03 07 2024

Wanted: Superassistenz - Miriam Labus

Viele Menschen mit Behinderungen leben mit persönlicher Assistenz, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Allerdings ist es oft schwierig, AssistentInnen zu finden. Franz-Joseph Huainigg ist selbst im Elektrorollstuhl und wird künstlich beatmet. Er lädt auf der Suche nach persönlichen AssistentInnen Persönlichkeiten zum Bewerbungsgespräch. Am Ende entscheidet dann eine Challenge, ob die Bewerbung erfolgreich ist. Diesmal ist die Moderatorin und Podcasterin Miriam Labus zu Gast. Ein Podcast gestaltet von Marietta Trendl und Franz-Joseph Huainigg.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Ja, ich habe wieder eine neue Bewerberin, die Miriam Labus, die vielleicht Assistentin werden möchte. Wäre zumindest extrem cool.

MIRIAM LABUS:
Ich weiß noch nicht, was auf mich zukommt. Ich bin aber gespannt und bereit auf jeden Fall. Also ich bewerbe mich, ganz offiziell, und ich bin gespannt, wenn wir einander kennenlernen, ob ich es dann auch wirklich machen will oder nicht.

SPRECHERIN:
Die genauen Tätigkeiten von persönlichen AssistentInnen unterscheiden sich je nach ArbeitgeberIn. Franz-Joseph Huainigg beschreibt, worauf es bei ihm ankommt und wie die Vorbereitungen ablaufen.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Bei mir müsste die Assistentin halt auch mit der Beatmung umgehen können, mit dem Absaugen der Atemkanüle.

MIRIAM LABUS:
Ich kann mir vorstellen, dass das gar nicht so eine Sache ist. Also wenn ich jetzt an mich persönlich denke, wenn du das so erzählst, dass es bei mir keine Sache der Berührungsangst wäre, sondern eine Sache, dass ich Angst hab, dass ich etwas falsch mache. Und du brauchst eine zusätzliche Ausbildung, um wirklich zu wissen, dass ich dir nicht wehtue oder so. Das ist das, wovor ich Angst hätte.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Es wird auch die Assistentin eine gute Einschulung bekommen. Jede kommt so 14 mal, 7 mal, in der Früh für 3 Stunden, wo man alles kennenlernt: waschen, anziehen, Tracheostomapflege, auch am Abend 3 Stunden. Wo sind die Hilfsmittel, was tut man, wenn das Gerät piepst und so. Also die Assistentin muss sich sicher sein, das ist auch eine Sicherheit für mich, wenn sich die AssistentiIn auskennt. Und am Ende gibt es eine Prüfung, eine Pflegefachkraft, wo das schriftlich festgehalten wird, dass sie das kann und dass sie das machen darf.

MIRIAM LABUS:
Durch eine Pflegefachkraft auch eingeschult oder durch andere AssistentInnen eingeschult?

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Durch andere AssistentInnen eingeschult. Das ist auch spannend, weil jede das Gleiche gemacht, aber jede ein bisschen anders. Und es gibt verschiedene Tricks, die die neue Bewerberin kennenlernt, und du kannst das Beste herausfinden. Aber es funktioniert wunderbar.
Sprecherin:
Miriam Labus hat allerdings bereits einen Job. Seit mehr als 18 Jahren arbeitet sie beim ORF als Sportproduktionsleiterin. Ursprünglich hinter den Kulissen tätig, ist sie seit einigen Jahren auch vor der Kamera zu sehen, als Moderatorin des Sportmagazins „Ohne Grenzen“.

MIRIAM LABUS:
Das hat sich so ergeben, dass ich in der Sportredaktion Teil der Sportredaktion oder Sportproduktion seit vielen Jahren davor war und wir das dann einfach ausprobiert haben, wie das mit Moderieren ist. Und es hat mir dann sehr, sehr viel mehr Spaß gemacht, als ich es gedacht hätte. Der Rollstuhl hat mir daher ein bisschen die Tür geöffnet zum Moderieren. Auf die Idee wäre ich selbst gar nicht gekommen. Und jetzt macht es mir viel mehr Spaß, als ich je gedacht hätte.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Du macht das ja fabelhaft.

MIRIAM LABUS:
Danke, mir macht es jedenfalls Spaß.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Und du bist jetzt auch so tätig, du moderierst Veranstaltungen, hast deinen eigenen Podcast.

