginn auch durch eine Seuche zum Ausdruck kommen, und gegen Vertreter der Staatsmacht. Schließlich lässt sich der Bund - eine Liste aller 738 auftretenden Personen findet sich auf den Seiten 1816 bis 1874 - nach einer Generalamnestie in die Armee des Staates eingliedern und stellt sich im letzten Drittel des Textes gegen innere und äußere Feinde des Staates. Dieser in China bis in die Gegenwart populäre Stoff eröffnet Einblicke in die dunklen Seiten von Staat und Gesellschaft, zeigt, wie Randgruppen entstehen und entfaltet die Mechanismen des politisch-sozialen Gefühlshaushalts und zugleich die integrativen Fähigkeiten Chinas, von denen noch offen ist, in welcher Weise sie in der Gegenwart fortwirken." (Helwig Schmidt-Glintzer)