Pilar Borower

JAKOB FLIEDNER

Ö1 Talentebörse

Pilar Borower, Schauspiel

In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 junge Künstlertalente Österreichs. Pilar Borower hat 2024 ihren Abschluss am Max Reinhardt Seminar der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gemacht.

Junge Künstlerinnen und Künstler im Porträt

Mich zu beschreiben fällt mir sehr schwer, das müssen vielleicht andere machen. Mein Vater beschreibt mich so: "Du arbeitest und lebst radikal aus deinem Gefühl heraus und bist zugleich sehr reflektiert. Die Rationalität ist dein Korrektiv. Du bist ehrlich."

Was ist Kunst?

Ich kann nur antworten, was Kunst für mich ist. Kunst ist zu fragmentarisiert und zu vielschichtig, als dass ich mir ein allgemeines Urteil zutrauen würde. Kunst ist für mich etwas, was in mir Bewusstsein stimuliert und anregt. Ein Bewusstsein, das zugleich mein Gefühl und meinen Geist umfasst. Es ist ein Bewusstsein der Dinge und über mich selbst zugleich.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Das Umfeld in dem ich aufgewachsen bin hat mir eine Selbstverständlichkeit gegeben. Später bin ich durch den Drang zur Welt zu gehören, ein Teil von etwas zu sein, zur Kunst gekommen.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich denke, von Dürfen. Wir alle sollten dürfen.

Wo würden Sie am liebsten ausstellen/auftreten/inszenieren?

Nicht ein Wo, sondern mit Wem.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit Freunden oder Menschen, die mich und meine Weltanschauung ausdehnen. Menschen, mit denen man als Team eine Geschichte erzählen kann.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Zu viel Markt erträgt die Kunst momentan. Sie sollte sich wehren.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Eh viel, solange sie sich nicht vereinnahmen lässt.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Realistisch gesehen leider für Zigaretten. Eine gute Idee wäre, ein Bahnticket zu meinen Eltern aufs Land zu kaufen, aber so pragmatisch bin ich leider nicht. Am Ende dann doch für ein Essen mit Freunden und Familie.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

So reich, dass ich das Leben meiner Freunde und meiner Familie finanzieren kann, ihnen Palazzos kaufen kann und sie ein schönes Leben haben. Dass wir unabhängig von den Entscheidungen anderer sein können.

Haben Sie einen Plan B?

Das Konzept von Plan B verstehe ich nicht. Es gibt mir den Eindruck, dass wenn man sich für etwas anderes entscheidet, man dann gescheitert ist. Ich will, dass das Leben fluide bleibt, ich mich immer für etwas Neues entscheiden kann und mich nicht stur an einen Plan halten muss. Vielleicht ist das, was mich stört, nicht das B, sondern der Plan.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Immer und nie. Es ist sehr subjektiv.

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