MIRIAM LABUS:
Genau, also zeitgleich habe ich auch begonnen, Veranstaltungen zu moderieren, Off-Air-Veranstaltungen. Und seit einem halben Jahr oder seit ein paar Monaten habe ich meinen eigenen Podcast. Der heißt „Ein Gast, zwei Seiten“ und da spreche ich mit prominenten Gästen über die zwei Seiten des Lebens. Weil wir alle die schönen Seiten und die erfolgreichen Seiten, glänzenden Seiten kennen, aber auch den Schas, den wir alle im Leben haben. Und damit meine ich eben, mit Schas, umgangssprachlich, meine ich so die Selbstzweifel und die schlaflosen Nächte und den Stress, den wir uns alle manchmal unnötig machen. So dieses Gedankenkarussell, das sich tendenziell eher in der Nacht dreht. Genau, und da spreche ich eben mit den prominenten Gästen über beide Seiten, und das finde ich sehr cool, weil es eben diesen Glanz auch ein bisschen nimmt oder wir einfach merken, dass es uns allen so geht, ganz egal, was wir machen und wie öffentlich oder erfolgreich eine Seite scheint, ein Mensch scheint, wir haben die beiden Seiten des Lebens alle in uns.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Über deinen Glanz haben wir schon ein bisschen geredet. Wie schaut deine zweite Seite aus? Schlaflose Nächte?

MIRIAM LABUS:
Ich wäre ja nicht auf die Idee des Podcasts gekommen, wenn ich das nicht ganz stark ausgeprägt hätte, diese Selbstzweifel und dieses Gedankenkarussell. Das kenne ich leider nur zu gut, dass sich das immer wieder dreht und auch mit meinem Selbstbewusstsein immer wieder zu tun hat. Dass ich da wirklich sehr an mir selbst zweifle, obwohl viele von außen dann sagen, da gibt es doch gar keinen Grund dafür oder so. Weil eben nach außen sicher sehr erfolgreich und einiges auch bewältigt und geschafft im Leben und vieles, das sehr großartig läuft. Und parallel und meistens ist es wirklich parallel … Die Ina Regen sagt auch im Podcast: Vieles ist schön und schirch gleichzeitig. Und da gebe ich ihr recht, weil eben auch gerade zum Beispiel mit dem Podcast: Ich liebe ihn und es macht total viel Spaß, aber auch da zweifle ich immer wieder dran. Das kommt einfach, da gehören immer beide Seiten auch dazu.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Hängt das vielleicht auch mit dem Rollstuhl zusammen, weil man immer so tief unten sitzt? Also ich kann aus meiner Sicht sagen, man schaut immer rauf zu den Stehenden. Und ich spreche auch mit leiser Stimme, die verstehen mich oft gar nicht oder kaum. Und man schaut immer hinauf, also man ist immer unten.

MIRIAM LABUS:
Also ich habe es nicht auf den Rollstuhl zurückgeführt, kann natürlich sein. Und was vielleicht irgendwo unbewusst mitschwingt oder so, das kann ich jetzt schwer beurteilen. Wenn, wäre es aber unbewusst. Ich hatte erst mit ca. 30 … Also ich sitze mein Leben lang im Rollstuhl, ich bin von Geburt an querschnittgelähmt und hatte immer oder nie Kontakt zu anderen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern, bis ich ca. 30 Jahre alt war oder Anfang meiner 30er-Jahre. Und da habe ich dann gezielt Kontakt über den Sport zu anderen Rollstuhlfahrerinnen gesucht. Und deshalb, um auf deine Frage zurückzukommen, kenne ich es nicht, weil ich aufgewachsen bin in einer Welt der Gehenden. Und das wirklich ausschließlich und deshalb ist es für mich sehr selbstverständlich. Und umgekehrt, ehrlicherweise, ich hatte am Anfang sogar Berührungsängste anderen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern gegenüber. Und ich war unsicher, was kann jetzt der oder sie. Weil ich über den Sport eben andere Rollstuhlfahrer kennengelernt habe: Kann sich der jetzt das Sportgewand umziehen oder nicht oder braucht er Hilfe? Und kann er oder sie die Tür aufmachen oder nicht oder so? Also deshalb: Für mich war es fast eher umgekehrt, mich an andere Rollstuhlfahrer neben mir zu gewöhnen, als eben von oben herab, so wie du es jetzt sagst, dass das manchmal für mich Schwierigkeiten verursacht. Das nehme ich so nicht wahr.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Ich kenn das auch, bin ja auch in einer Regelschule aufgewachsen und habe das Glück gehabt, in eine Regelschule gehen zu können. Ich war der einzige jugendliche Schüler mit einer Behinderung und ich habe mich überhaupt nicht behindert gefühlt eigentlich. Und dann habe ich mich für ein Sommercamp bewerben wollen in England für behinderte und nicht behinderte Jugendliche. Und beim Bewerbungsschreiben bin ich gesessen und habe mir gedacht: Was schreibe ich jetzt? Ich bin ja nicht behindert, aber muss beschreiben, wie meine Lebenssituation ist. Und dann ist mir nichts Besseres eingefallen und ich hab dann zum ersten Mal geschrieben: Ich bin behindert. Und das war wie ein Bekenntnis. Hast du auch so einen Moment gehabt?

MIRIAM LABUS:
Jein. Ich glaube schon, dass eben in meinen 30ern den Kontakt gezielt zu anderen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern zu suchen, dass das ein Schritt in die richtige Richtung war, mir selbst einzugestehen: Ich bin auch Rollstuhlfahrerin. Und ich habe immer wieder von außen vielleicht auch davor gehört: Du verleugnest das. Verleugnet habe ich es nicht, auch wenn es vielleicht andere so wahrgenommen haben. Verleugnen und verstecken kann man den Rollstuhl oder konnte ich den Rollstuhl ja sowieso nicht. Und ich will ihn auch nicht verstecken. Aber es stimmt sicher, dass das gezielte Suchen und der Kontakt und mich auch damit auseinanderzusetzen, dass ich eben auch Rollstuhlfahrerin bin und dass ich auch dazugehöre zu den Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern, das war sicher eine Art der Selbsteingeständnis, wenn du es jetzt so formulierst. Wobei ich rückblickend glaube, dass ich deshalb mich so gewehrt habe innerlich, da wirklich auch vielleicht eine Zeit lang echt nicht dazugehören wollte, weil das Image von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern einfach leider immer noch ein falsches ist in unserer Gesellschaft. Da tragen auch sicher einige Medienberichte dazu bei, da tragen bestimmte Sendungen dazu bei, wo einfach ein Image eines Rollstuhlfahrers dargestellt wird, das nicht der Realität entspricht. Und auch mein Bild eines Rollstuhlfahrers wurde geprägt durch Sendungen, die es seit Jahrzehnten gibt, die große Reichweite haben. Und auch ich wusste es nicht besser und habe mir dann jahrelang gedacht: Ich bin eine Ausnahme, dass ich ein saucooles, selbstständiges Leben führe. Und ich hab dann eben erst durch das sukzessive Kennenlernen von Sportlerinnen und Sportlern im Rollstuhl, jetzt auch dich, weil wie du sagst, wir kennen einander ja schon ein paar Jahre jetzt auch über den ORF und so, habe ich erkannt, dass das ein Blödsinn ist, was uns da teilweise in den Medien vorgegaukelt wird oder gezeigt wird. Dass es ganz viele Rollstuhlfahrer gibt, die ein saucooles Leben haben, genauso wie ich.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Und solche Menschen, die Vorbilder sind und Sportler sind, kommen ja auch in „Ohne Grenzen“ vor. Du bist in der Medienwelt zu Hause. Was ist, wenn du so liest, an den Rollstuhl gefesselt, oder das hörst, was denkst du da über deine Kollegen?

MIRIAM LABUS:
Diese Formulierungen werden Gott sei Dank immer seltener und eben auch gerade durch deine Arbeit zum Beispiel, dass Bewusstseinsschulungen auch immer wieder gemacht werden und so und dass da eben Gott sei Dank es wirklich in die richtige Richtung geht. Es gibt ja auch im ORF, als ich vor 18 Jahren begonnen, war ich, glaube ich, die Einzige oder zumindest die Einzige, die dauerhaft angestellt war. Mittlerweile begegnen mir am Gang schon mehrere Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Allein das zeigt, dass es immer mehr werden auch in der Medienwelt oder zumindest im größten Medienunternehmen des Landes. Davon kann ich ja wirklich konkret reden, weil ich das da weiß. Also insofern geht es in die richtige Richtung, aber wenn ich diese Formulierungen höre, dann krampft es mich immer noch zusammen und denk mir auch deinen Witz, mit dem ich immer wieder haussieren gehe, den ich an der Stelle auch dann erzähl: Wenn ihr jemanden seht, der an einen Rollstuhl gefesselt ist, dann ruft die Polizei! Das finde ich wirklich großartig, das bringt es sehr auf den Punkt, das ist wie gesagt von dir gestohlen. Also ich habe es von dir, das ist was, was vollkommen richtig ist, was plakativ zeigt: Niemand von uns ist an einen Rollstuhl gefesselt und es werden halt … Sprache schafft halt Bilder. Und deshalb, ich verstehe bis zu einem gewissen Grad Menschen, die halt sagen, ja eh, immer mit dieser Political Correctness und man kann es auch übertreiben und so weiter, verstehe ich eh. Und das Wichtigste ist grundsätzlich die Augenhöhe. Und dann darf ich jetzt, wenn ich mit Freundinnen und Freunden rede, dürfen die vielleicht auch wirklich mal blödeln, mich sekkieren, sollen sie sogar. Weil da ist die Augenhöhe da und die haben mich lieb und ich sie und da ist viel mehr erlaubt. Aber wenn es um öffentlich-rechtliche, offizielle Berichterstattung geht, gehört die Sprache einfach so neutral und so korrekt wie möglich, weil es eben Bilder schafft. Und wenn immer noch dieses an einen Rollstuhl gefesselt und immer der Behinderte, was nach wie vor halt einfach umgangssprachlich auch als Schimpfwort verwendet wird und gar nicht geht in meinen Augen, oder einfach so Stereotypen bedient werden und Bilder mit der Sprache geschaffen werden, das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Und deshalb gehört da mit den Leuten, weil das muss man ja auch dazu sagen, es ist ja niemand von den Kolleginnen und Kollegen, die das sagen, macht das bewusst und absichtlich, sondern das ist ein Unwissen. Deshalb geht es um die Bewusstseinsbildung und das Miteinanderreden und so. Und gerade deshalb ist es auch wichtig, dass immer mehr Rollstuhlfahrer oder überhaupt nicht nur Rollstuhlfahrerinnen, sondern eben auch Menschen mit Behinderungen im Arbeitsalltag selbstverständlich drinnen sind, weil dann automatisch die Barrieren im Kopf abgebaut werden, automatisch. Du brauchst keine Schulungen mehr, sondern sie leben es halt jeden Tag. Das erlebe ich ja auch seit 18 Jahren in der Sportredaktion. Wir kennen einander so lange und da merke ich diese Natürlichkeit, wie sie nicht nur mit mir, sondern wie sie eben auch mit den Parasportlerinnen und Parasportlern umgehen. Da bin ich oft wirklich sehr stolz auf meine Leute, weil ich wirklich ganz deutlich merke, dass sie diese Natürlichkeit auch am Schirm rüberbringen oder eben auch mich dann fragen, wenn sie unsicher sind. Und das ist gut, ist eine Wertschätzung und sie sind sich dessen bewusst. Das ist die richtige Richtung.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Aber du wirst auch Leute kennenzulernen, die, wie du sagst, verunsichert sind, nicht wissen und vielleicht auch Vorurteile haben oder nichts zutrauen. Wie gehst du damit um? Weil das sind ja auch dann wieder Leute, die Medien wieder prägen.

MIRIAM LABUS:
Das ist manchmal schwierig, das kommt darauf an. Also ich gebe zu, an manchen Tagen reißt mir auch der Geduldsfaden. Ganz egal, ob jetzt Kollegen oder auch draußen irgendwo, im Supermarkt oder so, der Umgang, dass man mir nicht zutraut, dass ich meinen Einkaufssackerl selber tragen kann oder dass ich irgendwo eine Rampe rauffahren kann alleine und so. Und dann greifen Leute hin, ohne zu fragen. Oder reißen wir das Einkaufssackerl aus der Hand oder reißen wir die Tür aus der Hand und so, weil sie es gut meinen. Das ist jetzt eben ein Vergleich umzulegen. Das sind halt so Alltagssituationen, wenn man mir was nicht zutraut und das passiert immer wieder. Und da gibt es Momente, wenn es mir gerade wirklich gut geht und so, dann versuche ich das einfach ganz höflich und versuche es zu erklären und bedanke mich ein paar Mal für das Angebot oder für die Hilfe, klär aber schon sehr freundlich und höflich auf, dass ich das schon alleine kann und dass das auch eben ein Zeichen eben nicht der Augenhöhe ist und so. Und dass das deshalb auch nicht das ist, was sie wahrscheinlich wollen.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Aber ab und zu reißt ja auch der Geduldsfaden, oder?

MIRIAM LABUS:
Ja, ab und zu reißt mir auch der Geduldsfaden. Dann werde ich auch wirklich pampert. Ich weiß, dass das nicht hilft. Und es tut mir im Nachhinein dann auch oft leid. Und ich denke mir: Warum bist du den jetzt da angeflogen oder so? Weil wenn der oder die, mein Gegenüber, noch nie mit einem Rollstuhlfahrer in Berührung gekommen ist, woher soll er es dann besser wissen? Wäre es doch viel gescheiter, wenn ich halt eben höflich und respektvoll einfach das Gespräch suche oder erkläre oder was auch immer, statt dass ich pampert bin. Aber an so Tagen oder Momenten, wo mir der Geduldsfaden reißt, denke ich mir halt: Ja, dann verbessere ich halt heute mal nicht die Welt. Dann ist es so nicht. Ich bin auch nur ein Mensch und mich kotzt es einfach manchmal an. Und ich mag nicht immer über das gleiche Thema reden und ich mag auch nicht immer aufklären. Sondern ich denke mir, setzt einfach ein bisschen euren Hausverstand ein und damit geht es auch.

SPRECHERIN:
An dieser Stelle des Gesprächs kommt wie immer ein Praxistest für die Bewerberin. Franz-Josef hat ein Team aus zehn persönlichen AssistentInnen, die ihn unterstützen. Viele davon bleiben mehrere Jahre. Eine gewisse Fluktuation gibt es aber immer und daher ist er ständig auf der Suche nach neuen AssistentInnen. In der heutigen Challenge soll ihm Miriam Labus dabei behilflich sein.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Die Challenge heute wäre, dass du ein Social Media Posting machst für AssistentInnen, die sich bewerben sollen. Ich gebe dir mein Handy und du nimmst vielleicht ein Video auf.

MIRIAM LABUS:
Das ist wirklich eine Challenge. Ich bin nämlich wirklich, was Social Media betrifft, Anfängerin. Durch meinen Podcast habe ich mich jetzt ein bisschen gezwungen, also das gehört halt leider ein bisschen dazu auch, sich zu vermarkten und das halt über die Social Media Kanäle. Ich bin wirklich schlecht in dem. Wirklich schlecht! Das ist ein Riesenhorror. Das geht ja eh nicht gleich online, oder?

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Nein.

MIRIAM LABUS:
Also für dich eine Assistenz?

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Ja, genau.

MIRIAM LABUS:
Okay, warte, lass mich kurz. Oh, jetzt fange ich wirklich an zu schwitzen. Ich überbrücke gerade und mir fällt nicht wirklich ein, wie ich jetzt anfangen soll. Aber ich bin hier jetzt gerade bei Franz-Josef und hab gerade ein ziemlich hartes Bewerbungsgespräch hinter mir. Ich habe mich jetzt einer Bewerbung gestellt. Ich möchte Assistentin von Franz-Josef werden. Wenn ihr das auch wollt und mir Konkurrenz machen wollt, dann bewerbt euch! Das Mikrofon halten, das gehört dazu. Was gehört noch dazu, Franz-Josef? Was müsst ihr noch können?

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Man muss flexibel sein und zwar halt offen, Neues kennenzulernen, Challenges zu bewerten. Aber es ist ein spannender Job.

MIRIAM LABUS:
Ein spannender Job und so groß sind die Herausforderungen und die Challenges gar nicht. Ich finde es gerade die größte Challenge, dieses Video aufzunehmen, dieses Social-Media-Video aufzunehmen. So groß sind die Challenges gar nicht. Ich freue mich, also ich bin gespannt und vielleicht kommt ihr auch in die nächste Runde. Bewerbt euch und dann trefft ihr diesen coolen Typen. Viel Spaß!

Applaus

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Vielen Dank!

MIRIAM LABUS:
Danke dir!

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Also du stehst in der Rangliste weit vorne.

MIRIAM LABUS:
Ich bin gespannt. Also ich kriege dann Bescheid, oder? Du meldest dich.

FRANZ-JOSEPH HUAINIGG:
Okay. Danke.

SPRECHERIN:
Zu sehen ist Miriam Labus regelmäßig in der Sendung „Ohne Grenzen“ auf ORF SPORT+. Hören kann man sie in ihrem Podcast „Ein Gast, zwei Seiten“, zum Beispiel auf Spotify oder über ihre Homepage, auf miriamlabus.at.

Der nächste Podcast Superassistenz kommt am 13. Dezember.